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Tops und Flops der Woche u. a. mit Prosus, Fresenius Medical Care und amazon.com

Bewegt sich die Aktie von Tencent, bewegt sich auch das Prosus-Papier. Das gilt für beide Richtungen. In der vergangenen Woche war die Tendenz aufwärtsgerichtet. Ebenfalls zulegen konnte Fresenius Medical Care – auch wenn der Dialysespezialist erneut seine Prognosen senkte. Auf der Verliererseite standen jüngst vor allem die großen Technologiewerte aus den USA wie beispielsweise amazon.com.

KW 44

Bewegt sich die Aktie von Tencent, bewegt sich auch das Prosus-Papier. Das gilt für beide Richtungen. In der vergangenen Woche war die Tendenz aufwärtsgerichtet. Ebenfalls zulegen konnte Fresenius Medical Care – auch wenn der Dialysespezialist erneut seine Prognosen senkte. Auf der Verliererseite standen jüngst vor allem die großen Technologiewerte aus den USA wie beispielsweise amazon.com.

+++ Tops +++

Prosus: Spitzenreiter im EURO STOXX 50

Der Aktienkurs des niederländischen Konzerns Prosus (WKN: A2PRDK) befindet sich seit dem Allzeithoch von Februar 2021 auf Talfahrt. In der Vorwoche noch beinahe das bisherige Verlaufstief markiert, gab es nun eine deutlichere Gegenbewegung. Die Aktie war damit der größte Gewinner des EURO STOXX 50. Neues aus dem Unternehmen gab es jedoch nicht. Der Konzern ist an 80 E-Commerce-Geschäftsmodellen beteiligt. Im Portfolio sind dabei auch Anteile von bereits börsennotierten Gesellschaften. Beispielsweise gehören Prosus rund 29 % von Tencent (WKN: A1138D). Die Aktie des vor allem in China tätigen Internetkonzerns hatte sich in der vergangenen Woche ebenfalls sehr positiv entwickelt. Das könnte eine treibende Kraft für die Prosus-Aktie gewesen sein, weil dadurch der Wert der Tencent-Beteiligung steigt. Zudem gab es Gerüchte, wonach Naspers (WKN: 906614), der Mutterkonzern von Prosus (Anteil von 42 %), über den Verkauf des Tencent-Anteils verhandelt. Naspers und Prosus wiesen diese Spekulationen jedoch als unwahr zurück. Aus charttechnischer Sicht interessant ist, dass der Kurs von Prosus kurz vor Erreichen des Zwischentiefs von September 2022 wieder nach oben drehte. Der übergeordnete Abwärtstrend ist zwar nach wie vor intakt. Die Chancen für eine Bodenbildung sind jedoch etwas gestiegen.

Fresenius Medical Care: fester trotz erneuter Prognosesenkung

Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (WKN: 578580) hat in der vergangenen Woche Quartalszahlen vorgelegt und dabei erneut seine Prognosen für das Gesamtjahr 2022 gesenkt. Begründet wurde dies mit der Geschäftsentwicklung in Nordamerika, die sich nicht in dem Tempo erholt wie erhofft. Dem Unternehmen machen ein Mangel an Pflegekräften, Lieferkettenprobleme sowie steigende Löhne und Materialkosten zu schaffen. Die neuen schlechten Nachrichten kommen nicht wirklich überraschend. Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, dass die Aktie in der vergangenen Woche sehr fest notierte und zu den größten Gewinnern im DAX gehörte. Aus charttechnischer Sicht gelang es dem Kurs, sich letztlich über das jüngst erneut getestete Zwischentief von Oktober zu halten. Der übergeordnete Abwärtstrend ist aber nach wie vor intakt. Bislang kann nur von einer technischen Gegenreaktion die Rede sein.

Abiomed: Johnson & Johnson greift zu

Die Aktie des Medizintechnikherstellers Abiomed (WKN: 873886) war in der vergangenen Woche der Spitzenreiter im S&P 500. Sie hatte einen kräftigen Kurssprung gemacht, nachdem der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (WKN: 853260) eine Übernahmeofferte unterbreitet hatte. Er will den Hersteller der sogenannten Impella-Herzpumpen kaufen, die zur vorübergehenden Unterstützung der Pumpfunktion des Herzens eingesetzt werden. Das Unternehmen stellt zudem andere Unterstützungssysteme für Lungen und Nieren her. Geboten werden 380 US-Dollar je Aktie in bar. Damit wird Abiomed mit rund 16,6 Mrd. US-Dollar bewertet. Zusätzlich sollen die Abiomed-Aktionäre bis zu 35 US-Dollar je Aktie in bar erhalten, wenn bestimmte finanzielle und klinische Meilensteine erreicht werden. Die Übernahme soll vor Ende des ersten Quartals 2023 abgeschlossen sein.

+++ Flops +++

Amazon.com: intakte Abwärtstrends

Der Ausverkauf bei den großen US-Technologiewerten hat sich in der vergangenen Woche fortgesetzt. Stellvertretend dafür ist die Entwicklung des Internetgiganten amazon.com (WKN: 906866). Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Zahlen hatte er bereits in der Vorwoche veröffentlicht. Im Nachgang gab es eine negative Kursreaktion, die sich jüngst fortsetzte. Aus charttechnischer Sicht liegt damit weiterhin ein angeschlagenes Bild vor. Sämtliche Zeitebenen zeigen intakte Abwärtstrends. Die Verluste in jüngster Vergangenheit waren jedoch so dynamisch, dass zunehmend mit einer zumindest temporären technischen Gegenreaktion zu rechnen ist. Auffällig ist zudem das überdurchschnittlich hohe Handelsvolumen in den letzten Handelstagen.

Fortinet: neues Korrekturtief

Das US-Unternehmen entwickelt Sicherheitslösungen (Hardware und Software) für die gesamte IT-Infrastruktur. Es gilt als Profiteur des steigenden Bedarfs an Cybersicherheitsprodukten. Seit dem Allzeithoch von Dezember 2021 befindet sich die Aktie (WKN: A0YEFE) jedoch in einem Abwärtstrend. Dieser wurde in der vergangenen Woche mit einem neuen Korrekturtief bestätigt. Das Papier gehörte zu den schwächsten Werten des NASDAQ-100. Einen Anlass gab es auch: Am Mittwoch nach Börsenschluss hatte die Gesellschaft ihre Geschäftszahlen des 3. Quartals vorgelegt. Sie meldete zwar steigende Ergebnisse. Im Ausblick für das 4. Quartal spiegeln sich jedoch die makroökonomischen Unsicherheiten wider. Die Prognosespanne ist sehr breit gefasst.

thyssenkrupp: erste Warnstreiks

Der MDAX-Wert thyssenkrupp (WKN: 750000) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Neues meldete der Industrie- und Stahlkonzern nicht. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 (bis Ende September) sind für den 17. November terminiert. Allerdings haben in der vergangenen Woche erste Warnstreiks in der Metallindustrie begonnen. Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie kam es in einigen Industriebetrieben zu vereinzelten Aktionen. Darunter auch in Standorten von thyssenkrupp. Die Gewerkschaft IG Metall fordert für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft 8 % mehr Geld für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche.

Thomas Behnke