HelloFresh wächst weiter rasant
Trends wie frische Lebensmittel aus der Region, nachhaltige Verpackungskonzepte oder flexiblere Einkaufszeiten prägen den Lebensmitteleinzelhandel. Einer der größten Profiteure ist HelloFresh. Die Aktie hat auf Dreijahressicht nun schon fast 500 Prozent an Wert zugelegt.
Trends wie frische Lebensmittel aus der Region, nachhaltige Verpackungskonzepte oder flexiblere Einkaufszeiten prägen den Lebensmitteleinzelhandel. Einer der größten Profiteure ist HelloFresh. Die Aktie hat auf Dreijahressicht nun schon fast 500 Prozent an Wert zugelegt.
Für viele Menschen brachte die Corona-Pandemie eine Veränderung des Ess- und Kochverhaltens mit sich. Durch Home-Office, geschlossene Restaurants, sowie Ansteckungsängste in überfüllten Supermärkten hatten viele Konsumenten mehr Zeit, um sich ausführlicher mit ihrer Ernährung und ihrem Einkaufsverhalten auseinanderzusetzen. Hierin könnten mögliche Ursachen des aktuellen Erfolgs von HelloFresh liegen. Der Anbieter von „Kochboxen“ mit frischen Lebensmitteln zur eigenen Zubereitung erzielte jüngst ein neues Rekordergebnis. Gemäß der Quartalszahlen des Unternehmens konnte HelloFresh seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 auf EUR 1,44 Mrd. erhöhen. Dies entspricht einem Anstieg von 106 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In einem dem eigenen Geschäftsmodell zuträglichen Umfeld konnte das deutsche Unternehmen mit Sitz in Berlin neben dem Umsatz auch seine Profitabilität im Vergleich zum Vorjahresniveau steigern. Zu diesem Ergebnis habe vor allem die starke Marktposition in den USA beigetragen, welche den größten Absatzmarkt des Konzerns darstellt. Auch der Zuwachs der aktiven Nutzer um 74,2 Prozent auf 7,3 Millionen Kunden verdeutlicht das vorhandene Expansionspotential.
Um diese Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen, hat HelloFresh allein im Juli eine Übernahme in Australien, die Expansion in den norwegischen Markt, neue Angebote in den USA, sowie eine weitere Produktionsstätte in Deutschland bekannt gegeben. Mit dem neuen Standort in Barleben bei Magdeburg, welcher voraussichtlich im vierten Quartal 2022 in Betrieb genommen werden soll, könne HelloFresh sein bisheriges Produktionsvolumen in Deutschland und Österreich nach eigenen Angaben mehr als verdoppeln. Das Unternehmen erkenne die gestiegene Bereitschaft, Lebensmittel online zu kaufen und gehe von einem weiter anhaltenden Trend aus, so Nils Herrmann, Geschäftsführer HelloFresh DACH, im Rahmen der Bekanntgabe. Laut Herrmann sei der Konzern so weiterhin in der Lage, die steigenden Kundenzahlen mit noch besserem Service zu bedienen. Neben der stärker automatisierten Produktion, welche einen schnelleren Ablauf ermöglicht, gehe das Unternehmen mit dem neuen Gebäude auch einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Eine leistungsfähige Photovoltaik-Anlage, der ausschließliche Bezug von Ökostrom und nur rein natürliche Kältemittel zur Kühlung unterstützen den Wandel zur umweltfreundlichen Produktionsstätte.
HelloFresh könnte mit seinem aktuellen Produktangebot genau den Zeitgeist treffen. Gerade für Menschen, die gerne möglichst gesund und abwechslungsreich kochen, denen es jedoch häufig an Zeit fehlt, könnte der Kochboxen-Service eine interessante Alternative bieten. Hier komme HelloFresh mit seinem Konzept ins Spiel, frische Lebensmittel inklusive selbst kreiertem Rezept zum selbst nachkochen zu liefern. So könnte der Kunde viel Zeit sparen, sich mit abwechslungsreichen Rezepten gesund ernähren und dabei größtenteils auf unnötigen Verpackungsmüll verzichten..
Mit seinen passenden Produkten und der entsprechenden Qualität, wurde HelloFresh zum weltweit führenden Anbieter von Kochboxen. Diese starke Marktposition möchte das Unternehmen auch weiterhin ausbauen. So hat CEO Dominik Richter gegenüber Investoren im vergangenen Jahr bekannt gegeben, man wolle mittelfristig den Umsatz auf EUR 10 Mrd. steigern und eine Marge von 10 bis 15 Prozent beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) erreichen.
Eine Analyse von Vontobel