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Die 5 Dax-Lieblinge der Analysten 2021

Wer im Frühjahr 2020 den Analysten vertraute und die Dax-Aktien mit dem höchsten prozentualen Anteil an Kaufempfehlungen erwarb, konnte bis heute stattliche Renditen einfahren. VW, RWE und die Deutsche Post waren darunter. Auf welche Papiere setzen die Experten 2021?

(Foto: Imagentl / Shutterstock)

Wer im Frühjahr 2020 den Analysten vertraute und die Dax-Aktien mit dem höchsten prozentualen Anteil an Kaufempfehlungen erwarb, konnte bis heute stattliche Renditen einfahren. VW, RWE und die Deutsche Post waren darunter. Auf welche Papiere setzen die Experten 2021?

Im April des vergangenen Jahres hat die Börse am Sonntag für alle 30 Dax-Aktien den prozentualen Anteil der Kaufempfehlungen auf Sechsmonatssicht errechnet. Das Ergebnis: Volkswagen, RWE, Deutsche Post, Vonovia und Fresenius waren zu diesem Zeitpunkt die Dax-Lieblinge der Analysten. Wer den Experten vertraute und einstieg, der hat bis heute eine ganze Menge Geld verdient. Die VW-Aktie kletterte seither um 92 Prozent in die Höhe, bei der Deutschen Post hat sich ein Plus von 120 Prozent aufsummiert. Auch die Aktien der Vonovia waren in der Pandemie zunächst stark gelaufen. Dass es gemessen am aktuellen Kurs nur zu einem Plus von 14 Prozent reicht, liegt vor allem an der jüngsten Schwächephase im Zuge von Regulierungsängsten am Wohnungsmarkt und der geplanten Großfusion mit der Deutschen Wohnen. Auch die RWE-Aktie musste in diesem Jahr stark federn lassen, dennoch reicht es noch zu einem Plus von 21 Prozent. 2020 zählte die Aktie zu den Bestperformern im Dax. Einzig bei Fresenius lagen die Analysten daneben. Bei dem Gesundheitskonzern lief es 2020 schlecht, der Gesamtmarkt enteilte. Dank einer zuletzt zaghaften Aufholbewegung bleibt aber dennoch ein Plus von 16 Prozent stehen.

Summa summarum hätte es sich gelohnt im April 2020 in die Dax-Lieblinge der Anlysten zu investieren. Umso interessanter scheint der Blick auf die Empfehlungen in diesem Jahr. Welche Aktien haben die Börsenexperten nun vermehrt und vergleichsweise einheitlich auf dem Zettel?

5. Deutsche Post

Mit 79 Kaufempfehlungen schafft es die Aktie der Deutschen Post erneut in die Top 5. Zehn Analysten würden das Papier aktuell nur halten. Zum Verkauf rät kein Experte. Auf Sechsmonatssicht liegt der Anteil derer, die einen steigenden Kurs erwarten, also bei 89 Prozent. Überraschend kommt das nicht. Die Deutsche Post hat dank des Booms im Onlinehandel erheblich von der Coronapandemie profitiert. Gleichzeitig spürt der Logistikriese nun auch die breite, wirtschaftliche Erholung. Im ersten Quartal 2021 stieg seit längerem sogar das Luft- und Seefrachtvolumen wieder an. Die Impfstoffverteilung kommt als Sahnehäubchen obendrauf. Die ersten drei Monate des laufenden Jahres standen stellvertretend für das beste Auftaktquartal in der Geschichte des Konzerns. Der Umsatz der Bonner stieg um 22 Prozent auf 19 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn vervierfachte sich auf 1,9 Milliarden Euro. Zuletzt erhöhte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel nicht nur die Dividende, sondern auch zweimal hintereinander die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Der Aktienkurs ist im Jahresverlauf bereits um 40 Prozent geklettert und performt damit den Dax deutlich aus. Ein Ende der Kursrally scheint vorläufig nicht in Sicht. Mit einem KGV von 16 wirkt die Post-Aktie bei den starken Ausblicken auch noch nicht sonderlich teuer.

4. Vonovia

Ein Wiedersehen im Ranking feiert auch die Vonovia-Aktie. Trotz der zuletzt bescheidenen Performance und einer Reihe von Unwägbarkeiten hinsichtlich der Diskussionen um staatliche Mietpreisregulierungen, bleibt das Papier der Bochumer ein Analystenliebling. 91 Prozent der Expertenschätzungen auf Sechsmonatssicht sind Kaufempfehlungen. Fundamental konnte Deutschlands größter Wohnkonzern bis dato schließlich immer überzeugen. So auch im Auftaktquartal des laufenden Jahres. Der Immobilienmarkt boomte weiterhin, die Mieten stiegen und die Zukäufe zahlten sich aus. Alles in allem stieg der in der Branche vielbeachtete operative Gewinn (FFO) im Jahresvergleich um 14,1 Prozent auf 382,9 Millionen Euro. Allein der Aktienkurs wollte in diesem Jahr noch nicht mitziehen. Im Zuge der angekündigten Großfusion mit der Deutschen Wohnen geriet er zuletzt noch stärker unter Druck. Langfristig dürfte sich der Zusammenschluss, insofern es von den Wettbewerbshütern grünes Licht gibt, aber auszahlen. Höhere Gewinne und damit auch höhere Dividenden scheinen so gut wie sicher.

