Analystenstimme der Woche: Siemens
In seiner zuletzt veröffentlichten Studie rät NordLB-Analyst Wolfgang Donie mit einem Kursziel in Höhe von 130,00 Euro zum Kauf der Siemens-Aktie. Er blickt dabei vor allem auf die nahende Zugspartenfusion mit Alstom, fasst die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen und sieht in der Transaktion nicht zuletzt eine „herausragende industrielle Logik“.
In seiner zuletzt veröffentlichten Studie rät NordLB-Analyst Wolfgang Donie mit einem Kursziel in Höhe von 130,00 Euro zum Kauf der Siemens-Aktie. Er blickt dabei vor allem auf die nahende Zugspartenfusion mit Alstom, fasst die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen und sieht in der Transaktion nicht zuletzt eine „herausragende industrielle Logik“.
Siemens und die französische Alstom haben eine Absichtserklärung zur Zusammenlegung der Mobilitätsgeschäfte beider Konzerne im Rahmen einer Fusion unter Gleichen unterzeichnet. Hierzu wird Siemens die Division Mobility sowie die Sparte Bahnantriebe als Sacheinlage in Alstom einbringen und im Gegenzug 50 Prozent der Aktien des Unternehmens halten. Der bisherige Alstom-CEO Henri Poupart-Lafarge soll Vorstandschef des Unternehmens werden. Der Verwaltungsrat des zusammengeschlossenen Unternehmens soll aus elf Mitgliedern bestehen, wovon sechs Mitglieder inklusive des Vorsitzenden von Siemens entsandt werden.
Der Konzernsitz ist im Großraum Paris und die Börsennotierung in Frankreich vorgesehen. Berlin wird zentraler Firmensitz der Sparte Mobilitätslösungen. Die Transaktion unterliegt diverser Genehmigungsvorbehalte, wird aber von den jeweiligen Aufsichtsräten, den Staaten Frankreich und Deutschland sowie dem Alstom-Großaktionär Bouygues unterstützt. Das Closing wird für Ende 2018 erwartet. Die Geschäftsaktivitäten der beiden Unternehmen ergänzen sich weitgehend. „Das zusammengeschlossene Unternehmen wird ein stark erweitertes und breit gefächertes Produkt- und Lösungsspektrum anbieten, das kostengünstige Plattformen für den Massenmarkt sowie Spitzentechnologien umfasst.“ Zudem wird das Unternehmen über eine ausgewogene größere geografische Präsenz verfügen.
Mit dem neu formierten Unternehmen wird eine starke Nummer zwei auf dem Weltmarkt nach dem chinesischen Weltmarktführer CRRC mit einem Umsatz von zirka 30,5 Milliarden Euro gebildet. Auf Basis der letzten Jahresabschlüsse ergäben sich ein Gesamtumsatz von 15,3 Milliarden und ein bereinigtes EBIT von 1,2 Milliarden Euro. Bombardier als zukünftige Nummer drei kommt auf 6,8 Milliarden Euro. Bis 2023 soll die bereinigte EBIT-Marge von acht auf elf bis 14 Prozent ansteigen. Es wird mit jährlichen Synergien von 470 Millionen Euro spätestens im vierten Jahr nach Closing kalkuliert.
Nachdem der asiatische Marktführer CRRC in den letzten Jahren auch die globale Marktdynamik verändert hat, war eine Konsolidierung in Europa geboten. Zudem wird das Thema „Digitalisierung“ die Zukunft der Mobilität sehr stark prägen und entsprechende Herausforderungen an die Unternehmen stellen. Insofern ist die industrielle Logik der Transaktion herausragend und die Fusion zu begrüßen. Trotz diverser Genehmigungsvorbehalte halten wir die Umsetzungswahrscheinlichkeit für sehr hoch. Unsere „Kaufen“- Empfehlung für die Aktie der Siemens AG bestätigen wir mit einem Kursziel in Höhe von 130,00 Euro.