OTTO: Wachstum trotz Krise
Das Versandhaus Otto hat guten Grund zu feiern: Seit 60 Jahren gibt es inzwischen den Otto-Katalog. Aber nicht nur per Katalog, sondern auch online sowie über normale Läden erreicht das Hamburger Unternehmen seine Kunden. 1.900 verschiedene Kataloge, 50 Onlineshops und 340 Geschäfte stehen zur Wahl. Multi-Channel-Einzelhändler nennt man das. Noch wesentlich vielfältiger ist das Angebot: Von der Sportsocke bis zur Wohnzimmerschrankwand reicht das Sortiment.
Das Geschäft läuft bei den Hamburgern gut, anders als beim fränkischen Mitbewerber Quelle, der kurz vor der Pleite steht. In insgesamt 20 Ländern ist Otto mit weltweit 49.500 Mitarbeitern aktiv, sogar in den USA und Asien, und das nicht nur als Einzelhändler, sondern auch als Anbieter von Finanzdienstleistungen, als Reisekonzern sowie Logistikunternehmen.
Das Unternehmen ist breit diversifiziert: Über 120 Tochtergesellschaften nennt der Otto-Konzern sein Eigen, darunter die Hanseatic Bank und den Hermes Paketdienst. Die Anfänge waren dabei bescheiden: Werner Otto gründete 1949 das Unternehmen, das zunächst nur drei Mitarbeiter beschäftigte und auf den Versand von Schuhen spezialisiert war.
Doch der Chef bewies Pioniergeist und trieb das Wachstum seiner Firma immer weiter voran. Zehn Jahre nach der Firmengründung arbeiteten bereits 1.000 Menschen für Otto, und auch das Sortiment umfasste längst wesentlich mehr Artikel als nur Schuhe. Schlüssel des Erfolgs war die ständige Verbesserung des Service. Zum Beispiel winkten den Kunden Rabatte bei Sammelbestellungen. Ab 1963 wurde die telefonische Bestellannahme eingeführt. In den 1960er-Jahren hielt mit Kreationen von Christian Dior zunächst französische Designermode Einzug in den Otto-Katalog, bevor man sich in den 1970er-Jahren an die Expansion des Geschäfts ins Ausland wagte. Weitere Service- Innovationen waren die Lieferung der bestellten Ware innerhalb von 24 Stunden sowie die Lieferung zum Wunschtermin.
Früh im Netz
Außerdem wagte das Unternehmen schon frühzeitig den Sprung ins Internet, nämlich 1995 und damit im gleichen Jahr wie der amerikanische Onlinehändler amazon.com. Dass sich die Zukunft des Versandhandels einmal im „WWW“ abspielen würde, ahnte damals wohl kaum jemand. Internetanschlüsse waren seinerzeit ebenfalls noch nicht sehr weit verbreitet, schon gar nicht in Privathaushalten. Doch der Schritt zahlte sich aus: Otto konnte sich dank seiner guten Logistik und der hochwertigen Produkte gegenüber der Konkurrenz behaupten und verfügt heute über eine starke Web-Präsenz. Nach dem US-Unternehmen amazon.com ist der Hamburger Konzern der weltweit zweitgrößte Onlineeinzelhändler. Über die Hälfte der Umsätze erzielt Otto im Internet, ein großer Vorteil in Zeiten, in denen das traditionelle Versandhausgeschäft per Katalog schwächelt. Schon vor einigen Jahren hieß es, wegen der Konkurrenz durch kleine Spezialversender, TV-Shopping-Kanälen und Internetshops seien die Zeiten der kiloschweren, kunterbunten Wälzer vorbei. Da halfen selbst die Gesichter von Models, wie Claudia Schiffer, Giselle Bündchen oder Heidi Klum, die allesamt schon den Otto-Katalog zierten, nichts. Doch insgesamt kann Otto nicht klagen.