3. Delivery Hero

Die noch junge Börsengeschichte des Essenslieferanten Delivery Hero ist bislang eine sehr erfolgreiche. Seit dem Gang aufs Parkett hat sich der Wert der Aktie mehr als vervierfacht. In der Coronapandemie profitierte das Berliner Unternehmen dazu von geschlossenen Restaurants. Das Geschäft mit Essenslieferungen boomte in der Folge. So konnte Delivery Hero den Umsatz im ersten Quartal 2021 um 116 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro steigern. Vor allem in Asien wuchs das Geschäft – Delivery Hero ist weltweit aktiv. Die bei Investoren hoch gewichtete Anzahl der Bestellungen erhöhte sich um 88 Prozent auf 662,8 Millionen. Das junge Dax-Unternehmen wächst also rasant, Profitabilität hingegen ist nicht in Sicht. Analysten scheint das angesichts des Umsatzwachstum egal zu sein. 51 von 55 Experten raten auf Sechsmonatssicht zum Kauf der Aktie, 93 Prozent rechnen also mit einem höheren Kurs.

2. Siemens Energy

Getoppt wird dieses Ergebnis nur noch von zwei Unternehmen. Eines davon ist Siemens Energy. Die Aktie der Siemens-Tochter, an der Siemens jedoch nur noch 35 Prozent der Anteile hält, würden aktuell 57 von 60 Analysten kaufen. Anteilig betrachtet sind das 95 Prozent. Der Dax-Neuling schlägt damit seinen Mutterkonzern, der allerdings auch auf 84 Prozent kommt und damit nur knapp die Top-Fünf verpasst. Siemens Energy profitiert insbesondere von florierenden Geschäften seiner eigenen Windkraft-Tochter, Siemens Gamesa. „Die Gewinne waren hauptsächlich von Siemens Gamesa getrieben“, sagte CEO Christian Bruch im Rahmen der jüngsten Zahlenvorlage. Alles in allem steigerte Siemens Energy den Gewinn im ersten Quartal 2021 um mehr als das Doppelte, auf 197 Millionen Euro. Der Umsatz ging leicht, um 4,4 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, zurück. Für die Analysten dürfte aber vor allem das immer stärker anziehende Erneuerbare-Energie-Geschäft zählen. Und womöglich auch die ob der starken Gewinnsteigerungen zuletzt behäbig agierende Aktie. Womöglich sieht mancher hier Aufholpotenzial.

1. Deutsche Telekom

Die beliebteste Aktie unter Analysten ist aktuell jedoch die der Deutschen Telekom. 65 von 67 Einschätzung empfehlen das Papier zum Kauf. Zwei Analysten raten zum Halten der Aktie. Verkaufen würde die Telekom-Anteile derzeit keiner der Experten. Alles in allem prognostizieren damit 97 Prozent der Analysten einen steigenden Kurs. Die Telekom-Aktie bietet derzeit nahezu alles, was langfristige Anleger suchen. Eine starke Dividendenrendite in Höhe von 3,57 Prozent, ein  Marktumfeld, dass sich in der Pandemie einmal mehr als sehr stabile erwiesen hat – und eine Wachstumsstory, zugeliefert aus den USA. Dort nämlich springen die Umsätze von Tochter T-Mobile nach oben, nachdem diese den Konkurrenten Sprint im vergangenen Jahr übernommen hatte. Insgesamt kletterten die Umsätze der Telekom damit im ersten Quartal des laufenden Jahres um 32,3 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis ohne Leasingaufwendungen machte eine Satz um 41,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Für Telekom-Chef Timotheus Höttges ist das allerdings kein Grund, um sich auszuruhen. Im Rahmen der Zahlenvorlage erhöhte er sogleich die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. „Wir schalten einen Gang hoch. Wir wollen die starke Entwicklung der vergangenen Jahre noch übertreffen und den Konzern mit nachhaltigem Wachstum in die Zukunft führen“, sagte Höttges. Die Aktie reagierte auf die guten Zahlen eher bequem. Grundsätzlich zeigt der Kursverlauf aber in die richtige Richtung. Nach vier Jahren konnte sich die Aktie 2021 die 17 Euro-Marke zurückerobern. Schafft der Kurs einen Ausbruch darüber hinaus könnte zum ersten Mal seit 2001 die 20 Euro-Marke fallen. Die Analysten glauben mehrheitlich daran. Im Schnitt beträgt ihr Kursziel knapp 22 Euro.

OG

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