Johnson & Johnson: in gesunder Verfassung!
Während die US-Aktienmärkte seit Jahresbeginn insgesamt deutlich an Wert einbüßten und der Dow Jones beispielsweise um 32% sank, schlug sich die Aktie von Johnson & Johnson vergleichsweise wacker. Mit einem Abschlag von nur 4,8% ist sie zweitbester Wert innerhalb des Dow Jones. In der vergangenen Woche hat der Konsumgüter-, Pharma- und Medizintechnikkonzern nun seine Quartalszahlen vorgelegt. Sie konnten ebenso überzeugen, wie die für das Gesamtjahr angehobene Gewinnprognose. Das Unternehmen macht somit insgesamt nach wie vor einen gesunden Eindruck!
Zwar läuft auch bei Johnson & Johnson nicht alles rund und die erwartete weitere Abschwächung der Konjunktur dürfte sicherlich auch hier ihre Spuren hinterlassen, angesichts des eher defensiven und weniger konjunkturabhängigen Geschäftsmodells sollte der Konzern diese Herausforderungen aber gut meistern können. Die 1886 gegründete Gesellschaft ist eigenen Angaben zufolge das weltweit größte Unternehmen im Bereich Gesundheitsfürsorge (Healthcare). Die Produktpalette umfasst Medikamente, medizinische Geräte sowie Kosmetik- und Hygieneprodukte.
Schwerpunkt Pharma
Im größten Bereich Pharma, das einen Konzernumsatzanteil von etwa 41% erwirtschaftet, entwickelt Johnson & Johnson Arzneimittel zur Behandlung der weltweit häufigsten Krankheiten. Umsatzstärkstes Präparat ist REMICADE, das bei Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise rheumatischer Arthritis, Morbus Crohn und Schuppenflechte eingesetzt wird. In den ersten neun Monaten 2008 setzte der Konzern damit weltweit 2,86 Mrd. US-Dollar um. Weitere Blockbuster sind TOPAMAX (Migräne) mit 2,05 Mrd. US-Dollar, PROCRIT/EXPREX (Anämie) mit 1,9 Mrd. US-Dollar und RISPERDAL/ RISPERIDONE (Schizophrenie) mit 1,84 Mrd. US-Dollar Umsatz. Im Segment Medizintechnik, das etwa 35% zu den Einnahmen beiträgt, stellt das Unternehmen Verbandsmaterial, Implantate, chirurgische Instrumente, aber auch Diagnosegeräte, wie beispielsweise zur Bestimmung des Blutzuckers, her.
Bekannte Marken
Hierzulande bekannt ist Johnson & Johnson aber wohl vor allem durch die Erzeugnisse des dritten Geschäftsfeldes Konsumgüter (Umsatzanteil: 24%). Zu diesem gehören Marken wie bebe, o.b., carefree, PENATEN, Neutrogena und LISTERINE. Das Geschäft mit den Kosmetik- und Körperpflegeprodukten entwickelte sich im dritten Quartal besonders gut. Die Erlöse kletterten um 13,1% auf 4,1 Mrd. US-Dollar. Und auch im Segment Medizintechnik verbuchte der Konzern mit 8,8% auf 5,71 Mrd. US-Dollar einen ordentlichen Anstieg.
Positive Währungseffekte
Nicht ganz so gut lief es indes in der Pharmasparte, die weiter mit der Konkurrenz billigerer Nachahmermedikamente, den sogenannten Generika zu kämpfen hatte. Der Umsatz verbesserte sich hier nur um magere 0,2% auf 6,11 Mrd. US-Dollar, wozu auch positive Wechselkurseffekte beigetragen haben. Diese machten sich auch beim Konzernumsatz insgesamt bemerkbar und trugen zu dem Plus von 6,4% auf 15,9 Mrd. US-Dollar etwa 3,1% bei. Organisch lag das Wachstum bei 3,3%. Mit Blick auf die Absatzmärkte lief das Auslandsgeschäft mit 13,1% Zuwachs auf 7,97 Mrd. US-Dollar (organisch 6,5%) weitaus besser als auf dem von der Finanzkrise und Wirtschaftsflaute belasteten Heimatmarkt, in dem der Umsatz mit einem Anstieg von 0,4% auf 7,96 Mrd. US-Dollar praktisch stagnierte.
Steigende Gewinne
Trotz des schwachen Pharmageschäfts und der Schwäche im Heimatmarkt kletterte der Nachsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahr um fast 30% auf 3,31 Mrd. US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie (EPS) verbesserte sich von 0,88 auf 1,17 US-Dollar. Bereinigt um einmalig angefallene Restrukturierungsbelastungen von 528 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum, stieg der Überschuss um 7,6% und das EPS von 1,06 auf 1,17 USDollar. Angesichts dieser Steigerungen können sich die Ergebnisse im dritten Quartal somit durchaus sehen lassen. Und auch die Zahlen für die ersten neun Monate 2008 überzeugen. Der Konzernumsatz erhöhte sich im Zeitraum Januar bis September zur Vorjahresperiode um 7,6% auf 48,6 Mrd. US-Dollar, wobei sich das Plus in 3% organisches Wachstum und 4,6% Währungseffekte aufschlüsselt. Der Nachsteuergewinn verbesserte sich gleichzeitig um 24,8% auf 10,2 Mrd. US-Dollar. Das EPS stieg von 2,81 auf 3,60 US-Dollar. Der Überschuss kletterte, um Sondereffekte bereinigt, um 7,7%, der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 3,27 auf 3,61 US-Dollar.