Berenberg mit Rekordüberschuss
Das Bankhaus Berenberg, Deutschlands älteste Privatbank, erzielte 2016 das höchste Ergebnis in der 427-jährigen Geschichte. Der Jahresüberschuss legte um 56 Prozent auf 161 Millionen Euro zu, Berenberg gewann Marktanteile und erhöhte die Mitarbeiterzahl um 175 auf 1.506. 2016 konnte erneut stark investiert werden, die Anzahl der Mitarbeiter stieg um 13,1 Prozent auf 1.506.
Das Bankhaus Berenberg, Deutschlands älteste Privatbank, erzielte 2016 das höchste Ergebnis in der 427-jährigen Geschichte. Der Jahresüberschuss legte um 56 Prozent auf 161 Millionen Euro zu, Berenberg gewann Marktanteile und erhöhte die Mitarbeiterzahl um 175 auf 1.506. 2016 konnte erneut stark investiert werden, die Anzahl der Mitarbeiter stieg um 13,1 Prozent auf 1.506.
Die Märkte waren 2016 von vielen Unsicherheiten geprägt: Insbesondere vor und nach dem Brexit, der US-Wahl und dem Referendum in Italien waren die Marktteilnehmer sehr zurückhaltend. Das wirkt sich auf Handel und Kapitalmarktaktivitäten aus. Vor diesem Hintergrund konnte die Bank ein gutes operatives Ergebnis erzielen, das zusammen mit dem Verkauf von Anteilen an der Universal Investment Gesellschaft mbH sowie der Ausschüttung von Reserven aus Tochtergesellschaften, die der weiteren Stärkung des Eigenkapitals dient, zu einem Rekordergebnis von 161 Millionen Euro nach 104 Millionen im Vorjahr führte. Die Bruttoerträge haben sich von 423 auf 510 Millionen Euro erhöht.
Die Verwaltungsaufwendungen sind insbesondere vor dem Hintergrund des Ausbaus des Geschäftes und von Investitionen in die IT von 299,3 auf 323,1 Millionen Euro gestiegen.Die Zahl der Mitarbeiter hat Berenberg analog zum Geschäftswachstum weiter erhöht, sie wuchs von 1.331 auf 1.506. Das harte Kernkapital der Bank wurde von 204,5 auf 245,1 Millionen Euro erhöht. Die harte Kernkapitalquote in der Gruppe liegt bei 13,0 nach 12,4 Prozent. „Wir sind damit sehr auskömmlich kapitalisiert und mit unserer regionalen Diversifizierung und breiten Geschäftsbasis hervorragend aufgestellt“, teilt Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg, mit. Berenberg hat in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 51,5 Prozent erreicht.
„Wir wollen 2017 unsere Stellung als Betreuer komplexer Vermögen weiter ausbauen. Dazu werden wir unser Wealth Management und das Asset Management weiter stärken“, teilt Peters weiter mit. Für diese Aufgabe hatte Berenberg zu Jahresbeginn Henning Gebhardt (Leiter Wealth and Asset Management) gewonnen, der nach über 20-jähriger Tätigkeit im Deutsche-Bank-Konzern zusammen mit David Mortlock (Investment and Corporate Banking) und Christian Kühn (Banksteuerung) die neu geschaffene erweiterte Geschäftsführung bildet. Diese drei berichten an Peters und den zweiten persönlich haftenden Gesellschafter, Hendrik Riehmer. „Mit dieser Führungsstruktur sind wir für die Zukunft gut gerüstet und wollen das Geschäft weiter ausbauen“, so Peters.
Steigende Marktanteile
„Wir werden uns im Wealth Management auf die Betreuung sehr komplexer Vermögen fokussieren. Hier werden wir weiter in hochkarätige Spezialisten investieren und ein umfassendes Betreuungsangebot bereithalten. Henning Gebhardt wird sein Team weiter verstärken und Lösungen entwickeln, die dem entsprechen, was der Anleger mit dem Namen Berenberg verbindet.“ Das heute verwaltete Vermögen von 40,7 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 40,1 Milliarden, möchte Berenberg steigern.
Das Investment Banking konnte im Aktien-Brokerage erneut Marktanteile gewinnen; in einem insgesamt rückläufigen Markt hat der Umsatz um sechs Prozent zugelegt. Neben Hamburg bietet Berenberg seinen Kunden auch vom New Yorker Büro Aktienhandel an. Die Anzahl der Investorenkonferenzen, auf denen sich Unternehmen institutionellen Investoren präsentieren, wurde von 13 auf 23 erhöht. Auf der Flaggschiff-Konferenz in Pennyhill Park bei London waren allein 172 Unternehmen meist auf Vorstandsebene vertreten.
Berenberg hatte bei den Börsengängen 2016 einen Marktanteil von 97 Prozent (DACH, gemessen am Emissionsvolumen) und steht im dritten Jahr in Folge auf Platz eins der Rangliste (Bloomberg und Dealogic). Insgesamt wurden 2016 24 ECM-Transaktionen mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro begleitet, im Vorjahr waren es 28 Transaktionen mit 8,5 Milliarden Euro Volumen. Im M&A hat Berenberg erfolgreich Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von über fünf Milliarden Euro durchgeführt und dadurch seine Position im deutschsprachigen Raum als einer der führenden M&A-Berater für öffentliche Transaktionen weiter gefestigt.
Das Corporate Banking legt der konservativen Risikopolitik folgend einen Schwerpunkt auf das Finanzierungsberatungsgeschäft. Mit dem Berenberg Alternative Assets Fund wurde erstmals ein Kreditfonds aufgelegt, der u.a. in Schiffskrediten investiert und risikoarme Teile von Transaktionen finanziert. Sowohl im Schifffahrtsbereich als auch im Bereich Structured Finance konnte die Bank institutionelle Anleger für substanzielle Investitionen in gesunden Krediten gewinnen und sieht in diesem Bereich auch international gute Wachstumschancen.
Spektakulärer Deal
Darüber hinaus hat der jüngst abgeschlossene Kauf eines Schiffskreditportfolios von rund 300 Millionen US-Dollar von der Royal Bank of Scotland (RBS) für Aufsehen gesorgt. Diese Kredite sind größtenteils in den Kreditfonds geflossen, in dem ein großer deutscher institutioneller Anleger maßgeblich investiert ist. Weitere knapp 300 Millionen US-Dollar aus dem RBS-Portfolio managt Berenberg für ein japanisches Finanzunternehmen. „Dieses Beispiel zeigt, dass man mit entsprechendem Know-how auch in schwierigen Märkten attraktive Lösungen für Kunden und Investoren schaffen kann“, erklärt Hendrik Riehmer. Ein weiterer Kreditfonds wird sich mit Green Bonds für Wind- und Solarprojekte beschäftigen.
Neben Hamburg und weiteren Standorten in Deutschland und Europa hat sich Berenberg mittlerweile an den großen Finanzplätzen etabliert. In London beschäftigt man heute rund 300 Mitarbeiter. „Durch den Brexit sehen wir für die kommenden Jahre an diesem Standort für uns eher Vor- als Nachteile“, so Riehmer. „Als deutsche Bank müssen wir im Gegensatz zu vielen außereuropäischen Banken keine Unternehmensteile verlagern, um künftig in der EU Geschäft machen zu können. Durch den wahrscheinlichen Wegzug von Wettbewerbern gehen wir sogar davon aus, noch besser weitere hochqualifizierte Arbeitskräfte in London gewinnen zu können.“ Berenberg