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Statements aus der Immobilienbranche zur Zinssenkung durch die EZB

(Foto: Oleksiy Mark / Shutterstock)

Die Europäische Zentralbank hat die Zinswende eingeleitet. Das sagen die Experten aus der Immobilienbranche.

Francesco Fedele, CEO, BF.direkt AG

"Die heutige Zinssenkung der EZB um 0,25 Prozentpunkte war vom breiten Markt erwartet worden und kommt wenig überraschend. Wir gehen nicht davon aus, dass die EZB zur Nullzinspolitik zurückkehrt. Wir erwarten jedoch vier bis fünf weitere Zinsschritte à 0,25 Prozentpunkten – davon mindestens zwei in diesem Jahr. Allerdings darf man nicht den Fehler machen und allzu große Auswirkungen auf die Immobilienmärkte erwarten. Der Leitzins hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Zinsen von zehnjährigen Immobilienfinanzierungen, die für den Immobilienmarkt entscheidend sind. Dennoch erwarte ich, dass auch die langfristigen Zinsen perspektivisch eher fallen und sich im Jahr 2025 bei den Einstandszinssätzen in Richtung Zwei-Prozent-Marke bewegen. Aus Sicht des Darlehensnehmers kommt noch die Bankmarge hinzu. Die Inflation ist aktuell mit 2,2 Prozent relativ niedrig. Die Konjunktur entwickelt sich aktuell in Europa eher schwach, insofern ist die Zinssenkung ein sehr positives Signal."

Achim Degen, CEO Colliers

„Die EZB hat heute den Markterwartungen folgend den Leitzins um 25 Basispunkte reduziert und damit ihren Zinssenkungszyklus eingeleitet. Dieser hat kaum direkte Folgen für die mittel- bis langfristigen Finanzierungszinsen, da er bereits am Markt eingepreist war. Für den weiteren Jahresverlauf bleibt die EZB unkonkret und hat sich nicht auf weitere Zinsschritte festgelegt. Dennoch scheint eine bessere Planbarkeit des Zinspfades die Unsicherheit im Finanzierungsumfeld zu reduzieren. Für den Immobilienmarkt ist der heutige Zinsentscheid ein wichtiges Signal in Richtung Aufbruch. Investoren, die auf die erste Zinssenkung gewartet haben, könnten nun verstärkt aktiv werden."

Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank

„Die Zinssenkung ist vor allem ein psychologisches Signal an den Markt: Die Bodenbildung bei den Preisen ist erreicht. Immobilien rücken damit wieder stärker in den Fokus von Investoren, denn der Zeitpunkt für den Einstieg ist jetzt mitunter sehr günstig. Somit kann der Schritt der EZB zu einer leichten Belebung am Transaktionsmarkt führen. Dennoch sollte sich die Branche nicht zu stark auf das Zinsniveau fokussieren, da Faktoren wie Nachhaltigkeit eine ebenso wichtige Rolle spielen.“

Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden HCOB

„Die heutige Zinssenkung um 25 Basispunkte entspricht der Markterwartung der letzten Wochen. Wir vermuten, dass die nächste Zinssenkung um weitere 0,25 Prozentpunkte erst im September stattfinden wird. Überhaupt ist unsere Erwartung, dass die EZB eher vorsichtig vorgehen und die künftige Entwicklung von Inflationsrate und Wirtschaftswachstum vor jeder weiteren Zinsentscheidung bewerten wird. Daher werden sich aus unserer Sicht die langfristigen Renditen auch nicht groß nach unten bewegen. Für die Immobilieninvestoren verspricht der Schritt aber dennoch etwas mehr Planungssicherheit, denn sie können jetzt mehr als zuvor darauf vertrauen, dass der Zinsgipfel am kurzen Ende hinter uns liegt."

Prof. Dr. Felix Schindler, Head of Research & Strategy, HIH Invest

„Die heutige EZB-Leitzinssenkung um 25 Basispunkte entspricht unseren Erwartungen, kann aber nur ein erster kleiner Schritt für einen nachhaltigen Impuls an den Immobilieninvestmentmärkten sein. Insgesamt bedarf es neben Signalen der Geldpolitik noch weiterer Stabilisierungseffekte, um die Nachfrage der Investoren zu beleben.“