Krones: Auf bestem Weg zu neuen Rekorden!
Während die befürchtete weltweite Konjunkturschwäche zuletzt viele Unternehmen veranlasste, deutlich pessimistischer in Zukunft zu schauen, zeigte sich der Spezialist und Hersteller von Abfüll- und Verpackungstechnik weiterhin relativ zuversichtlich. Krones bekräftigte nach starken Ergebnissteigerungen in den ersten neun Monaten 2008 die Gesamtjahresprognose und erwartet neue Spitzenwerte. Mit diesen positiven Nachrichten im Rücken, scheint ein langfristiger Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau erwägenswert.
Neue Bestwerte bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis, so lautete das zu Jahresbeginn ausgegebene Ziel für das Geschäftsjahr 2008. Trotz eines widrigen Umfelds zeigte sich Krones jüngst sicher, diese Vorgaben zu schaffen. Firmenlenker Volker Kronseder verwies auf eine gute Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten. Die Gesellschaft steigerte ihren Umsatz um 12,5% auf 1,77 Mrd. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbuchte sie ein Plus von 21,4% auf 164,2 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte sogar um 25,5% auf 127,6 Mio. Euro zu. Unter dem Strich verdiente der Konzern 86,8 Mio. Euro und damit 31,3% mehr als im Vorjahreszeitraum mit 66,1 Mio. Euro.
Prognosen bestätigt
Der Vorstand sprach mit Blick auf die vorgelegten Zahlen davon, dass Krones 2008 ein weiteres Kapitel zu der langen Erfolgsstory hinzufügen wird. Er führte aus, den Konzern auf dem besten Weg zu sehen, das neunte Rekordjahr bei Umsatz und Profit in Folge zu erreichen. Konkret rechnet das Management mit Umsätzen von mehr als 2,3 Mrd. Euro, nach 2,16 Mrd. Euro im Vorjahr. Dies würde einem Zuwachs am oberen Ende der selbst gesetzten Spanne eines jährlichen Wachstums von 5% bis 10% entsprechen. Ferner soll die Vorsteuermarge 2008 nach wie vor den Vorjahreswert von 7,1% übertreffen. In den ersten neun Monaten hatte das Unternehmen bei dieser Kennzahl im Jahresvergleich von 6,7% auf 7,2% zugelegt und dabei auch von verbesserten internen Prozessen profitiert.
Prall gefüllte Orderbücher
Zuversicht für das laufende Gesamtjahr herrscht auch angesichts der prall gefüllten Auftragsbücher. Allein von Juli bis September konnte Krones neue Aufträge im Wert von 627,9 Mio. Euro an Land ziehen. Dies sind zwar 3,9% weniger als vor einem Jahr, die Bestellungen brachen aber nicht, wie im Vorfeld vom Markt befürchtet, ein. Die Maschinenbaubranche leidet nach vier außergewöhnlich starken Jahren seit Sommer unter einer merklichen Zurückhaltung der Kunden. Dies gilt auch für Krones und man registrierte eine eher verhaltene Nachfrage aus den USA sowie West- und Mitteleuropa. Demgegenüber stand allerdings eine rege Ordertätigkeit aus dem afrikanischen und asiatischen Raum, dem Nahen Osten sowie der Region Russland/GUS. Insgesamt betrachtet hat sich der Ordereingang nach einem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal somit normalisiert, erläuterte die Gesellschaft. Sie konnte aber weiter auf ein unvermindert dickes Auftragspolster verweisen. Ende September standen Bestellungen mit einem Volumen von 996,3 Mio. Euro in den Büchern und damit 6% mehr als ein Jahr zuvor.
