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Fonds unter Frauenführung: Das unterschätzte Potenzial der Diversität

(Foto: shuttersock)

Nur 9 Prozent der Fondsmanager sind Frauen – dabei zeigt eine Studie: Diversität kann Portfolios stabiler und innovativer machen.

Die aktuelle Studie legt nahe, dass eine Erhöhung des Frauenanteils im Fondsmanagement zu ausgewogeneren und stärker diversifizierten Anlageportfolios führen könnte. Dies basiert auf der Annahme, dass unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen in Investitionsentscheidungen einfließen würden. Eine breitere Streuung der Anlagen über verschiedene Sektoren und Anlageklassen hinweg könnte dazu beitragen, Klumpenrisiken zu reduzieren und die Stabilität der Portfolios zu erhöhen.

Konkret könnte sich dies in einer ausgewogeneren Allokation zwischen traditionellen und aufstrebenden Sektoren widerspiegeln. Während männlich dominierte Fondsmanagementteams möglicherweise stärker zu etablierten Branchen wie Energie oder Schwerindustrie tendieren, könnten gemischte Teams verstärkt Chancen in Bereichen wie Gesundheitswesen, nachhaltigen Technologien oder innovativen Dienstleistungen identifizieren.

Reduzierung von Systemrisiken durch diversere Entscheidungsträger

Ein weiterer potenzieller Vorteil einer ausgeglicheneren Geschlechterverteilung im Fondsmanagement liegt in der möglichen Verringerung von Systemrisiken. Die Autoren der Studie argumentieren, dass eine breitere Palette an Perspektiven und Risikoeinschätzungen zu einer robusteren Gesamtstruktur des Finanzsystems führen könnte.

Dies könnte sich beispielsweise in einer differenzierteren Bewertung von Markttrends und wirtschaftlichen Indikatoren niederschlagen. Während homogene Gruppen dazu neigen können, bestimmte Signale zu überinterpretieren oder kollektive Fehleinschätzungen zu verstärken, könnte eine diverse Gruppe von Entscheidungsträgern eher in der Lage sein, kritische Gegenstimmen zu integrieren und potenzielle Risiken frühzeitiger zu erkennen.

Innovationspotenzial in Schlüsselsektoren durch geschlechterparitätisches Fondsmanagement

Die Studie deutet darauf hin, dass eine ausgewogenere Geschlechterverteilung im Fondsmanagement nicht nur die Risikolandschaft verändern, sondern auch Wachstum und Innovationen in spezifischen Sektoren fördern könnte. Besonders hervorgehoben werden dabei Bereiche wie das Gesundheitswesen, neue Werkstoffe und Informationstechnologie.

Diese Sektoren könnten von einer diversifizierten Investitionsstrategie profitieren, die möglicherweise durch gemischte Fondsmanagementteams eher verfolgt würde. Im Gesundheitssektor könnte dies beispielsweise zu verstärkten Investitionen in Präventivmedizin oder personalisierte Behandlungsansätze führen. Im Bereich der Werkstoffe könnten nachhaltige und biobasierte Materialien stärker in den Fokus rücken, während in der Informationstechnologie möglicherweise Lösungen für bisher unterrepräsentierte Nutzergruppen mehr Aufmerksamkeit erhalten würden.

Herausforderungen auf dem Weg zur Geschlechterparität im Fondsmanagement

Trotz der potenziellen Vorteile einer ausgeglicheneren Geschlechterverteilung im Fondsmanagement zeigen die aktuellen Zahlen, dass der Weg dorthin noch weit ist. Mit nur 9 Prozent weiblichen Fondsmanagern und einem von ihnen verwalteten Anteil von lediglich 3 Prozent des gesamten Nettofondsvermögens besteht eine erhebliche Diskrepanz.

Diese Unterrepräsentation wirft Fragen nach den zugrundeliegenden strukturellen Barrieren in der Finanzbranche auf. Mögliche Faktoren könnten traditionelle Rekrutierungspraktiken, mangelnde Förderung von Frauen in Führungspositionen oder eine Unternehmenskultur sein, die weibliche Talente weniger anzieht oder hält. Um eine signifikante Veränderung herbeizuführen, wären möglicherweise gezielte Programme zur Förderung und Entwicklung weiblicher Talente im Fondsmanagement erforderlich.

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