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Aktien > Impfstoffhersteller

BioNTech: Ein Rückblick und Ausblick in die Zukunft

(Foto: Seda Servet / Shutterstock)

Vom Höchstkurs bis jetzt verlor die Biontech-Aktie zirka 80 Prozent. Wie kann der ehemalige Nutznießer der Pandemie nun mit seinen neuesten Produktinnovationen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen?

Eine Analyse von Vontobel

Am Ende des Jahres 2019 erkrankten immer mehr Menschen in Wuhan an einer Lungenentzündung und das Coronavirus wurde am 7. Januar 2020 identifiziert. Der erste Todesfall aufgrund von COVID-19 wurde in China am 11. Januar 2020 verzeichnet und bald darauf wurden weitere Fälle außerhalb Chinas gemeldet. Der erste Fall in Europa wurde am 24. Januar 2020 in Frankreich registriert. Rasch wurden weltweit Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. Am Ende des Jahres 2020 erhielt BioNTech die EU-Zulassung für einen mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus. Laut einer Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in Deutschland bis Mai 2022 132 Millionen Impfdosen verabreicht. Mit zunehmender Impfbereitschaft und sinkenden Inzidenzzahlen konnten am 8. April 2023 die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland aufgehoben werden. Aufgrund der positiven Entwicklungen hat sich die Anzahl der verabreichten Impfdosen des Pharmakonzerns verringert.

Zukunftspläne

Um auf die sinkende Nachfrage nach Corona-Impfstoffen zu reagieren, plant das Unternehmen, sich in verschiedene Therapien und Impfstoffe gegen Krankheiten zu engagieren. Dennoch konnte das Unternehmen im Jahr 2023 weltweit mehr als 400 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen liefern. Es ist wichtig anzumerken, dass der Gewinn im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 90 Prozent gesunken ist. Ihr neuer mRNA-Impfstoff soll zur Bekämpfung von Dickdarmkrebs eingesetzt und vor 2030 zugelassen werden. Es ist allgemein bekannt, dass etwa eine von neunzehn Frauen und einer von fünfzehn Männern im Laufe ihres Lebens in Deutschland mit einer Diagnose von Darmkrebs konfrontiert werden. Davon werden zwei Drittel im Dickdarm entdeckt. Es ist von Bedeutung anzumerken, dass das Alter eine wesentliche Rolle spielt und der Lebensstil das Risiko erhöhen kann. Der genannte Krebsimpfstoff befindet sich derzeit in Phase 2 der klinischen Studien. Diese Studienphasen sind relevant für die Zulassung von Arzneimitteln und Impfstoffen.

In Phase I werden Versuche an Freiwilligen durchgeführt, um die optimale Dosis des Impfstoffs zu bestimmen zu können. Phase II wird mit mehr Probanden durchgeführt, um die Entwicklung des Impfstoffs über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Dabei werden die Antikörper im Blut der Probanden untersucht und mögliche Nebenwirkungen identifiziert. In Phase III nehmen noch mehr Freiwillige teil, um den Schutz vor den Krankheitserregern während der Studie festzustellen. Sie werden gezielt dem Erreger ausgesetzt, um die Wirksamkeit zu überprüfen. Phase IV-Studien werden nach der Zulassung durchgeführt, um unerwünschte Ergebnisse bei den Geimpften zu erfassen.

Das Produktportfolio des Unternehmens diversifiziert sich mit 25 Wirkstoffen in Phase I, 11 in Phase II und vier in Phase III.

Biontech-Aktie

Quartalszahlen

Am 20. März 2024 wurden die Quartalszahlen für das vierte Quartal 2023 veröffentlicht. Im vierten Quartal (2023) verzeichneten die Umsatzerlöse einen Rückgang um 65 Prozent und der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 80 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung für die Realisierung der klinischen Studien und Anpassung des COVID-19-Impfstoffs um etwa 16 Prozent. Weitere Kosten für Forschung und Entwicklung sollen für das Geschäftsjahr 2024 von 2,4 – 2,6 Mrd. Euro entstehen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 sieht Umsatzerlöse zwischen 2,5 und 3,1 Milliarden Euro vor. Des Weiteren hat BioNTech im Geschäftsjahr 2023 eigene Aktien im Wert von knapp einer halben Milliarde Dollar zurückgekauft.

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