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Tops und Flops der Woche u. a. mit Jungheinrich, Coinbase, Altria


Die Berichtssaison hat Fahrt aufgenommen. Beispielsweise überzeugte der Intralogistikspezialist Jungheinrich mit Zahlen und Ausblick. Beim Börsenneuling Coinbase fielen dagegen die Kurse. Ist der Bitcoin-Rückgang schuld? Unterdessen liegen die Gründe für die jüngsten Verluste bei Altria auf der Hand: Es drohen neue Regulierungen.

Kalenderwoche 16

Die Berichtssaison hat Fahrt aufgenommen. Beispielsweise überzeugte der Intralogistikspezialist Jungheinrich mit Zahlen und Ausblick. Beim Börsenneuling Coinbase fielen dagegen die Kurse. Ist der Bitcoin-Rückgang schuld? Unterdessen liegen die Gründe für die jüngsten Verluste bei Altria auf der Hand: Es drohen neue Regulierungen.


+++ Tops +++

Jungheinrich verzückt mit optimistischem Ausblick

Ein boomender Onlinehandel sowie die hohe Nachfrage nach effizienten Warenflusslösungen sorgen aktuell für volle Auftragsbücher beim Intralogistikspezialisten Jungheinrich (WKN: 621993). Das Unternehmen, welches u. a Gabelstapler, Hubwagen und automatisierte Regalsysteme anbietet, berichtete jüngst über einen kräftig gestiegenen Auftragseingang im ersten Quartal. Und auch Umsatz und Gewinne hatten in der Berichtsperiode zugelegt. Aufgrund des starken Abschneidens erhöhte der SDAX-Wert seine Prognosen für das Gesamtjahr. Am Markt kamen Zahlen und Ausblick sehr gut an. Die Aktie kletterte dynamisch über das bisherige Allzeithoch von Januar 2018 von knapp 43 Euro. Begleitet wurde dieser Ausbruch von einem hohen Handelsvolumen, was die Relevanz dieser aus charttechnischer Sicht interessanten Entwicklung erhöht.

Equifax: kräftiges Wachstum und angehobene Ziele

Zu den größten Gewinnern im S&P 500 gehörte in der vergangenen Woche die Aktie des Finanzdienstleisters Equifax (WKN: 854618) Die größte Wirtschaftsauskunftei in den USA, die ihre Brötchen beispielsweise mit Bonitätsprüfungen verdient, hatte Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen freute sich über einen neuen Umsatzrekord sowie das fünfte Quartal hintereinander mit zweistelligen Wachstumsraten. Gleichzeitig stiegen die Gewinne kräftig. Der Vorstand blickte außerdem zuversichtlich nach vorn und erhöhte die Prognosen für das Gesamtjahr. Die Aktie reagierte sehr positiv auf die Nachrichten, wodurch der Kurs in neue, noch nie da gewesene Höhen katapultiert wurde. Damit setzte sich der übergeordnete Aufwärtstrend fort.

Neues Übernahmegebot für Kansas City Southern

Die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway (WKN: 798292) hatte im März ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Kansas City Southern (WKN: 502665) abgegeben. Es setzte sich aus einer Barkomponente sowie eigenen Aktien zusammen, was in etwa einem Kaufpreis von 275 US-Dollar entsprach. Nun hat Kansas City Southern ein höheres Angebot von Canadian National Railway (WKN: 897879) erhalten. Für jede Kansas-Aktie bietet der Konzern 200 US-Dollar in bar sowie 1,059 eigene Aktien. Das entspricht etwa 325 US-Dollar je Aktie. Entsprechend positiv reagierte der Kurs von Kansas City Southern. Er markierte neue Rekorde.


+++ Flops +++

Coinbase liefert richtigen Code und fällt dennoch

Die Aktie von Coinbase (WKN: A2QP7J) stand in der vergangenen Woche kurz davor, vom Handel auf den Plattformen der Deutschen Börse (WKN: 581005) ausgeschlossen zu werden. Das Problem war „technischer“ Natur. Es hatte ein fehlender LEI-Code (Legal Entity Identifier) vorgelegen. Der richtige wurde allerdings rechtzeitig nachgeliefert, sodass es zu keiner Unterbrechung des Handels mit Coinbase-Aktien kam. Diese sind nun weiterhin an der Frankfurter Börse und im Xetra-System handelbar. Dieses Ereignis ist jedoch nur eine Randnotiz und dürfte nicht dafür verantwortlich sein, dass der Aktienkurs der Kryptoplattform in der vergangenen Woche deutlicher nachgab. Lag es vielleicht am kräftig gesunkenen Bitcoin-Kurs? Hat dies dazu geführt, dass sich der Abgabedruck fortsetzte, der nach dem fulminanten Börsenstart in der Vorwoche einsetzte? Oder machen nun die Altaktionäre zunehmend Kasse? In der Vorwoche war der Kurs in der Spitze auf fast 430 US-Dollar geklettert. Von diesem Niveau aus ging es bis zum jüngsten Tief um mehr als 30 % abwärts.

Bilfinger verletzt Aufwärtstrend

Am Freitag der Vorwoche hatte der Dividendenabschlag eine Lücke in den Kursverlauf der Bilfinger-Aktie (WKN: 590900) gerissen. Auf der Hauptversammlung tags zuvor billigten die Aktionäre des Industriedienstleisters den Dividendenvorschlag von 1,88 Euro je Aktie. Durch den Rückgang rutschte der Kurs unter seinen 20-Tage-Durchschnitt. Dieser konnte in der vergangenen Woche nicht zurückerobert werden. Stattdessen folgten weitere deutliche Verluste, wodurch der SDAX-Wert jüngst zu den größten Verlierern im Index gehörte. Aus charttechnischer Sicht wurde damit der kurzfristige Aufwärtstrend verletzt. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Der nächste planmäßige Termin ist die Ergebnisveröffentlichung für das erste Quartal 2021 am 11. Mai.

Altria: Weniger Nikotin und höhere Steuern

Eventuell weitere regulatorische Eingriffe haben in der vergangenen Woche die Aktien von US-Zigarettenproduzenten unter Druck gesetzt. Der Marlboro-Hersteller Altria (WKN: 200417) gehörte dadurch zu den schwächsten Werten im S&P 500. Demnach erwägt die US-Regierung laut Medienberichten vom Wochenbeginn eine Regelung für Tabakkonzerne, den Nikotingehalt auf nicht süchtig machende Niveaus zu senken. Außerdem gab es im Wochenverlauf Berichte, wonach einige Demokraten ein Gesetz auf den Weg bringen wollen, welches die Steuern auf Zigaretten erhöht, um somit den Tabakkonsum zu verringern. Mit dem jüngsten Kursrückgang beendete die Aktie ihren Aufwärtstrend der vergangenen Monate und fiel dabei auf das Ausbruchsniveau von Anfang März bei etwa 45 US-Dollar zurück.

Thomas Behnke

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