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Douglas: Dufte Umsätze mit der Schönheit

Das Leben schöner zu machen, verspricht die Parfümeriekette Douglas in ihrer Werbung, und dem Aushängeschild Heidi Klum scheint die Kundschaft derzeit auch gern Glauben zu schenken. Denn der Handelskonzern, der nicht nur Kosmetik und Parfüm verkauft, sondern auch Bücher, Süßwaren, Schmuck und Mode, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 den Umsatz steigern.

BÖRSE am Sonntag

 

Der Handelskonzern Douglas, mit Stammsitz in Hagen, ist in erster Linie für die gleichnamigen Parfümerien bekannt, die in immer mehr Fußgängerzonen und Shopping-Centern zu finden sind. Inzwischen gibt es Filialen in 23 Ländern. Daneben gehören aber auch die Juwelierkette Christ, die Thalia-Buchhandlungen, die Modehäuser AppelrathCüpper sowie die Hussel-Süßwarengeschäfte zur Holding. Die Juweliergeschäfte unter dem Namen René Kern sowie die Herrenbekleidungskette Pohland wurden 2007 verkauft. Ingesamt gehören zum Imperium 1.875 Geschäfte. Das Geschäft mit den Parfümerien ist für die Holding besonders wichtig, sie kommen auf 1.171 Läden unter den insgesamt 1.966 Geschäften des Imperiums.

Umsatz kommt wie erwartet voran

Im zurückliegenden Geschäftsjahr, das am 30. September endete, erzielte die Holding einen Umsatz von 3,1 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 4,6% bedeutet. Damit lag der Umsatz im Bereich der Analystenerwartungen. Auch die eigenen Ziele haben die Hagener somit geschafft: Man hatte sich eine Steigerung des Umsatzes um 4-6 Prozent vorgenommen. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) stieg von 142,1 auf 157,2 Mio. Euro, während der Gewinn je Aktie von 1,94 auf 2,25 Euro zulegte.

Auf Expansionskurs

Bereinigt um die Umsätze der inzwischen verkauften Aktivitäten lag das Umsatzplus bei 8,1%, wie Douglas weiter mitteilte. Die Vorjahresumsätze auf vergleichbarer Fläche legten gegenüber dem Vorjahr um 1,8% zu. In diesem Wert sind nur die im Berichts- und Vergleichszeitraum bestehenden Filialen berücksichtigt. Der Vorstandsvorsitzende der Holding, Henning Kreke, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem angesichts des schwierigen Umfelds. Besonders im Ausland lief das Geschäft für den Einzelhandelskonzern gut. Hier wurde ein Umsatzplus von 13,4% verbucht, auf vergleichbarer Basis lag der Zuwachs bei 3,9%. In den deutschen Filialen der Holding stieg der Umsatz dagegen nur leicht um 0,4 Prozent. Bereinigt um die verkauften Portfoliobestandteile kam der Umsatz jedoch um 5,4% voran, auf vergleichbarer Basis um 0,7%.

Schönheit liegt im Trend

Besonders Kosmetik, Parfüm und sonstige Artikel zur Körperpflege erfreuten sich großer Beliebtheit, denn gutes Aussehen hat offenbar immer Konjunktur. Die Douglas- Parfümerien setzten ihren europaweiten Erfolgskurs weiter fort und setzten mit 1,8 Mrd. Euro 8,8% mehr um als im Vorjahr. Damit konnten sie nach Angaben der Holding ihre europaweite Marktführerschaft ausbauen. Ingesamt generiert das Auslandsgeschäft inzwischen die Hälfte der Parfümerieumsätze. Im letzten Jahr hatte der Anteil bei 47,6% gelegen.