Gut aufgestellt für schwierige Zeiten
Trotz dieses ordentlichen Auftragsbestandes zeigte sich Krones bei den Aussichten für 2009 etwas vorsichtiger. Das Unternehmen verwies auf die nicht vorherzusagenden Auswirkungen der globalen Finanz- und Bankenkrise auf die Weltwirtschaft. Eine relativ sichere Prognose ist daher derzeit für das Geschäftsjahr 2009 nicht seriös machbar, hieß es. Der Vorstand geht aber davon aus, dass nach einer möglichen Delle im ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte wieder mit einem geringen Wachstum gerechnet werden kann. Außerdem betonte der Konzern, trotz des eher vorsichtigen Ausblicks auch für wirtschaftlich schwierige Zeiten gut aufgestellt zu sein. Er hob das eigene Geschäftsmodell hervor und zeigte sich zuversichtlich, dass die Kunden auch in wirtschaftlichen Abschwüngen weiter investieren werden, wenn auch vorübergehend zurückhaltender als in der Vergangenheit. Grundlage für diese Zuversicht ist eine stetig steigende Weltbevölkerung, die Tatsache, dass Menschen unabhängig von Konjunkturzyklen essen und trinken wollen und eine zunehmende Nachfrage nach hygienisch abgefüllten und verpackten Produkten, wie Wasser und sonstigen Getränken, nicht zuletzt wegen des steigenden Wohlstandes in den Schwellenländern.
„Rund-um-Problemlöser“
Um von diesen Wachstumstreibern zu profitieren, ist Krones bestens positioniert. Im Jahr 1951 mit dem Bau von Etikettiermaschinen begonnen, liefert der Konzern heute Hightechprodukte und Gesamtlösungen im Bereich Abfüll- und Verpackungstechnik. Das Unternehmen hat sich dabei in den vergangenen Jahren über den klassischen Maschinen- und Anlagenbau weit hinaus entwickelt und sich zum Anbieter von Systemtechnik gemausert. Bereiche wie Maschinenbau, Anlagen-Know-how, Verfahrenstechnik, Mikrobiologie und Informationstechnik wurden harmonisch miteinander verknüpft und optimiert, sodass sich die Gesellschaft heute als „Rund-um-Problemlöser“ für ihre Kunden versteht. Ziel ist es, komplette Anlagen zu liefern – von der Herstellung des Produkts über dessen Verpackung bis hin zur Warenverteilung im Betrieb. Gerade diese Komplettlösungen sind zurzeit bei den Kunden sehr beliebt, betonte Krones. Hauptabnehmer sind Brauereien und Getränkehersteller, aber auch Nahrungsmittelproduzenten sowie die chemische, pharmazeutische und kosmetische Industrie. Verkauft werden die Produkte und Anlagen weltweit, der Auslandsanteil beim Umsatz lag zuletzt bei 82,3%.
Fazit:
Als Maschinenbauer spürt zwar auch Krones das sich zuletzt weltweit eintrübende wirtschaftlichen Umfeld. Mit der starken Ausrichtung auf die als wenig schwankend geltende Nahrungsmittelindustrie, dürfte der Konzern diese Schwäche aber besser wegstecken als so manch anderer Vertreter der Branche. Dafür sprechen auch die jüngst vorgelegten Ergebnisse. Dem Unternehmen ist es gelungen, in dem traditionell schwächsten Quartal des Jahres den operativen Gewinn einmal mehr deutlich zu steigern. Neben den Zahlen überzeugt auch der Ausblick. Krones untermauerte damit erneut die Verlässlichkeit der Finanzkommunikation und die Berechenbarkeit der Ergebnisse. Darüber hinaus sind die mittel- und langfristigen Aussichten bestens und die zunehmende Weltbevölkerung und der steigende Wohlstand in den Schwellenländern dürften den Absatz von Abfüll- und Verpackungstechnik weiter ankurbeln. Abgerundet wird das fundamental vielversprechende Bild durch ein günstiges Bewertungsniveau. Das KGV (2008e) liegt bei rund neun, für 2009e errechnet sich ein Wert von etwa acht. Charttechnisch betrachtet konnte sich die Aktie von Krones zwar auch nicht der in den vergangenen Wochen auszumachenden Talfahrt an den Aktienmärkten entziehen, die zuletzt mehrmals getestete, aber erfolgreich verteidigte Unterstützung bei 29,08 Euro (Zwischentief Juni 2006) hat sich aber offenbar als gute Unterstützung erwiesen. Zusammen mit dem im Kerzenchart auf Wochenbasis gebildeten Muster „bullish engulfing“, das als Indiz für eine potenzielle Trendumkehr interpretiert werden könnte, sind daher langfristige Käufe auf dem aktuellen Niveau durchaus erwägenswert.