Fielmann: Allzeithoch im Visier!
Während viele Aktien in den vergangenen Wochen neue Mehrjahrestiefs erreichten, gab es auch einige wenige, die nahe ihren Höchstständen notierten und somit Stärke zeigten. Eine davon ist Fielmann. Am 13. Februar schrammte das Papier nur knapp am Allzeithoch von Februar 2007 bei 53,63 Euro vorbei. Zwar litt es zuletzt ebenfalls unter dem schwachen Gesamtmarkt, mit den jüngst gemeldeten Zahlen für 2008 sowie der kräftig angehobenen Dividende im Rücken besteht jedoch die Möglichkeit, dass nun erneut ein Versuch unternommen wird, den bisherigen Höchstwert zu knacken.
Während viele Aktien in den vergangenen Wochen neue Mehrjahrestiefs erreichten, gab es auch einige wenige, die nahe ihren Höchstständen notierten und somit Stärke zeigten. Eine davon ist Fielmann. Am 13. Februar schrammte das Papier nur knapp am Allzeithoch von Februar 2007 bei 53,63 Euro vorbei. Zwar litt es zuletzt ebenfalls unter dem schwachen Gesamtmarkt, mit den jüngst gemeldeten Zahlen für 2008 sowie der kräftig angehobenen Dividende im Rücken besteht jedoch die Möglichkeit, dass nun erneut ein Versuch unternommen wird, den bisherigen Höchstwert zu knacken.
Fundamental scheint die Optikerkette weiterhin in bester Verfassung, wie die jüngst vorgelegten Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2008 zeigen. Fielmann steigerte den Brillenabsatz von 6 auf 6,1 Millionen Stück. Beim Umsatz legte der deutsche Branchenprimus, der eigenen Angaben zufolge hierzulande etwa jede zweite Brille verkauft, von 839 auf 903 Mio. Euro zu. Dies entspricht einem Wachstum von 7,6%. Gleichzeitig verbesserte sich der Vorsteuergewinn um 18,4% auf 161 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 113 Mio. Euro und damit 37,8% mehr als im Vorjahr mit 82 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie (EPS) dürfte daher ebenfalls kräftig von 1,88 auf etwa 2,59 Euro geklettert sein.
Höhere Dividende
Von den deutlich gestiegenen Gewinnen sollen auch die Aktionäre profitieren. Fielmann will nach 1,40 Euro im Vorjahr die Dividende je Aktie auf 1,95 Euro erhöhen. Ein entsprechender Vorschlag soll der Hauptversammlung am 9. Juli vorgelegt werden. Ergebnisse und Dividendenerhöhung untermauern einmal mehr das tragfähige Geschäftsmodell von Fielmann. Die Strategie „Qualität zum günstigen Preis“ fruchtet also offenbar weiterhin, auch trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes. Wie der Vorstand jüngst noch einmal betonte, greifen Verbraucher gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf Anbieter zurück, die hohe Qualität zu günstigen Preisen garantieren. In der Augenoptik ist dies Fielmann, bekräftigte er.
Bestens positioniert
Aber nicht nur das wachsende Preisbewusstsein der Verbraucher und die Firmenstrategie sind unserer Ansicht nach Erfolgsfaktoren. Fielmann hat zudem eine glänzende Marktposition inne. Als einer der größten Augenoptiker Europas und führend in Deutschland deckt der Konzern dabei die ganze Wertschöpfungskette der Branche ab. Er ist nicht nur als Augenoptiker tätig, sondern produziert die Brillen auch selbst. Eigenen Aussagen zufolge kann die Gesellschaft damit nicht nur schnell auf kurzfristige Modetrends reagieren, sondern ein großes Brillensortiment zu günstigen Preisen anbieten. Abgerundet wird das Angebot durch den Verkauf von Kontaktlinsen und Hörgeräten. Die Rechnung geht auf, auch dank der Taktik, die Kunden mit Leistungen, wie der Drei-Jahres-Garantie, der Geldzurück- Garantie für Markenbrillen oder der Nulltarif-Versicherung, an sich zu binden. Alles in allem liefert der Konzern somit aus fundamentaler Sicht ein weiterhin glänzendes Bild ab.
