Dividendenrekorde voraus: Was welcher Dax-Konzern im neuen Jahr ausschüttet
Deutschlands größte börsennotierte Unternehmen verwöhnen Anleger im neuen Jahr mit üppigen Gewinnbeteiligungen. 33 von 40 Dax-Konzernen erhöhen wohl die Dividende.
Deutschlands größte börsennotierte Unternehmen verwöhnen Anleger im neuen Jahr mit üppigen Gewinnbeteiligungen. 33 von 40 Dax-Konzernen erhöhen wohl die Dividende.
Mit Blick auf die Kurssteigerungen darf der ein oder andere neidische Blick von der Frankfurter Börse hinüber, auf die andere Seite des Atlantiks, erlaubt sein. Die großen US-Indizes stellen den Dax hier deutlich in den Schatten. Allen voran der Nasdaq100. Doch Deutschlands Leitindex hat Pfeile im Köcher, die gern übersehen werden. Man hat ja meist auch nur einmal Jahr etwas davon. Meistens irgendwann im Frühjahr. Dann, wenn die Dividendensaison anläuft.
Im Dax gibt es nur vier Unternehmen, die keine Dividende zahlen. Der Essenlieferant Delivery Hero, der Kochboxenversender HelloFresh, das Biotechunternehmen Qiagen und der Online-Modehändler Zalando. Dazu zahlt mit Siemens Energy ein weiteres Dax-Unternehmen eine kaum merkliche Dividende, was schlicht daran liegt, dass die Siemens-Tochter in diesem Jahr wohl keinen Gewinn erwirtschaftet.
Der Rest der Dax-Familie dürfte dies aktuellen Zahlen nach tun. Nach Berechnungen des Handelsblatts dürften die inzwischen 40 Unternehmen 2021 rund 120 Milliarden Euro verdienen. Das wäre in etwa doppelt so viel wie im Jahr davor. Entsprechend ausgabefreudig präsentieren sich die Konzerne bei der Dividende. Wie ebenfalls das Handelsblatt errechnet hat, dürften die Dax-Mitglieder ihre Ausschüttungen 2022 um 35 Prozent auf die Rekordsumme von 45,5 Milliarden Euro erhöhen. 33 Unternehmen werden ihre Dividenden steigen lassen. Darauf deuten Ankündigungen und Aussagen aus den Chefetagen hin. Sicher ist freilich noch nichts.
Dividendenrendite im Schnitt bei 2,65 Prozent
Geht man von den 45,5 Milliarden Euro aus, würde sich für den Dax im Schnitt eine Dividendenrendite von rund 2,65 Prozent ergeben. Wer also breit gestreut in alle Dax-Titel investiert und damit vergleichsweise wenig Risiko eingeht, bekommt sein Geld bedeutend besser verzinst, als auf dem Girokonto oder in Anleihen.
Natürlich geht es auch noch besser, indem man sich die besten Dividendenzahler herauspickt. Hier steht die Allianz mit 4,2 Milliarden Euro ganz vorn. Es folgen die BASF, Siemens und Daimler mit rund drei Milliarden Euro. Insgesamt schütten dem Handelsblatt nach 14 Unternehmen mehr als eine Milliarden Euro aus.
Eine hohe Ausschüttung bedeutet jedoch nicht gleichzeitig auch eine hohe Rendite. Diesbezüglich stehen wohl BASF und Covestro ganz weit vorn, dicht gefolgt von der Allianz. Sowohl bei den beiden Chemie-Schwergewichten, als auch bei Europas größtem Erstversicherer ließ die Kursentwicklung 2021 zu wünschen übrig. Angesichts ihrer Ertragsstärke erscheinen die Aktien sogar unterbewertet, was die hohe Dividendenrendite erklärt.
Alles in allem sind Anleger mit Aktien aus der Automobil- der Chemie-, Banken und Versicherungsbranche im Dax gut bedient. Es warten über vier Prozent Dividendenrendite.
Autohersteller, MTU, Post und Puma erhöhen Dividende kräftig
Die größten Sprünge bei der Dividende dürfte es aller Wahrscheinlichkeit nach bei den Autobauern Daimler, BMW und Volkswagen, wie auch bei Covestro, MTU, Puma und der Deutschen Post geben. Bei den Autobauern, MTU und Covestro hat das seinen Ursprung in den pandemiebedingten Senkungen 2021. Airbus und die Deutsche Bank verzichteten 2021 ganz auf die Dividende. Auch sie wollen ihre Aktionäre 2022 nun aber wieder am Gewinn teilhaben lassen. Bei Puma und der Deutschen Post laufen die Geschäfte sehr gut. Die Post gilt als einer der großen Pandemie-Gewinner. Die Erhöhung der Ausschüttung ist daher keine Überraschung.
Senken will seine Dividende – stand jetzt – kein einziger Dax-Konzern. Mit Blick auf die Ausschüttungen sind die Aussichten für Deutschlands Leitindex also erstklassig.