Modehäuser aus der Mode

Auch die Thalia-Buchhandlungen konnten nicht klagen. Hier legte der Umsatz um 10,5% auf 769 Mio. Euro zu. Das Umsatzplus in den Christ-Juwelierläden betrug 9,0% auf 286 Mio. Euro. In den Hussel- Süßwarenläden wurde eine leichte Umsatzsteigerung um 0,9% auf 101,3 Mio. Euro beobachtet. Der große Wermutstropfen ist allerdings in den AppelrathCüpper-Modehäusern zu sehen. Dort will das Geschäft mit Damenmode nicht richtig in Schwung kommen. Der Umsatz ging um 8,3% zurück und landete bei 148,0 Mio. Euro. Die erst 2006 eröffnete Filiale in Berlin soll im Januar 2009 geschlossen werden, nach eigenen Angaben plant die Holding derzeit jedoch keine weiteren Schließungen.

Gewinnziel weiter im Visier

Zum Ergebnis wurden zwar keine konkreten Ergebnisse gemacht, allerdings hat nach Aussage von Vorstandschef Kreke das Gewinnziel für das abgelaufene Geschäftsjahr weiter Bestand: Demnach will der Einzelhandelskonzern den Gewinn vor Steuern um 5% auf rund 150 Mio. Euro steigern. Analysten reagierten überwiegen positiv auf die Umsatzsteigerung der Holding trotz nachlassender Konsumlust. Wie stark die beeinträchtigt ist, wird das nun anstehende Weihnachtsquartal zeigen. Ingesamt dürften Parfüms, Bücher und Schmuck trotz aller Krisenstimmung weiterhin zu den Geschenkfavoriten gehören, sodass ein ordentlicher Geschäftsverlauf nicht ausgeschlossen ist.

Luxus und Medikamente?

Bei Douglas denkt man indessen über das Weihnachtsgeschäft hinaus. So sollen vor allem die Parfümerien weiter expandieren, in erster Linie in Richtung Osteuropa, wo noch reichlich Wachstumspotenzial bestehen dürfte. Zudem strebt das Unternehmen stärker ins Luxussegment und steht auch einer Expansion ins Apothekengeschäft nicht abgeneigt gegenüber. Zwar ist der Eintritt in den Apothekenmarkt damit wohl noch Zukunftsmusik, Gesundheits- und Wellnessprodukte könnten das Beauty-Sortiment von Douglas aber durchaus sinnvoll ergänzen.

Insider scheinen zuversichtlich

Firmeninsider scheinen zumindest voll an den Erfolg des Unternehmens zu glauben. So kaufte in den letzten Monaten die Lobelia Beteiligungs GmbH mehrfach zu. Die Gesellschaft steht in enger Beziehung zu Jörn Kreke, dem Chef des Aufsichtsrats. Und auch die Dr. August Oetker Finanzierungsund Beteiligungsgesellschaft trat mehrfach als Käufer in Aktion. Die Gesellschaft steht in Zusammenhang mit Douglas-Aufsichtsrat Rudolf August Oetker.

Fazit:

Zwar sind die Gefahren eines sich eintrübenden Konsumumfeldes durchaus nicht vonder Hand zu weisen. Angesichts einer soliden Dividendenrendite von 2,79% im Geschäftsjahr 2006/07 und einer prognostizierten Dividendenrendite von 3,86% im Geschäftsjahr 2007/08 sowie weiterhin bestehendem Wachstumspotenzial und einer guten strategischen Positionierung dürfte Douglas aber interessant bleiben. Käufe von Firmeninsidern könnten aber als Vertrauensbeweis interpretiert werden. Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie weiter in einer Korrekturphase. In den letzten drei Monaten zeigte das Papier zudem im Vergleich zum MDAX relative Stärke. Als Reaktion auf die positiv aufgenommenen Eckdaten zum Geschäftsjahr 2007/08 konnte der Kurs sich leicht nach oben von der Unterstützung im Bereich zwischen 29,00 und 30,10 Euro absetzen. Sollte sich das Marktumfeld nachhaltig beruhigen und das Papier einen erfolgreichen Versuch unternehmen, die etwa im Bereich 32,20 Euro verlaufende langfristige Abwärtstrendlinie zu überwinden, könnten sich risikobewusste Anleger erste Stücke ins Depot legen.

OPTIONSSCHEIN-TRADING

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Interessant ist beispielsweise ein klassischer Optionsschein von HSBC Trinkaus mit einem Hebel von aktuell rund 6,8.