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Die Liebe und das liebe Geld – Wie Paare ihre Finanzen planen

Geldfragen können in einer Beziehung zum Reizthema werden. Jeder zehnte Deutsche hat sich deshalb schon einmal getrennt. Eine neue Studie hat nun erforscht, welche Rolle Finanzen in den Partnerschaften hierzulande tatsächlich spielen. Als Ergebnis bleiben fünf Tipps, wie es mit mehr Einigkeit klappen könnte.

Bei der Finanzplanung wünscht sich die Mehrheit der Deutschen Harmonie. In der Realtität klappt das nicht immer. (Foto: Mladen Mitrinovic / Shutterstock)

Geldfragen können in einer Beziehung zum Reizthema werden. Jeder zehnte Deutsche hat sich deshalb schon einmal getrennt. Eine neue Studie hat nun erforscht, welche Rolle Finanzen in den Partnerschaften hierzulande tatsächlich spielen. Als Ergebnis bleiben fünf Tipps, wie es mit mehr Einigkeit klappen könnte.

Mit der Liebe ist es manchmal kompliziert. Besonders dann, wenn aus ein paar süß-verknallten Monaten eine echte Partnerschaft wird und man sich sogleich um ähnlich komplizierte Dinge kümmern muss, wie zum Beispiel das liebe Geld. Da geht es dann nämlich schon los: Welches Geld ist wessen Geld? Welches Geld für was? Und wie viel Geld hat wer? Ist mein Geld mein Geld, oder schon unser Geld? Und warum reden wir jetzt überhaupt über Geld? Will ich ein eigenes Geld? Brauch ich dein Geld?

Wenn Geld auf Liebe trifft, da wird es gern doppelt kompliziert. Jeder zehnte Deutsche hat sich deshalb schon einmal von seinem Partner oder seiner Partnerin getrennt. Hört die Liebe hierzulande also auf, wenn es ums Geld geht?

Eine neue, repräsentative Studie der Geldanlage-Plattform WeltSparen und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov, in deren Zusammenhang über 2000 Deutsche zum Thema befragt wurden, sagt: Jein.

Ein Großteil der Beziehungen in Deutschland lebt offenbar in finanzieller Harmonie. Für 40 Prozent sind Geldfragen überhaupt kein Thema. Weitere zwölf Prozent sehen darin sogar ein Tabu. Das allerdings heißt freilich nicht, dass, wenn es notgedrungen doch zum Thema würde, es nicht schnell aus sein könnte mit der Liebe. Gerade in Krisenzeiten steigt die Anfälligkeit. Die Corona-Pandemie jedenfalls beeinflusst laut Studie das finanzielle Zusammenleben deutscher Paare. Nur knapp die Hälfte (48 Prozent) der vergebenen Personen spüre keine Auswirkungen von Corona auf ihre Finanzen, heißt es.

90 Prozent der Deutschen wünschen sich Einigkeit bei Finanzen

Eine gemeinsame Finanzplanung oder zumindest das frühzeitige Klären finanziell naheliegender Fragen, könnte spätere Streitereien jedenfalls verhindern. Immerhin wünschen sich der Studie nach 90 Prozent der Deutschen Einigkeit bei Finanzfragen in der Partnerschaft. Gleichzeitig sind 83 Prozent der Meinung, dass Offenheit und Gleichberechtigung bei Finanzen für glückliche Beziehungen sorgt, und 85 Prozent, dass Transparenz bei diesem Thema in einer Partnerschaft besonders wichtig ist. Für die Mehrheit sei es außerdem ein zentraler Aspekt, dass Partner in Gelddingen füreinander einstünden. Rund drei Viertel finden, dass für eine lange Partnerschaft eine gemeinsame Finanzplanung benötigt wird. Die Hälfte der Paare möchte mit dem Partner auf gemeinsame Ziele hin sparen und jeder Dritte wünscht sich, den Partner finanziell abzusichern. Ebenfalls rund ein Drittel möchte gern für Kinder sparen oder vorsorgen.

