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Weizen: Schwacher US-Dollar sorgt für Erholung

Bedenken, dass die weltweit erwartete deutlich höhere Weizenproduktion die Lagerbestände anschwellen lassen könnte, sorgte seit dem Zwischenhoch im Juni für Abgabedruck. Ein Preisverfall beim Dezember-Future von fast 40% binnen vier Monaten war die Folge. Zuletzt gab es jedoch ein Aufbäumen.

BÖRSE am Sonntag

 

Eine schwache US-Währung, die jüngst zum Euro auf mehr als 1,49 US-Dollar kletterte, war ein tendenziell stützender Faktor. Die daher steigenden Preise sorgten wiederum dafür, dass Short-Spekulanten ihre Positionen schlossen, was zusätzlich treibend wirkte, eine Kettenreaktion auslöste und damit wohl der Hauptgrund für die kräftige Gegenbewegung der vergangenen zwei Wochen war. Dabei hellte sich auch das charttechnische Bild auf, und nachdem in der Vorwoche der mittelfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen wurde, setzte sich der Preis jüngst weiter davon nach oben ab. Als Nächstes könnte nun der Bereich um 550 US-Cent in den Fokus rücken. Neben dem 38,2%-Fibonacci- Retracement (547,5 US-Cent) des Abwärtsimpulses seit Juni findet sich hier eine horizontale Unterstützung, resultierend aus dem Zwischentief von Dezember 2008 bei 549,50 US-Cent. Ein Sprung darüber könnte weiteren Spielraum bis 581,50 und 615 US-Cent eröffnen.

Auch fundamental bullisch?

Ungeachtet des bullisch anmutenden charttechnischen Bildes ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass die jüngste Erholung schnell wieder an Kraft verliert und die Weizenpreise angesichts der fundamentalen Faktoren wieder unter Druck geraten. Erst jüngst hatte das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognosen für die weltweite Weizenproduktion 2009/10 angehoben. Nach 682,3 Mio. Tonnen im Vorjahr geht man nun von 668,12 Mio. Tonnen aus, während es im September 663,72 Mio. Tonnen waren. Das Plus um 4,4 Mio. Tonnen kompensierte dabei die um 2 auf 648,15 Mio. Tonnen erhöhte Erwartung für den Verbrauch. Der prognostizierte Überschuss zwischen Angebot (Produktion + Lagerbestände) und Nachfrage stieg ferner leicht von 186,61 auf 186,73 Mio. Tonnen. Die Lager wären damit so voll wie seit neun Jahren nicht mehr. 2008/09 lag der Überschuss bei 166,76 Mio. Tonnen.