Selbst inmitten des Krisenjahres 2008 gelang es dem Unternehmen, Gewinn und Umsatz zu steigern. Im Geschäftsjahr 2008/2009, das Ende Februar ablief, verbesserte Otto den Gewinn von 277 Mio. Euro um 16% auf 321 Mio. Euro. Im Kerngeschäft fiel allerdings erstmals ein Verlust an. Aufgrund von Erlösen aus Firmenverkäufen reichte es dennoch für eine Gewinnsteigerung. Der Umsatz stieg immerhin leicht um 0,5% auf 10,1 Mrd. Euro an. Währungsbereinigt lag das Umsatzplus bei 1,9%. Innerhalb Deutschlands legte der Umsatz um 2,3% auf 5,4 Mrd. Euro zu, vor allem weil sich der Onlinehandel positiv entwickelte. Auch der Auftakt ins aktuelle Geschäftsjahr verlief vielversprechend. So wurde im ersten Quartal eine leichte Umsatzsteigerung beobachtet. Umsatz und Gewinn sollen im Gesamtjahr weiter gesteigert werden. An Quelle ist der Otto-Konzern indes nach Angaben von Otto-Chef Hans- Otto Schrader nicht interessiert.
Außerdem wagte das Unternehmen schon frühzeitig den Sprung ins Internet,
nämlich 1995 und damit im gleichen Jahr wie der amerikanische
Onlinehändler amazon.com. Dass sich die Zukunft des Versandhandels
einmal im „WWW“ abspielen würde, ahnte damals wohl kaum jemand.
Internetanschlüsse waren seinerzeit ebenfalls noch nicht sehr weit verbreitet,
schon gar nicht in Privathaushalten. Doch der Schritt zahlte sich
aus: Otto konnte sich dank seiner guten Logistik und der hochwertigen
Produkte gegenüber der Konkurrenz behaupten und verfügt heute über
eine starke Web-Präsenz. Nach dem US-Unternehmen amazon.com ist
der Hamburger Konzern der weltweit zweitgrößte Onlineeinzelhändler.
Über die Hälfte der Umsätze erzielt Otto im Internet, ein großer Vorteil
in Zeiten, in denen das traditionelle Versandhausgeschäft per Katalog
schwächelt. Schon vor einigen Jahren hieß es, wegen der Konkurrenz
durch kleine Spezialversender, TV-Shopping-Kanälen und Internetshops
seien die Zeiten der kiloschweren, kunterbunten Wälzer vorbei. Da halfen
selbst die Gesichter von Models, wie Claudia Schiffer, Giselle Bündchen
oder Heidi Klum, die allesamt schon den Otto-Katalog zierten, nichts.
Doch insgesamt kann Otto nicht klagen. Selbst inmitten des Krisenjahres
2008 gelang es dem Unternehmen, Gewinn und Umsatz zu steigern. Im
Geschäftsjahr 2008/2009, das Ende Februar ablief, verbesserte Otto den
Gewinn von 277 Mio. Euro um 16% auf 321 Mio. Euro. Im Kerngeschäft
fiel allerdings erstmals ein Verlust an. Aufgrund von Erlösen aus Firmenverkäufen
reichte es
dennoch für eine Gewinnsteigerung.
Der
Umsatz stieg immerhin
leicht um 0,5%
auf 10,1 Mrd. Euro
an. Währungsbereinigt
lag das Umsatzplus
bei 1,9%. Innerhalb Deutschlands legte der Umsatz um 2,3% auf
5,4 Mrd. Euro zu, vor allem weil sich der Onlinehandel positiv entwickelte.
Auch der Auftakt ins aktuelle Geschäftsjahr verlief vielversprechend.
So wurde im ersten Quartal eine leichte Umsatzsteigerung beobachtet.
Umsatz und Gewinn sollen im Gesamtjahr weiter gesteigert werden. An
Quelle ist der Otto-Konzern indes nach Angaben von Otto-Chef Hans-
Otto Schrader nicht interessiert.