Bree: Taschen von Format
Handtaschen sind für modebewusste Damen ein unverzichtbares Accessoire – es muss ja nicht gleich die diamantbesetzte 90.000-Euro-Birkin-Bag von Fußballergattin Victoria Beckham sein. Schlichte Eleganz kann ebenfalls beeindrucken. Für Taschen mit klaren Linien, gefertigt aus feinsten Materialien, ist die deutsche Firma Bree bekannt.
Im vergangenen Jahr feierte das Unternehmen sein 40-jähriges Bestehen. 1970 hatten Wolf Peter Bree und seine Frau Renate mit weniger als 10.000 DM Kapital den Betrieb gegründet und unter ihrem markanten Familiennamen die ersten Taschen und Rucksäcke aus hochwertigem Leder auf den Markt gebracht. Die Herausforderung bestand darin, Produkte anzubieten, die einerseits modisch, andererseits aber auch von bester Qualität waren, damit die Kundschaft an ihnen lange Freude hatte. Um Ein- und Verkauf, Markenstrategie und Design kümmerten sich die beiden selbst – viel Arbeit, die sich auszahlen sollte. Brees Erfolgsrezept war eine Kombination aus modernen Formen und dem klassischen Naturmaterial Leder, je nach Modell abgerundet mit weiteren Materialien. Das kam gut an: Bereits zwei Jahre nach der Firmengründung heimste Bree die ersten Design-Preise ein – inzwischen hat die Taschenfirma um die 100 Auszeichnungen für ihre Entwürfe und Produkte abgeräumt. Kurz darauf wurden die ersten Shops im Franchisesystem eröffnet und auch im Ausland trafen die Taschen den Geschmack der Kunden, zunächst in der Schweiz, später sogar in Asien. Das Sortiment wurde im Laufe der Jahre immer mehr ausgeweitet: Zu Hand- und Umhängetaschen für verschiedene Anlässe kamen auch Accessoires wie Gelbbörsen aus Leder und Reisegepäck aus Nylon hinzu. Das Jahr 1996 markierte indes eine Zäsur für das Unternehmen: Völlig unerwartet starb Wolf Peter Bree an einem Herzinfarkt. Nachdem ein externer Manager das Unternehmen einige Jahre geführt hatte, übernahmen die Söhne des Firmengründers, Axel und Philipp Bree, 2001 die Firmenleitung. Mit der Zwischenlösung und dem Generationswechsel gingen einige Veränderungen einher. So werden die Lederwaren und Gepäckstücke heute vorwiegend im Ausland produziert statt am Firmenstandort Isernhagen. Entworfen werden nahezu alle Produkte jedoch in dem Ort bei Hannover, außerdem findet hier auch eine abschließende Qualitätskontrolle statt, bevor die Taschen ihren Weg in die Regale der Bree-Shops finden. Denn auf beste Qualität wird ganz in der Tradition des Unternehmensgründers größter Wert gelegt.
Neue Ideen, neue Vielfalt
Die beiden Bree-Brüder führen zwar unterdessen einerseits die Idee ihres Vaters weiter, hochwertige Taschen mit klaren Formen zu verkaufen. Doch andererseits bemühen sie sich auch um frischen Wind, indem sie neue Akzente setzen. Dazu gehört zum Beispiel die Zusammenarbeit mit renommierten Designern aus dem In- und Ausland. Außerdem wurden auch neue Kollektionen geschaffen, in denen Materialien wie Satin, Leinen, Plane, Filz und Kautschuk verwendet werden. Diese ungewöhnlichen Materialkombinationen sorgen für das gewisse Etwas. Zutritt zur großen Modewelt und jede Menge Aufmerksamkeit verschaffte sich Bree als offizieller Ausstatter der „Mercedes-Benz Fashion Week“ in Berlin. In diesem Jahr war das Unternehmen bereits zum fünften Mal dabei. Auch Partner von Heidi Klums Casting-Show „Germany’s next Topmodel“ war Bree bereits mehrfach und versorgte die Nachwuchsmodels mit Taschen und Koffern für ihre Reisen in die Modemetropolen der Welt. Trotz der harten Konkurrenz durch noble Designer-Marken haben sich die Niedersachsen mit ihren hochwertigen, aber bezahlbaren Produkten behaupten können: Heute gibt es Bree-Taschen nahezu überall auf der Welt an nach Firmenangaben über 700 Verkaufsstellen – nicht schlecht für ein Familienunternehmen mit 80 Mitarbeitern am Firmensitz in Isernhagen und 120 Mitarbeitern in den Bree-Filialen. Der Vertrieb erfolgt über eigene Filialen, Franchisenehmer und Fachgeschäfte sowie ausgewählte Warenhäuser.