Tops und Flops der Woche u. a. mit Nordex, HP und Volkswagen
Der Koalitionsvertrag der potenziellen Ampel-Regierung hat der Aktie von Nordex Rückenwind verliehen. Ebenfalls kräftig aufwärtsging es beim Computerbauer HP. Hier laufen die Geschäfte glänzend. Dagegen erneut unter Druck standen die Papiere von Volkswagen.
Der Koalitionsvertrag der potenziellen Ampel-Regierung hat der Aktie von Nordex Rückenwind verliehen. Ebenfalls kräftig aufwärtsging es beim Computerbauer HP. Hier laufen die Geschäfte glänzend. Dagegen erneut unter Druck standen die Papiere von Volkswagen.
Tops
Nordex vor Trendumkehr?
Bis 2030 sollen in Deutschland 80 % des benötigten Stroms mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt werden. Das geht aus dem jüngst vorgestellten Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP hervor. Bislang wurden 45 % angepeilt. Um das Ziel zu erreichen, wollen die potenziellen Regierungspartner den Ausbau von Wind- und Solarenergie massiv vorantreiben – auch durch schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Diese Nachricht dürfte den Kurs der Nordex-Aktie (WKN: A0D655) jüngst ebenso gestützt haben wie Meldung von zwei neuen Aufträgen. Der Windkraftanlagenbauer wird demnach nach Peru und Frankreich Anlagen mit Gesamtleistungen von 177 und 44 Megawatt (MW) liefern. Charttechnisch betrachtet zeigt die Aktie eine interessante Konstellation. Im Bereich von 12,64 Euro scheint sich ein potenzieller Boden gebildet zu haben. Sollte es nun gelingen das jüngst erreichte Zwischenhoch von Oktober bei 16,55 Euro zu überwinden, wäre der übergeordnete Abwärtstrend gebrochen, was die Chancen für eine Trendumkehr erhöht.
HP: hohe PC-Nachfrage
Zum Sortiment des US-Technologiekonzerns HP gehören PCs, Laptops, Drucker und 3D-Drucklösungen. In der vergangenen Woche hat er Zahlen für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2020/21 (bis Ende Oktober) vorgelegt. Aufgrund einer starken PC-Nachfrage verdiente das Unternehmen glänzend. Es profitierte vom anhaltenden Trend zum Homeoffice und einem erhöhten IT-Bedarf. Die HP-Aktie (WKN: A142VP) reagierte sehr positiv auf das vorgelegte Zahlenwerk. Charttechnisch betrachtet, erreichte sie das im Mai dieses Jahres erreichte bisherige Allzeithoch und markierte damit neue Bestmarken.
Dollar Tree: von 1,00 auf 1,25 US-Dollar
Die Aktie des US-Einzelhändlers (WKN: A0NFQC) gehörte wie schon in der Vorwoche auch diesmal zu den stärksten Werten im S&P 500 und NASDAQ-100. Das Unternehmen hatte seine Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (bis Ende Januar) vorgelegt. Im gleichen Atemzug meldete es eine strategische Entscheidung. Bislang hatte es seine Produkte in der Regel für 1,00 US-Dollar verkauft. Nun sollen die Preise für das entsprechende Sortiment auf 1,25 US-Dollar angehoben werden. Das lässt die Investoren frohlocken. Außerdem wird bereits spekuliert, dass die Gesellschaft künftig auch über den Preisfixpunkt von 1,25 US-Dollar hinausgehen könnte. Mit den jüngsten Zuwächsen setzte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fort und markierte neue Rekorde.
Flops
Volkswagen: neues Verlaufstief
Die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) befindet sich bereits seit einiger Zeit im Rückwärtsgang. Seit dem Mehrjahreshoch von März dieses Jahres hat sich ein Abwärtstrend etabliert, der sich jüngst fortsetzte. Im Zuge der Gesamtmarktschwäche in der vergangenen Woche gehörte das Papier zu den schwächsten DAX-Mitgliedern. Der Kurs rutschte dabei unter das bisherige Korrekturtief von September dieses Jahres, wodurch der übergeordnete Abwärtstrend bestätigt wird. Große Neuigkeiten aus dem Unternehmen gab es nicht. Volkswagen meldete lediglich, dass man gemeinsam mit Partnern von der französischen Finanzmarktaufsicht grünes Licht für die Übernahme des Autovermieters Europcar erhalten hat. Europcar hatte stark durch die Corona-Krise gelitten und gehörte schon einmal zum Volkswagen-Konzern. Dieser hatte den Autovermieter 2006 verkauft.
Autodesk: Einbruch nach Zahlenvorlage
Der US-Konzern Autodesk zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Entwurfs- und Konstruktionssoftware für Architektur, Ingenieur- und Bauwesen, Medien/Unterhaltung sowie Mechanik und Maschinenbau. In der vergangenen Woche legte er Quartalszahlen vor. Wie schon im August war auch diesmal die Reaktion des Marktes äußerst negativ. Die Aktie (WKN: 869964) gehörte in der vergangenen Woche deshalb zu den größten Verlierern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Offenbar konnten weder die vorgelegten Ergebnisse noch der Ausblick überzeugen. Mit dem jüngsten Kurseinbruch hat sich auch das charttechnische Bild deutlich verschlechtert. Die Aktie war unter die Zwischentiefs von Oktober und März dieses Jahres gerutscht.
Drägerwerk: schwacher Ausblick für 2022
In einem von einer Korrektur geprägten Gesamtmarktumfeld gehörte die Aktie von Drägerwerk (WKN: 555063) in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten innerhalb der deutschen Börsenlandschaft. Sie reagierte insbesondere auf die am Dienstag nach Handelsschluss veröffentlichte Ad-hoc-Mitteilung. Darin hatte das Unternehmen konkrete Prognosen für das nächste Geschäftsjahr abgegeben, nachdem es bereits zuvor Rückgänge bei Umsatz und Gewinnen angekündigt hatte. Zur Begründung wurde auf eine sinkende Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Krise (u. a. Masken, Beatmungsgeräte) verwiesen. Hinzu kommen gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe und Vorprodukte sowie höhere Kosten für Logistik und Transport. Ab 2023 will der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern dann wieder zu positivem Wachstum zurückkehren und auch wieder eine höhere Profitabilität erzielen.
Thomas Behnke