Silber glänzt besonders schön!
Edel, schön, glänzend und begehrt, die Attribute treffen auf Silber und Gold gleichermaßen zu. Vor allem als Schmuck sind beide gern gesehen. Viele Kulturen bevorzugen dabei seit je her das goldglänzende Edelmetall und der „kleinere Bruder“ Silber spielt eher eine untergeordnete Rolle. Bei der Preisentwicklung in der vergangenen Woche hat Letzterer aber klar die Nase vorn!
Und nicht nur gegenüber Gold, sondern auch gegenüber den meisten anderen gestiegenen Rohstoffen, zeigte der Silberpreis eine bessere Wochenperformance. Sowohl beim Spotpreis (siehe Chart) als auch beim Juni- Future (NYMEX) ging es um mehr als 11% aufwärts. Zuletzt stützende Faktoren waren einerseits die Schwäche des US-Dollars und die Sorge vor einer eventuell wieder deutlich anziehenden Inflation, sollte sich die Konjunktur wie erhofft in der zweiten Jahreshälfte erholen. Andererseits trieb es die Investoren im Vorfeld des am Donnerstag veröffentlichten Stresstests für die US-Banken wohl wieder etwas mehr in die vermeintlich „sicheren Häfen“ der Edelmetalle. Hier und da war auch von einer Unterbewertung von Silber zum Gold die Rede, wenngleich es Stimmen gab, die dem Goldpreis bessere fundamentale Fakten bescheinigen.
Technische Gründe
Die jüngst deutliche Outperformance von Silber dürfte jedoch vor allem technische Gründe gehabt haben. Der Preis zeigte seit dem Tief im November 2008 eine dynamische Erholung bis Februar dieses Jahres. Anschließend folgte eine Korrektur, die im April an der unteren Aufwärtstrendlinie endete. Seit diesem Zwischentief von 11,74 US-Dollar startete eine neue Aufwärtsbewegung, die in der Vorwoche zunächst von den Abwärtstrendlinien gedeckelt wurde, die seit den Zwischenhochs im Februar auszumachen waren. Die Hürden konnten nun durchbrochen werden. Der Preis kletterte dabei auch über das Hoch vom März dieses Jahres bei 13,90 US-Dollar je Feinunze, sodass das Februar-Hoch in greifbare Nähe rückt. In dem Bereich zwischen 13,90 und 14,50 US-Dollar könnte nun einerseits die Verlockung für Gewinnmitnahmen groß sein. Sollten jedoch beide Hürden geknackt werden, wäre dies ein klar bullisches Signal.