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DANONE: long oder short?

Der französische Lebensmittelkonzern DANONE hat sich bei Vorlage der Bilanz 2008 in der vergangenen Woche auch zu der erwarteten Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2009 geäußert. DANONE konnte dabei jedoch nicht gänzlich überzeugen und es folgten Kursverluste. Dadurch wurde auch das bisherige Tief im Oktober 2008 der seit dem Allzeithoch im Februar 2007 andauernden Abwärtsbewegung deutlich unterschritten. Damit spricht vieles für weitere Abgaben, wenn nicht doch noch schnell wieder eine Erholung einsetzt!

BÖRSE am Sonntag

Der französische Lebensmittelkonzern DANONE hat sich bei Vorlage der Bilanz 2008 in der vergangenen Woche auch zu der erwarteten Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2009 geäußert. DANONE konnte dabei jedoch nicht gänzlich überzeugen und es folgten Kursverluste. Dadurch wurde auch das bisherige Tief im Oktober 2008 der seit dem Allzeithoch im Februar 2007 andauernden Abwärtsbewegung deutlich unterschritten. Damit spricht vieles für weitere Abgaben, wenn nicht doch noch schnell wieder eine Erholung einsetzt!

Die weltweite Nummer 1 bei frischen Milchprodukten will zwar ungeachtet von Konsumflaute und Finanzkrise im laufenden Geschäftsjahr ein prozentual zweistelliges Gewinnwachstum erreichen und konkret ein Plus von mindestens 10% erzielen, der Konzern betonte jedoch, dass sich das Wirtschaftsumfeld in den vergangenen Monaten weiter eingetrübt hat. Beim Blick auf den erwarteten Umsatz wiederholte Firmenlenker Franck Riboud die im November 2008 gemachten Aussagen. Er rechnet also weiter damit, dass die Erlöse 2009 etwas weniger stark als die angekündigten 8% bis 10% zulegen werden. Zum Marktumfeld äußerte er sich außerdem dahin gehend, dass es 2009 zwar keinen dramatischen Konsumeinbruch geben wird, aber auch keine eindeutige Verbesserung.

Gestärkt aus Krise hervorgehen

Die Franzosen wollen daher ihrer Strategie treu bleiben. Wie der Vorstand ausführte, will DANONE alles daransetzen, in den Wachstumsfeldern weiter zuzulegen, Marktanteile auszubauen und strikt auf die Kosten zu achten, um stärker denn je aus dieser von einigen Herausforderungen kennzeichnenden Periode hervorzugehen. Allerdings räumte der Konzern auch ein, dass er wie fast alle großen Markenhersteller Ende 2008 die Krise stärker zu spüren bekommen hat. Neben der Tatsache, dass in vielen entwickelten Märkten sowie einer Reihe von Schwellenländern die Wachstumsdynamik nachgelassen hat, belasteten zudem stärker als erwartet Währungsschwankungen die Geschäfte. Die Hoffnungen 2009 liegen nun auf den großen Marken des Konzerns und das Unternehmen ist sich sicher, dass die erwarteten Umsatzzuwächse in erster Linie mit diesen erzielt werden. Dazu gehört sicher auch die Joghurtmarke DANONE, die meistgekaufte der Welt.

Breites Portfolio

Der Konzern hat aber weitaus mehr zu bieten. Weitere Joghurtprodukte sind Actimel und Activia. Hierzulande sehr bekannt sind ferner Obstgarten und FruchtZwerge. Neben Milch- und Milchprodukten sind die Franzosen stark im Wassergeschäft (Evian, Volvic) positioniert und belegen hier weltweit Rang Zwei. Den zweiten Platz hat man auch im Bereich Babynahrung inne, nachdem dieser 2007 durch die milliardenschwere Übernahme des Milupa-Herstellers Numico ausgebaut wurde. Durch den Zukauf erweiterte DANONE ferner sein Portfolio um den Bereich medizinische Kost (medical nutrition), in dem Sonderund Ergänzungsnahrung angeboten wird. In diesem Sektor ist man zur weltweiten Nummer Drei aufgestiegen. Neben starken Marken setzt der Konzern auf ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das den Angaben zufolge angesichts des verstärkt auf Sparsamkeit ausgerichteten Kaufverhaltens der Verbraucher immer wichtiger wird.

