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Tops und Flops der Woche u. a. mit Westwing, Home24 und Credit Suisse

Online-Möbelhändler machen derzeit gute Geschäfte. Der Anbieter Westwing Group ist deshalb bei den Investoren gefragt. Jüngst punktete er mit seinem Ausblick. Indes nicht überzeugen konnte der Konkurrent Home24. Abwärts ging es auch bei der Credit Suisse. Der schweizerischen Bank droht der nächste teure Ausfall.

Kalenderwoche 13

Online-Möbelhändler machen derzeit gute Geschäfte. Der Anbieter Westwing Group ist deshalb bei den Investoren gefragt. Jüngst punktete er mit seinem Ausblick. Indes nicht überzeugen konnte der Konkurrent Home24. Abwärts ging es auch bei der Credit Suisse. Der schweizerischen Bank droht der nächste teure Ausfall.


+++ Tops ++++

Westwing Group: Starker Jahresauftakt und neue Rekorde

Die Aktie des Online-Möbelhändlers Westwing Group (WKN: A2N4H0) zeigte 2020 eine bemerkenswerte Rallye. Der SDAX-Wert hatte um mehr als 800 % zugelegt. Im neuen Börsenjahr hatte sich Anstieg bis in den Februar fortgesetzt, bevor es dann zu einer Korrektur kam. In den vergangenen Wochen zeigte der Trend wieder aufwärts. Auch jüngste stieg der Preis kräftig. Das Unternehmen hatte gute Nachrichten im Gepäck. Nicht nur 2020 liefen die Geschäfte glänzend. Nach einem starken Start ins laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von etwa 100 % zeigte sich das Unternehmen zudem zuversichtlich für den weiteren Verlauf. Das kam sehr gut bei den Anlegern an. Die Aktie markierte neue Rekorde.

Wacker Neuson bricht aus

In der vergangenen Woche gab es zwar keine neuen Nachrichten von Wacker Neuson (WKN: WACK01). Die Aktie startete dennoch durch und gehörte innerhalb der DAX-Indizes zu den Top-Performern. Hier haben wohl die positiven Neuigkeiten aus der Vorwoche nachgewirkt. Der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen zeigte sich optimistisch bezüglich der Geschäftsentwicklung 2021. Außerdem will er für 2020 wieder eine Dividende zahlen. Nachdem das Unternehmen die Ausschüttungen im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise ausgesetzt hatte, schlägt der Vorstand der Hauptversammlung nun 0,60 Euro je Aktie vor. Die jüngste positive Entwicklung des Aktienkurses könnte zudem charttechnisch motiviert sein. Die Aktie war über den Widerstand bei etwa 18,50 Euro geklettert, der die Konsolidierungsphase der vergangenen Monate begrenzte. Ein nächstes potenzielles Ziel ist das Zwischenhoch von April 2019 bei 25,60 Euro.

Cleveland-Cliffs überzeugt mit Ausblick

Die Aktie von Cleveland-Cliffs (WKN: A2DVSM) machte in der vergangenen Woche einen kräftigen Satz. Sie baute damit hinsichtlich der Performance in den letzten 12 Monaten ihre Spitzenposition im Branchenvergleich aus. Der US-Konzern fördert traditionell Eisenerz sowie Koks und ist nach zwei strategischen Übernahmen im vergangenen Jahr zu einem integrierten Stahlhersteller geworden. Neben der Rohstoffgewinnung stellt er nun Rohstahl her und verarbeitet diesen außerdem zu verschiedenen Produkten. Beispielsweise ist er jetzt der größte US-Hersteller von Flachstahl. Jüngst hatte das Unternehmen seine Ergebnisprognosen aktualisiert und konnte damit bei den Investoren punkten. Die Aktie sieht nun zudem charttechnisch interessant aus. Nach der Korrektur seit Jahresbeginn wurde das damals markierte Zwischenhoch überwunden. Das könnte für eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtsbewegung sprechen, die seit Anfang 2020 läuft.


 +++ Flops +++

Deliveroo mit verpatztem Börsendebüt

Schlechter hätte der Börsengang des Lieferdienstes Deliveroo (WKN: A2QSJZ) kaum laufen können. Im Vorfeld musste die Preisspanne bereits von 390 bis 460 Pence auf 390 bis 410 Pence angepasst werden. Viele Großinvestoren hatten die Bewertung des Unternehmens als deutlich zu hoch moniert. Kritik gab es zudem wegen des schlechten Umgangs der Gesellschaft mit ihren Kurieren. Auch das belastete das Kaufinteresse. Letztlich wurden die Aktien für 390 Pence platziert. Nach der Erstnotierung am Mittwoch rauschte der Kurs dann um zwischenzeitlich mehr als 30 % in die Tiefe. Das war ein weiteres klares Bekenntnis vom Markt, dass die verlustschreibende Lieferplattform wohl zu viel gewollt hat.

Ausblick von Home24 überzeugt nicht

Während der Online-Möbelhändler Westwing Group (WKN: A2N4H0) jüngst mit seinem Ausblick überzeugte, wurden die Prognosen des Konkurrenten Home24 (WKN: A14KEB) weniger gut aufgenommen. Der Vorstand erwartet zwar im laufenden Geschäftsjahr ebenfalls Steigerungen, wie er anlässlich der Veröffentlichung des vollständigen Geschäftsberichts mitteilte. Er kann jedoch nicht versprechen, dass die Ergebnisse noch einmal so stark zulegen wie im Vorjahr. Demnach sieht das Unternehmen den durch die Corona-Krise verstärkten Trend zum Möbelkauf im Internet zwar als unumkehrbar an. Die Dynamik könnte sich in der zweiten Jahreshälfte aber erst einmal abschwächen. Um sich weitere Marktanteile zu sichern, will Home24 in die Neukundenakquisition investieren. Das dürfte die Margen des Verluste schreibenden Unternehmens belasten.

Credit Suisse

Vermögensverwaltung ist das Kerngeschäft der schweizerischen Bank Credit Suisse (WKN: 876800). Die Aktie kam in der vergangenen Woche deutlicher unter die Räder. Grund ist die Schieflage des US-Hedgefonds Archegos Capital Management. Dieser war seinen Nachschussforderungen nicht nachgekommen. Wir hoch die Verluste für die Credit Suisse sein werden, bleibt abzuwarten. Es könnte jedoch der zweite teure Ausfall im ersten Quartal werden. Die Eidgenossen waren bereits von der Insolvenz des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill betroffen.

Thomas Behnke

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