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Tops und Flops des Quartals mit u. a. ASML Holding, Moderna und Pinduoduo

Die strukturelle Knappheit bei Halbleiterchips war in den vergangenen Monaten ein zentrales Thema an den Märkten. Davon profitierte der niederländische Technologiekonzern ASML. Ebenfalls im Fokus standen COVID-19-Impfstoffhersteller wie Moderna, dessen Papiere besonders stark gefragt waren. Unter Druck standen dagegen China-Aktien. Ein Beispiel ist Pinduoduo.

Quartal 3 (Bild: Shutterstock / Ascannio)

Die strukturelle Knappheit bei Halbleiterchips war in den vergangenen Monaten ein zentrales Thema an den Märkten. Davon profitierte der niederländische Technologiekonzern ASML. Ebenfalls im Fokus standen COVID-19-Impfstoffhersteller wie Moderna, dessen Papiere besonders stark gefragt waren. Unter Druck standen dagegen China-Aktien. Ein Beispiel ist Pinduoduo.


+++Tops+++


ASML Holding: Gefragte Maschinen

Die Aktie des niederländischen Technologiekonzerns (WKN: A1J4U4) zeigt seit einigen Jahren einen übergeordneten Aufwärtstrend. Dieser hat sich im bisherigen Jahresverlauf 2021 fortgesetzt. Das Papier ist bis dato der Top-Performer im EURO STOXX 50. ASML entwickelt Maschinen für die Produktion von integrierten Schaltungen (Mikrochips). Der Konzern ist dabei technologisch führend in der sogenannten Fotolithografie. Er hat sich zudem in der EUV-Technologie eine Monopolstellung erarbeitet. Damit kann die nötige Strukturverkleinerung in der Halbleiterindustrie vorangetrieben werden, um immer kleinere und leistungsstärkere Mikrochips zu produzieren. Das ist ebenso ein kurstreibender Faktor wie die aktuelle weltweite Chip-Knappheit, die den Investitionsbedarf erhöht.

Moderna: erstmals mit Gewinn

Die Aktie des Biotechkonzerns und Impfstoffherstellers Moderna (WKN: A2N9D9) ist sowohl im NASDAQ-100 als auch im S&P 500 enthalten. In beiden Indizes führt sie 2021 die Performance-Rankings an. Maßgeblich kurstreibende Kraft waren und sind die weltweiten COVID-19-Impfkampagnen. Die mit den eigenen Impfstoffen erzielten Einnahmen haben erstmals in der Firmengeschichte zu nennenswerten Umsätzen sowie zu einem signifikanten Gewinn geführt. Im ersten Halbjahr 2021 fiel bei Umsätzen von 6,29 Mrd. US-Dollar ein Nachsteuerprofit von 4 Mrd. US-Dollar an. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 9,30 US-Dollar. Für das Gesamtjahr gehen die Analystenschätzungen von einem EPS von knapp 30 US-Dollar aus, rechnen in den nächsten Jahren aber mit deutlichen Rückgängen.

Eckert & Ziegler: fast verdreifacht

Eckert & Ziegler (WKN: 565970) ist Spezialist und Marktführer auf dem Gebiet von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Im bisherigen Jahresverlauf 2021 ist die Aktie der Top-Performer innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Der Kurs hat sich annähernd verdreifacht. Geschäftliche Fortschritte sowie die aussichtsreichen Perspektiven sind treibende Faktoren. Ecker & Ziegler forciert beispielsweise mit Hochdruck den Ausbau der Aktivitäten auf dem zukunftsträchtigen Gebiet von radiopharmazeutischen Medikamenten und Behandlungsmethoden. Dieser unter dem Begriff Radiopharmazeutika zusammengefasste Bereich gilt als Wachstumsmarkt, für den sich der TecDAX- und SDAX-Wert zunehmend als Zulieferer in Stellung bringt.

+++Flops+++


Pinduoduo: Schlusslicht im NASDAQ-100

Die Aktie des Unternehmens Pinduoduo (WKN: A2JRK6) gehört zu den Werten mit Chinabezug, welche in den großen US-Indizes enthalten sind. Der Betreiber einer mobilen E-Commerce-Plattform im Reich der Mitte ist Mitglied im NASDAQ-100. Dort gehört das Papier zu den bislang schwächsten Performern 2021. Vom Allzeithoch im Februar dieses Jahres bei 212,36 US-Dollar ging es bis zum bisherigen Korrekturtief im August von 74,12 US-Dollar zwischenzeitlich um rund 75 % abwärts. Anschließend folgte nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen eine dynamische Erholungsbewegung. Dadurch hat sich das charttechnische Bild etwas gebessert. Durch das Überschreiten des Zwischenhochs von 95,51 US-Dollar wurde der Abwärtstrend erst einmal gestoppt.

MorphoSys auf Talfahrt

Im Januar 2020 hatte die Aktie des auf Antikörper spezialisierten Biopharmakonzerns (WKN: 663200) ihr bisheriges Allzeithoch aus dem Jahr 2000 von 141,32 Euro erreicht und kurzzeitig überschritten. In der Spitze war der Kurs auf 146,30 Euro gestiegen. Es setzte jedoch sofort Verkaufsdruck ein, aus dem sich ein veritabler Abwärtstrend bildete, der ist heute Bestand hat. Die Dynamik der Abwärtsbewegung hat dabei im bisherigen Jahresverlauf 2021 sogar noch zugenommen. Mit Verlusten von mehr als 50 % ist der Wert bis dato der größte Verlierer innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Auf das Sentiment drücken die schleppend verlaufene Markteinführung des Blutkrebsmedikamentes Tafasitamab (Monjuvi) sowie erneut rote Konzernzahlen aufgrund höherer Kosten und geringerer Umsätze.

Las Vegas Sands: Hoffnungen verpuffen

Aktien von Casinobetreibern und Wettanbietern gehören im bisherigen Jahresverlauf 2021 zu den schwächsten Werten innerhalb des S&P 500. Das Papier des nach Börsenkapitalisierung größten Branchenvertreters Las Vegas Sands (WKN: A0B8S2) hat sogar die rote Laterne im Index inne. Der Sektor leidet seit 2020 stark unter einem herausforderndem Umfeld (Corona-Krise). Dadurch wurden und sind die Aktivitäten in den Casino- und Hotelanlagen stark beeinträchtigt. Zwar hatte die Zuversicht auf wieder bessere Geschäfte nach dem Corona-Crash zunächst zu einer dynamischen, aber volatilen Erholungsbewegung geführt. Sie hatte jedoch im März 2021 ihren Höhepunkt. Seither hat sich ein neuer Abwärtstrend gebildet, wodurch das Corona-Tief von März 2020 wieder in greifbare Nähe gerückt ist.

Thomas Behnke

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