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Kalenderwoche 15 mit Zalando, WK Kellogg und Globe Life

Zalando ist wie aus dem Lehrbuch ausgebrochen. Charttechnisch positiv sieht es auch beim Cerealienhersteller WK Kellogg aus. Beim S&P 500-Wert Global Life hingegen sorgte Fuzzy Panda Research für einen Kurseinbruch.

+++ Tops +++

Zalando: Ausbruch wie aus dem Lehrbuch
Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando (WKN: ZAL111) gehörte in der vergangenen Woche zu den Top-Performern im DAX. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine Neuigkeiten. Bemerkenswert ist jedoch die charttechnische Konstellation, die aus einem Lehrbuch der technischen Analyse stammen könnte. Das allein sagt zwar noch nichts darüber aus, ob das daraus abgeleitete Szenario tatsächlich eintritt, könnte aber dennoch ein Argument für eine Long-Position sein. Was war passiert? Nachdem die Aktie im März über die Widerstandszone im Bereich von ca. 23 bis 24,80 Euro geklettert war, kam es zuletzt zu einem Rücksetzer auf diese nun als Unterstützung fungierende Zone. Diese Korrektur wurde in der vergangenen Woche gekontert, sodass sie als Pullback zu werten ist, was für eine Fortsetzung des Aufwärtsimpulses sprechen könnte, der sich seit dem Allzeittief im Januar dieses Jahres gebildet hat. Gleichzeitig scheinen sich die Annahmen einer abgeschlossenen Bodenbildung und Trendwende zu bestätigen.
 
WK Kellogg: weitere Rekorde
WK Kellogg (WKN: A3ES80) entstand im Oktober letzten Jahres durch die Abspaltung von der ehemaligen Muttergesellschaft Kellogg (WKN: 853265), die nun unter dem Namen Kellanova firmiert. Durch die Abspaltung verblieben die Snack- und Tiefkühlprodukte sowie die internationalen Cerealienmarken, die vor der Abspaltung 82 % des Umsatzes ausmachten, bei Kellanova. WK Kellogg erhielt das nordamerikanische Cerealiengeschäft. Seit der Abspaltung hat sich die WK Kellogg-Aktie an der Börse nach anfänglichen Schwierigkeiten gut entwickelt. Der Aufwärtstrend setzte sich in der vergangenen Woche mit neuen Rekordhochs fort und die Aktie zählte zu den größten Gewinnern im S&P 500. Unternehmensseitig gab es keine Neuigkeiten. Trotz der zuletzt starken Kursperformance sind die Bewertungskennzahlen wie KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) und KCV (Kurs-Cashflow-Verhältnis) moderat, sodass die Aktie aus fundamentaler Sicht interessant sein könnte.
 
ProSiebenSat.1 Media: Aufwärtstrend fortgesetzt
Die Aktie des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) befindet sich seit dem markanten Tief im Oktober 2023 in einer Aufwärtsbewegung. Diese setzte sich in der vergangenen Woche mit einem sehr dynamischen Anstieg fort, wodurch der SDAX-Wert zu den größten Gewinnern in der DAX-Indizes-Familie zählte. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine neuen Nachrichten. Allerdings gab es am Montag einen positiven Analystenkommentar der Citigroup. Darin war im Vorfeld der am 14. Mai anstehenden Zahlen zum ersten Quartal von einem kurzfristig überzeugenden Risiko-Gewinn-Verhältnis die Rede. Der Analyst verwies vor allem auf die verbesserten operativen Trends des Unternehmens sowie auf das Potenzial durch den Verkauf von Vermögenswerten außerhalb des TV-Geschäfts. Die Einschätzung lautet daher unverändert „Buy“ mit einem Kursziel von 13 Euro.

+++ Flops +++

Globe Life: Fuzzy Panda behauptet Betrug und geht short
Die Aktie des Lebensversicherers Globe Life (WKN: A2PP68) zeigte in der vergangenen Woche die spektakulärste Kursentwicklung im S&P 500. Sie brach im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 50 % ein. Bereits zuvor aufgrund von Gerüchten über unsaubere Geschäftspraktiken schwächer, stürzte die Aktie am vergangenen Donnerstag zwischenzeitlich um mehr als 60 % ab. Auslöser war ein Bericht von Fuzzy Panda Research, die zudem eine Short-Position in dem Unternehmen bekannt gaben. Globe Life werden mehrere Fälle von Versicherungsbetrug vorgeworfen, die dem Management hunderte Male gemeldet worden sein sollen. Darunter waren Policen, die für verstorbene und fiktive Personen ausgestellt wurden. Die Behauptungen von Fuzzy Panda Research wurden von Globe Life zurückgewiesen und es wurde erklärt, dass die Vorwürfe ausschließlich von kurzfristigem Profit getrieben seien. Es steht also zunächst Aussage gegen Aussage und es kann nicht abschließend überprüft werden, was an den Vorwürfen dran ist. Die Entwicklung des Aktienkurses spricht jedoch eine deutliche Sprache und spiegelt die Unsicherheit an der Börse wider, dass an den Vorwürfen etwas dran sein könnte.
 
Fastenal: „Das Kernproblem bleibt die schwache Nachfrage."
Die Aktie des US-Industriezulieferers Fastenal (WKN: 887891) markierte am 21. März dieses Jahres mit 79,04 US-Dollar ihr bisheriges Allzeithoch. Seitdem befindet sie sich in einer Korrektur, die sich in der vergangenen Woche mit einem größeren Rücksetzer fortsetzte. Am Donnerstag hatte der Kurs nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen deutlicher nachgegeben. Die Ergebnisse hatten unter den durchschnittlichen Markterwartungen gelegen. Der Firmenchef sprach auch davon, dass das Kernproblem die schwache Nachfrage bleibe. Das ist interessant. Fastenal beliefert seine Kunden mit sogenannten Class-C-Materialien. Darunter versteht man alle möglichen Teile, die als Betriebsmittel in der Produktion, beim Bau oder auch bei der Instandhaltung von Immobilien benötigt werden. Beispiele sind Verbindungselemente wie Schrauben und Muttern, Werkzeugzubehör, Sicherheitstechnik und elektrische Komponenten. Mehr als 80 % des Umsatzes werden mit dem verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe erzielt, sodass die Geschäftsentwicklung des Unternehmens als Indikator für die Gesundheit der US-Industrie angesehen werden kann.
 
CarMax: schleppende Geschäfte
CarMax ist der größte Gebrauchtwagenhändler in den USA. Das Unternehmen legte letzte Woche seine Quartalszahlen vor und berichtete von schleppenden Geschäften. So ging der kombinierte Gebrauchtwagenabsatz im Einzel- und Großhandel im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % auf 287.603 Fahrzeuge zurück. Belastend wirken die geringen Budgets der Verbraucher für den Autokauf, die auf vergleichsweise hohe Verkaufspreise treffen. CarMax rechnet auch weiterhin mit Gegenwind durch den weitverbreiteten Inflationsdruck, höhere Zinsen, strengere Kreditvergabestandards und das allgemein geringe Verbrauchervertrauen. An der Börse wurde die Nachricht mit einem deutlichen Kursrückgang quittiert, sodass die CarMax-Aktie (WKN: 662604) in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im S&P 500 zählte.

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