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Anhaltende Expansion
Mit seinem Geschäftsmodell und seiner Strategie sollte er daher auch künftig von dem Trend einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft sowie der stetigen Nachfrage nach Sehhilfen profitieren und langfristig weiter profitabel wachsen. Und auch für 2009 hat der Konzern gute Voraussetzungen, auch wenn es nicht einfach werden dürfte, Einnahmen und Gewinne erneut zu steigern. Vielleicht reicht es auch tatsächlich nicht. Eventuelle Ergebnisrückgänge dürften unserer Ansicht nach wegen des vergleichsweise krisenresistenten Geschäftsmodells jedoch niedriger ausfallen als bei anderen Unternehmen. Fielmann selbst blieb einen konkreten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr indes vorerst schuldig. Möglicherweise macht das Unternehmen erst am 30. April entsprechende Aussagen, wenn die endgültige Bilanz 2008 sowie der Bericht für das erste Quartal 2009 vorgestellt werden. Jüngst äußerte sich die Gesellschaft bezüglich der Aussichten lediglich dahin gehend, zuversichtlich zu sein, die Marktposition weiter auszubauen. Nachdem der Konzern 2008 insgesamt 21 Filialen eröffnet hat und damit nun europaweit 620 betreibt, will er 2009 weitere 25 Geschäfte aufmachen. „Die finanzielle Unabhängigkeit eröffnet uns auch in der Rezession die Möglichkeit, unsere Expansion voranzutreiben“, hieß es jüngst aus dem Unternehmen.
Fazit:
Fielmann konnte einmal mehr mit seinen Zahlen überzeugen, und die Ergebnisse 2008 untermauern unsere Meinung, dass der Konzern ein starkes und vergleichsweise konjunkturresistentes Geschäftsmodell hat. Dieses gilt es nun auch 2009 zu beweisen. Das Fundament dazu ist vorhanden, wenngleich nicht ausgeschlossen ist, dass auch Deutschlands größter Optiker Einbußen hinnehmen muss. Sie sollten aber allenfalls marginal ausfallen und sich nur als kleine Wachstumsdelle erweisen. Die langfristigen Aussichten scheinen unterdessen nach wie vor bestens. Investoren, die daher ebenfalls von den Geschäftsaussichten sowie der insgesamt guten fundamentalen Verfassung des Unternehmens überzeugt sind, könnten daher spekulative Käufe in Erwägung ziehen. Allerdings nur dann, wenn auch die Charttechnik mitspielt. Der Aktienkurs testete zuletzt die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien seit Herbst vergangenen Jahres von aktuell etwa 46,40 und 45,30 Euro. Sollte er von diesen wieder nach oben drehen, ist ein erneuter Anlauf auf das bisherige Allzeithoch von 53,63 Euro denkbar. Ein weiteres Szenario wäre außerdem, dass das jüngste Luftholen noch etwas ausgeprägter ausfällt und zunächst die aus der Verbindung der Tiefs von Januar und Oktober 2008 resultierende Aufwärtstrendlinie bei derzeit etwa 43,00 Euro getestet wird. Auch hier wäre dann bei einem eventuellen Drehen des Kurses nach oben ein spekulativer Kauf erwägenswert. Ein nachhaltiger Bruch der Aufwärtstrendlinie nach unten wäre indes negativ zu bewerten, sodass spätestens im Bereich von 42,00 Euro spekulative Long-Positionen mittels Stop-Loss abgesichert werden sollten.
OPTIONSSCHEIN-TRADING
Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert Fielmann steht dazu eine gute Auswahl an Hebelzertifikaten zur Verfügung. Interessant für einen spekulativen Kauf ist beispielsweise der WAVE XXL Call der Deutschen Bank. Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit weist das Zertifikat aktuell mit 35,60 Euro eine Knock-out-Schwelle auf, die unter unserem bevorzugten Stop-Loss auf Aktienkursbasis von 41,800 Euro liegt. Der Hebel beträgt aktuell etwa drei.