Apple: Willkommen in der Normalität
Jahrelang eilte Apple in schwindelerregender Geschwindigkeit von einem sensationellen Triumph zum nächsten. Längst ist die Marke mit dem angebissenen Apfel zum Mythos avanciert - kaum ein anderes Unternehmen löst weltweit eine vergleichbare Faszination und Anziehungskraft aus. Doch die sagenhafte Erfolgsgeschichte der kalifornischen Überflieger bekommt langsam erkennbare Risse.

Jahrelang eilte Apple in schwindelerregender Geschwindigkeit von einem sensationellen Triumph zum nächsten. Längst ist die Marke mit dem angebissenen Apfel zum Mythos avanciert - kaum ein anderes Unternehmen löst weltweit eine vergleichbare Faszination und Anziehungskraft aus. Doch die sagenhafte Erfolgsgeschichte der kalifornischen Überflieger bekommt langsam erkennbare Risse.
„Gewinnen kann man, verlieren muss man“, so steht es in den Börsenweisheiten geschrieben. Diesem „Naturgesetz“ müssen sich alle Unternehmen ganz unabhängig von Branche, Standort oder Struktur beugen, so schwer es auch oftmals fallen mag. Die große Ausnahme: Apple! Jahrelang schien über der Konzernzentrale im kalifornischen Cupertino nur die Sonne- und das im doppelten Sinne. Der Technologiekonzern verhielt sich wie ein Heliumballon. Es ging stets bergauf. Doch nun, ziemlich genau viereinhalb Jahre nach dem Tod des legendären Gründers und langjährigen Chefs, Steve Jobs, scheint die Luft dünner zu werden. Kritiker meinen gar, selbige gehe langsam raus. Fakt ist, dass die Zahl 13 für Apple mit Sicherheit keine Glückzahl ist. Denn erstmals seit 2003 gehen die Erlöse zurück.
Schuld daran ist vor allem die schwindende Beliebtheit vom iPhone, das nach wie vor das Herzstück von Apple bildet. Welch enorme Bedeutung dieses Smartphone für den US-Giganten hat, belegt, dass zwei Drittel der Einnahmen durch selbiges generiert werden. Im abgelaufenen Quartal gingen 51,2 Millionen iPhones über die Ladentheke, was sich im ersten Moment nach einer ziemlich hohen Zahl anhört. Allerdings waren es satte 16 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Durch diesen Verkaufseinbruch verminderten sich die Erlöse um 13 Prozent auf 50, 56 Milliarden Euro. Noch deutlicher brach der Gewinn ein: Um über 23 Prozent auf 10, 5 Milliarden Euro.
Jammern auf hohem Niveau?
Apple Music - aber nicht in den Ohren der Börsianer
Dieses soll künftig vermehrt über Services verdient werden. Hierbei sieht sich das 1976 gegründete Unternehmen auf einem guten Weg, da im vergangenen Quartal bereits sechs Milliarden Dollar generiert werden konnten. Sowohl die Einnahmen aus dem App Store, bei denen 30 Prozent jedes App-Kaufs auf das Konto der Kalifornier gehen, als auch die Erlöse aus dem eigenen Streamingdienst wachsen. Gerade Apple Music entwickelt sich momentan besonders erfreulich. Waren es zu Jahresbeginn noch 10 Millionen Abonnenten, sind es aktuell bereits 13 Millionen. Experten gehen davon aus, dass Apples Angebot in absehbarer Zeit Spotify als Marktführer verdrängen könnte. Hoffnung schöpft die Marke mit dem angebissenen Apfel auch aus dem Speicherdienst iCloud, wenngleich zu diesem Angebot keine aktuellen Zahlen an die Öffentlichkeit gegeben werden.