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Tops und Flops der Woche u. a. mit NVIDIA, Palo Alto Networks und Domino's Pizza

Die Berichtssaison prägt derzeit das Geschehen an den Aktienmärkten und löst zum Teil sehr unterschiedliche Kursreaktionen aus. Kräftige Kurssprünge nach oben gab es zuletzt bei NVIDIA und Palo Alto Networks. Dagegen konnte die US-Franchisekette Domino's Pizza nicht liefern. Hier kam die reduzierte mittelfristige Wachstumsprognose nicht gut an.

Kalenderwoche 8

Die Berichtssaison prägt derzeit das Geschehen an den Aktienmärkten und löst zum Teil sehr unterschiedliche Kursreaktionen aus. Kräftige Kurssprünge nach oben gab es zuletzt bei NVIDIA und Palo Alto Networks. Dagegen konnte die US-Franchisekette Domino's Pizza nicht liefern. Hier kam die reduzierte mittelfristige Wachstumsprognose nicht gut an.
 
+++ Tops +++
 
NVIDIA: Kurssprung nach Zahlen

Die US-Börsenschwergewichte taten sich in der vergangenen Woche schwer, Aufwärtsdynamik zu entwickeln. Eines stach jedoch mit einer positiven Performance heraus: NVIDIA (WKN: 918422). Die Aktie des Technologiekonzerns konnte sogar deutlich zulegen. Allerdings begann auch hier die Woche zunächst mit Verlusten, die sich in den folgenden Tagen ausweiteten. Am Donnerstag machte der Kurs dann einen kräftigen Sprung nach oben. Damit reagierte die Aktie sehr positiv auf den am Vortag nach Börsenschluss vorgelegten Quartalsbericht. Die Zahlen und der Ausblick scheinen überzeugt zu haben. Aus charttechnischer Sicht kletterte die Aktie zudem über das bisherige Hoch vom Februar und bestätigte damit den Aufwärtstrend der vergangenen Monate. Der Kurssprung vom Donnerstag hat allerdings auch zu einer deutlichen Kurslücke (Gap) geführt. Die Frage ist, ob und wann diese geschlossen wird.
 
Palo Alto Networks: Abwärtstrend gebrochen

Palo Alto Networks ist einer der größten Anbieter von Cybersicherheitslösungen. Das US-amerikanische Unternehmen selbst sieht sich sogar als Weltmarktführer. In der vergangenen Woche zog es Bilanz für das zweite Quartal und das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 (bis Ende Juli). Die Zahlen und der Ausblick übertrafen die Markterwartungen und sorgten offenbar für verstärktes Kaufinteresse. Die Aktie (WKN: A1JZ0Q) legte kräftig zu und gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im NASDAQ-100. Der starke Kursanstieg führte über das Zwischenhoch von Anfang Dezember 2022. Damit wurde der Abwärtstrend gebrochen, der sich seit dem Allzeithoch im April 2022 gebildet hatte.

Wacker Chemie: Aufwärtstrend bestätigt

Der MDAX-Wert Wacker Chemie (WKN: WCH888) befindet sich seit dem Korrekturtief im Oktober 2022 in einem Aufwärtstrend. Dieser wurde in der vergangenen Woche mit dem Überwinden des Zwischenhochs von Januar 2023 bestätigt. Die Aktie gehörte zu den größten Gewinnern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Aus dem Unternehmen gab es keine neuen Nachrichten. Betätigungsfeld von Wacker Chemie sind chemische Spezialprodukte, mit denen eine Reihe von Wachstumsmärkten adressiert werden. Dazu gehört hochreines Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Gerade die Positionierung als Zulieferer für die Solarindustrie scheint derzeit vom Markt honoriert zu werden. Grund dafür sind die politischen Bestrebungen in den USA und Europa, den Ausbau erneuerbarer Energien durch Subventionspakete wie den „US Inflation Reaction Act“ oder den „Green Deal Industrial Plan“ der EU zu fördern. Dabei geht es beispielsweise auch darum, den Aufbau entsprechender Produktionskapazitäten in den jeweiligen Heimatmärkten zu forcieren.
 
+++ Flops +++
 
Domino's Pizza: mittelfristige Wachstumsprognose reduziert

Domino's ist das größte Pizza-Unternehmen der Welt. Als Franchisegeber ist es in über 90 Ländern mit fast 20.000 Filialen vertreten. Die 1960 gegründete Gesellschaft ist als Pizza-Lieferservice tätig und bietet seine Gerichte mittlerweile auch zum Mitnehmen an. Die Aktie (WKN: A0B6VQ) ist im S&P 500 500 gelistet und gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im Index. Domino's hatte Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende Januar) vorgelegt. Das Unternehmen nutzte die Veröffentlichung, um seine mittelfristigen Wachstumsprognosen zu senken. Begründet wurde dies mit dem aktuellen makroökonomischen Gegenwind, der sich insbesondere auf das Liefergeschäft in den USA auswirke. Bisher wurde für die nächsten 2 bis 3 Jahre ein Umsatzwachstum von 6 bis 10 % erwartet. Nun sollen es 4 % bis 8 % sein. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 wird ein Wert am unteren Ende der Spanne erwartet. Mit dem jüngsten Kursrückgang hat sich die Aktie wieder dem Zwischentief von Oktober 2022 bei 299,41 US-Dollar angenähert. Ein Unterschreiten dieser Marke würde den Abwärtstrend bestätigen, der sich seit dem Allzeithoch im Dezember 2021 gebildet hat.
 
Nagarro: dynamischer Kursrückgang ohne neue Nachrichten

Die Aktie des IT-Dienstleisters (WKN: A3H220) ist Mitglied im SDAX und TecDAX. Sie gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten am deutschen Aktienmarkt. Auffällig war die Dynamik des jüngsten Kursrückgangs, der von steigenden Umsätzen begleitet wurde. Neue Unternehmensnachrichten gab es nicht. Mit den Kursverlusten setzte sich die Korrektur seit dem Erholungshoch im Januar dieses Jahres fort. Damit könnte das Zwischentief vom September 2022 bei 83 Euro wieder in den Fokus rücken. Es stellt den bisherigen Tiefpunkt des übergeordneten Abwärtstrends seit dem Allzeithoch von Januar 2022 dar.
 
Keysight Technologies: Aufwärtstrend gestoppt

Das amerikanische Unternehmen ist auf elektronische Messtechnik spezialisiert. Keysight bietet Lösungen an, die insbesondere in den Bereichen drahtlose Kommunikationstechnik, Luft- und Raumfahrt, Halbleiter, Automobil und Energie zum Einsatz kommen. In der vergangenen Woche wurden die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (bis Ende Oktober) vorgelegt. Offenbar konnten die Ergebnisse und der Ausblick nicht überzeugen. Die Kursreaktion fiel deutlich negativ aus. Nachdem die Aktie (WKN: A12B6J) zuletzt das Zwischenhoch von Dezember 2022 nicht überwinden konnte, wurde nun auch der seit Mai 2022 ausgebildete Aufwärtstrend gebrochen. Damit hat sich das charttechnische Bild eingetrübt.

Thomas Behnke

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