Neue deutsche grüne Welle
Capital Stage und Chorus Clean Energy fusionieren. Die beiden Solar- und Windparkbetreiber sind zuletzt rasant gewachsen. Doch gekappte Förderungen bedrohen den Erfolg – Synergien sollen helfen.
Neues Grünstrombündnis: Capital Stage und Chorus Clean Energy fusionieren. Die beiden Solar- und Windparkbetreiber sind zuletzt rasant gewachsen. Doch gekappte Förderungen bedrohen den Erfolg – Synergien sollen helfen.
Während die deutsche Solarbranche seit Jahren darniederliegt und ums Überleben kämpft, glänzt der Hamburger Grünstrombetreiber Capital Stage mit zweistelligen Umsatz- und Gewinnsprüngen. Der Hamburger SDax-Konzern hat seinen Umsatz innerhalb von fünf Jahren von rund 13 Millionen Euro auf zuletzt fast 113 Millionen Euro gesteigert. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte zwischen 2010 und 2015 von sieben auf mehr als 55 Millionen Euro. Doch das rasante Wachstum ist bedroht.
Das Geschäft mit Solar- und Windenergie in Europa ist längst kein Selbstläufer mehr. Das Wachstum flaut ab, die Märkte werden enger, der Wettbewerbsdruck steigt. Gerade in Deutschland wird es für Ökoanlagen-Betreiber wie Capital Stage immer schwieriger an Projekte zu kommen, die sich rechnen. Die Hamburger suchen deshalb verstärkt ihr Glück im Ausland. Um die Expansion – etwa in die USA – voranzutreiben, sollen Skaleneffekte helfen.
Fusion für "großvolumige Akquisitionen"
Im Drang nach Größe wurde Capital Stage jetzt fündig. Die Hamburger übernehmen den Konkurrenten Chorus Clean Energy aus Neubiberg bei München. Der Zusammenschluss erfolgt im Zuge eines Aktientauschs. Capital Stage bietet den Chorus-Aktionären fünf eigene Aktien für je drei Aktien von Chorus an. Das Umtauschverhältnis beträgt 11,52 Euro pro Aktie. Der gesamte Deal hat damit rein rechnerisch ein Volumen von etwa 320 Millionen Euro.
„Der geplante Zusammenschluss schafft einen der größten unabhängigen Solarpark- und Windkraftanlagenbetreiber in Europa“, sagt Klaus Dieter Maubach. Der Vorstandsvorsitzende von Capital Stage will die Konsolidierung in der Branche „aktiv“ mitgestalten und so die „Voraussetzungen für künftiges Wachstum schaffen“. Die Hamburger hoffen im Gespann mit Chorus Clean Energy leichter „großvolumigere Akquisitionen“ realisieren zu können.
"Weiterer Beleg für Konsolidierung der Branche"