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Konzentration auf „gesunde“ Produkte

Dazu gehört, dass sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren zunehmend auf gesundheitsfördernde Lebensmittel konzentriert hat. Ein Beispiel ist das Joghurtgetränk Actimel, das die natürlichen Abwehrkräfte stärken soll. Große Erwartungen knüpft der Konzern zudem an die Segmente medizinische Kost und Babynahrung. Beide Bereiche konnten im Geschäftsjahr 2008 mit 12,7% und 17% die größten Umsatzzuwächse verbuchen und sie tragen inzwischen 5,6% bzw. 18,4% zu den Konzernerlösen bei. Gleichzeitig werden hier mit 22,2% (medizinische Kost) und 17,5% (Babynahrung) die größten operativen Margen erzielt. Im Bereich Milchprodukte lag die operative Gewinnspanne 2008 bei 14,1%, nach 13,7% im Vorjahr. Der Umsatz konnte ferner um 7,7% auf 8,7 Mrd. Euro (Umsatzanteil: 57,1%) verbessert werden. Im Wassergeschäft fielen die Zuwächse bei den Einnahmen mit 1,9% auf 2,9 Mrd. Euro indes weniger üppig aus. Zudem verringerte sich die operative Marge von 13,6% auf 12,8%.

Steigende Ergebnisse

Insgesamt steigerte der Konzern seinen flächen- und währungsbereinigten Umsatz im Gesamtjahr 2008 um 8,4% auf 15,22 Mrd. Euro, wobei das Schlussquartal mit einem Plus von 6% auf 3,68 Mrd. Euro den geringsten Beitrag zum Jahresumsatz leistete. Unter dem Strich verdiente DANONE einen Überschuss von 1,31 Mrd. Euro und erzielte somit gegenüber dem Vorjahr ein Plus auf Pro-forma-Basis von 15%. Der Konzern hatte die Vorjahreswerte angepasst, die unter anderem durch den Milliardenerlös aus dem Verkauf der Gebäcksparte aufgebläht waren.

Steigende oder fallende Kurse?

Mit den Ergebnissen 2008 erfüllte die Gesellschaft die durchschnittlichen Erwartungen des Marktes. Wirklich beeindrucken konnten die Zahlen jedoch offenbar nicht, wenn man auf die sinkende Tendenz des Aktienkurses am Berichtstag schaut. Auch der im Gegensatz zu den Wettbewerbern teilweise bessere Ausblick half nicht. Die Aktie rutschte unter die Unterstützung, bestehend aus dem Jahrestief von 2008 bei 38,60 Euro. Charttechnisch betrachtet zeigt sich im Rahmen der übergeordneten langfristigen Abwärtsbewegung eine kurzfristige Abwärtstendenz, ausgehend von dem Zwischenhoch von Januar dieses Jahres, wobei auch die Konsolidierungsformation nach unten aufgelöst wurde. Die Frage ist nun, ob der jüngste Ausverkauf übertrieben ist und die niedrigeren Niveaus nun vielleicht Schnäppchenkäufer auf den Plan rufen, oder ob weiter fallende Notierungen wahrscheinlich sind? Sollte es der Aktie daher nun schnell wieder gelingen, über 38,60 Euro oder besser noch über die Marke von 40,00 Euro zu klettern, könnten spekulative Long-Positionen mit einem ersten Kursziel von 45,00 Euro in Erwägung gezogen werden. Bleibt eine solche Gegenbewegung jedoch aus, können Investoren, die der Meinung sind, dass die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auch bei DANONE stärker zu spüren sein dürften, als bislang vom Konzern angenommen, auch eventuell auf weiter fallende Kurse spekulieren.

OPTIONSSCHEIN-TRADING

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursbewegungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert DANONE gibt es dazu auch eine gute Auswahl an Hebelzertifikaten. Interessant für eine spekulative Long-Position, nach Überschreiten der Marke von 40,00 Euro, könnte beispielsweise der WAVE XXL Call der Deutschen Bank sein. Das Zertifikat ist mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit ausgestattet und weist aktuell eine Knockout- Schwelle von 30,50 Euro aus. Sie liegt damit unter unserem bevorzugten Stop-Loss auf Aktienkursbasis von 38,00 Euro. Der Hebel beträgt aktuell rund vier. Für Anleger, die dagegen auf fallende Notierungen setzen wollen, könnte der Mini-Short der BNP Paribas infrage kommen. Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit liegt die Knock-out-Schwelle aktuell bei 53,44 Euro und damit deutlich über unserem bei einer Short-Position bevorzugten Stop-Loss auf Aktienkursbasis von 41,00 Euro. Der Hebel beträgt aktuell rund zwei.