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Die teuersten Spielkarten der Welt

Um die Jahrtausendwende wurden sie millionenfach auf Schulhöfen getauscht. Heute sind einige der insgesamt über 7.000 Pokemon-Karten ein Vermögen wert – und werden Tag um Tag teurer.

Die aktuell wertvollste Pokemon-Karte: Die erste Edition des Glurak Holo ohne Schatten. (Foto: The Pokemon Company)

Um die Jahrtausendwende wurden sie millionenfach auf Schulhöfen getauscht. Heute sind einige der insgesamt über 7.000 Pokemon-Karten ein Vermögen wert – und werden Tag um Tag teurer.

Vor wenigen Jahren, da durchstreiften Heerscharen junger Menschen auf einmal die Parks des Landes und erkundeten sie bis in den letzten Winkel. Den Blick dabei stets konzentriert nach unten auf das Smartphone gerichtet. Hier und da blieben sie stehen, dann ging es wieder zurück oder noch einmal von vorne los. Die Vermutung, dass Google Maps verrückt spielte, lag nahe. Dabei waren es schlicht digitale Pokemon, die sich auf offener Straße versteckten und die sammeln konnte, wer die Pokemon-Go App auf seinem Smartphone installierte.

Die längst in Vergessenheit geratenen Pokemon, um die in Form von Spielkarten zur Jahrtausendwende ein regelrechter Hype entstanden war, waren so plötzlich wieder in aller Munde.

Inzwischen ist auch das Geschichte und der zweite Hype um die japanischen Fantasiewesen wieder beendet. Doch er dürfte einen großen Anteil daran haben, dass es nun einen dritten Hype gibt, der sich wiederum um die ursprünglichen Spielkarten dreht. Und der nur noch wenig mit dem Spiel an sich oder jugendlichem Kartensammeln zu tun hat, sondern in erster Linie mit sehr viel Geld.

Pokemon-Karten nämlich sind inzwischen begehrte Spekulationsobjekte, was dazu führt, dass nun Heerscharen junger und älterer Menschen auf einmal das eigene Haus bis in den letzten Winkel durchkämmen, um vielleicht irgendwo einen verstaubten Pikachu zu finden.

Über 300.000 Euro für eine einzige Karte

Hunderttausende Euro werden inzwischen für eine einzige Pokemon-Karte bezahlt. Ein zu Schulzeiten unter den argwöhnischen Blicken der Eltern erworbenes Pokemon kann nun also für ein Vermögen reichen. Zumindest in der Theorie.

Die Realität sieht freilich etwas anders aus. Wie auch bei zahlreichen Comics, sind es seltene, spezielle Sonderkarten-Versionen, die das Portemonnaie füllen. Bei diesen kommt es dann auch noch auf den Zustand, sprich den PSA-Wert, an. Die höchste Note ist die zehn und die gibt es nur für Karten ohne die kleinste Verunreinigung.

Passen Zustand und Seltenheit, geht es aber schnell in die Zehntausenden. Die aktuell zehnt-wertvollste Karte ist ein besonderes Karpador, welches 1998 auf einem Turnier als Belohnung für mindestens ein gewonnenes Duell ausgegeben wurde. Im Oktober 2020 wurde es auf eBay für knapp 42.000 Euro verkauft. Im Vergleich zu den drei teuersten Karten, ist das aber noch günstig. Für den Pikachu Illustrator, lange Zeit die wertvollste aller Spielkarten, wurden rund 162.000 Euro gezahlt. „Vergeben wurde die Karte ursprünglich an die drei Gewinner, sowie zwanzig weiteren Teilnehmer mit besonders guten Zeichnungen beim ersten Illustration-Wettbewerbs zwischen 1977 und 1978 in Japan“, heißt es auf dem Online-Portal ingame.

Noch teurer ist inzwischen die Prototyp-Karte des Turtok. Für 255.000 Euro wurde die Karte bei einer Auktion versteigert. Die Karte ist eine von zwei Testkarten, die quasi in der Konzeptphase gedruckt worden sind und deshalb auch eine leere Rückseite haben. Von der zweiten fehlt bislang jede Spur.

Die aktuell teuerste Pokemon-Karte ist aber die erste Edition des Glurak Holo ohne Schatten. Für rund 307.000 Euro wechselte sie zuletzt den Besitzer. Der stolze Preis kommt zum einen von der Beliebtheit der Glurak-Figur, die Jahr um Jahr auf Rang eins der begehrtesten Pokemon landet. Was die Ausfertigung aber besonders rar macht, ist ihr Druckfehler, wodurch das Hologramm der Karte keinen Schatten hat.

Es sind die Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob eine Pokemon-Karte wertvoll oder wertlos ist. Und bei dem aktuellen Hype ist davon auszugehen, dass auch dieser Rekordpreis für eine Karte bald wieder Geschichte ist. Es lohnt sich also wohl wie nie zuvor, auf Pokemon-Jagd zu gehen.

OG

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