Aber wie wird aus wünschen und möchten ein auch in der Realität funktionierender Konsens? Was das alltägliche Zusammenleben betrifft, setzt fast jeder zweite Deutsche auf das sogenannten 3-Konten-Modell mit einem gemeinsamen Haushaltskonto und zwei voneinander getrennten Gehaltskonten. „Das 3-Konten-Modell bietet Unabhängigkeit und viel Gestaltungsspielraum“, sagt WeltSparen-Finanzexpertin Katharina Lüth. „Paare können für sich entscheiden, ob die Lebenshaltungskosten beispielsweise 50:50 oder prozentual nach dem Einkommen geteilt werden.”

28 Prozent möchten laut Studie sogar alles Geld über ein Konto verwalten, 23 Prozent hingegen plädieren für klar voneinander getrennte Konten. Eine große Mehrheit will überdies grundsätzlich finanziell unabhängig in der Beziehung sein (82 Prozent).

Einig ist man sich hierzulande offenbar auch, dass größere Ausgaben untereinander besprochen werden sollten. 72 Prozent der Studienteilnehmer fanden das jedenfalls wichtig. Erstaunlich ist durchaus, dass zwar 76 Prozent bei finanziellen Entscheidungen ihrem Partner vertrauen, sich gleichzeitig aber rund ein Drittel schon einmal finanziell von diesem benachteiligt fühlten. „Finanzthemen gehören daher auf den Tisch und sollten offen gemeinsam besprochen und entschieden werden. Gemeinsame finanzielle Entscheidungen und Sparziele können sogar verbinden – das zeigt auch die hohe Quote von 78 Prozent an gemeinsam sparenden Paaren“, sagt Expertin Lüth.

Mit diesen 5 Tipps könnte es klappen

Die Ergebnisse der Studie zugrunde gelegt, bleiben der Plattform Weltsparen nach am Ende fünf zentrale Tipps für Paare, die es gern unkompliziert haben.

Klarheit

Um mit den gleichen Vorstellungen in eine Beziehung zu starten, hilft es, sich bereits in der Kennenlernphase offen über finanzielle Wünsche, Erwartungen und auch Ziele auszutauschen. So lassen sich Konflikte schon von Anfang an vermeiden. Hier gilt: Je früher desto besser.

Ehrlichkeit

Für viele Menschen ist die finanzielle Situation des Partners durchaus wichtig. Wenn Schulden – egal ob Studienschulden oder ein Hauskredit – bestehen, sollten sie nicht verschwiegen und transparent angesprochen werden. Diese Offenheit vermeidet böse Überraschungen beim Gegenüber.

Fördern

Ein großer Liebesbeweis und leider immer noch total unterschätzt kann das gegenseitige Fördern von finanzieller Unabhängigkeit sein. Schließlich gibt es hierfür große Stellschrauben wie den Karriereschritt mit höherem EinkommenAlt, Rücklagen für das Alter oder auch ein besserer Umgang mit Geld. Am Ende profitiert davon die Beziehung.

Stabilität

Gerade, wenn aus einer Liebelei eine langfristige Partnerschaft wird, hilft es zusammen ein solides finanzielles Fundament aufzubauen. Ratsam ist hier ein Notgroschen von rund drei Monatsgehältern, um für den Fall der Fälle abgesichert zu sein. Hier kann es helfen, Einnahmen und laufende Kosten aufzuschreiben, um herauszufinden, wo man steht. Danach erst sollten Vorsorge und Investitionen angegangen werden.

Wachsen

Etwas durchaus Romantisches kann das Sparen auf gemeinsame Ziele sein – sei es der erste große Urlaub in jungen Jahren oder später die Weltreise. So teilen Paare ein Vorhaben, das verbindet und beim Erreichen für Freude sorgt.

OG

Die Weltsparen-Studienergebnisse finden Sie hier: https://www.weltsparen.de/sparen/finanzplan/#geld-und-liebe-finanzplanung-in-der-beziehung

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