Palladium nähert sich Rekordhoch
Im Gegensatz zum Goldpreis, der in der vergangenen Woche auf noch nie da gewesene Niveaus kletterte, ist die Notierung für Palladium von seinem bisherigen Spitzenwert von März 2008 noch rund 8 Prozent entfernt. Das Edelmetall, das vor allem in der Industrie eingesetzt wird, zeigte in der vergangenen Woche jedoch eine zunehmende Aufwärtsdynamik.
Ein stützender Faktor war der schwächere US-Dollar, der bei den Edelmetallen insgesamt für etwas Rückenwind sorgte. Daneben dürften die fundamentalen Aspekte preistreibend bei Palladium gewesen sein, dass vor allem in Fahrzeugkatalysatoren eingesetzt wird. Die in der Vorwoche gemeldeten starken Autoverkäufe in China, die im August zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent zulegten und damit nach den weniger dynamischen Zuwächsen der vorangegangenen vier Monate wieder deutlicher stiegen, könnten dabei die Annahme einer weiterhin soliden Nachfrage nähren. Schließlich hat sich das Reich der Mitte inzwischen zum größten Absatzmarkt für Pkws hinter den USA gemausert. Und auch der Blick auf die weltweite konjunkturelle Entwicklung dürfte zuletzt zuträglich gewesen sein. Zum einen signalisieren viele Daten, dass die sogenannten Entwicklungsländer, allen voran China, weiterhin auf Wachstumskurs sind. Zum anderen sind auch die Wachstumssorgen für die „entwickelten“ Länder zuletzt wieder etwas gesunken. Alles zusammen impliziert somit einen anhaltend soliden Bedarf an Rohstoffen für die Industrie, wie eben auch Palladium. Hinzu gesellt sich bei dem Edelmetall eine starke Nachfrage aus dem Investment-Bereich.
Allzeithoch im Visier
Aus charttechnischer Sicht hat Palladium mit dem jüngsten Aufwärtsimpuls die innere Trendlinie seit Juli 2009 überschritten und näherte sich dem bisherigen Jahreshoch 2010 von 571 US-Dollar. Dieses mag nun auf seine Widerstandsfähigkeit abgeklopft werden, was allerdings auch etwas länger dauern könnte. Wird diese Hürde jedoch geknackt, ist ein Test des bisherigen Allzeithochs von 592,5 US-Dollar denkbar. Ob dann auch dieses Hindernis gemeistert wird, was für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen würde, bleibt jedoch abzuwarten.