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Märkte > US-Zölle bedrohen Apples Lieferkette

iPhone-Schock: Wie US-Zölle neue Apple-Handys unbezahlbar machen könnten

Analysten von Morgan Stanley prognostizieren einen möglichen Verlust von 8,5 Milliarden US-Dollar für Apple im kommenden Jahr aufgrund der neuen US-Zölle. (Foto: shutterstock)

Washingtons Zollhammer trifft die Tech-Branche mitten ins Herz. Kommt jetzt der Preisturbo fürs iPhone & Co? Analysten warnen vor Mega-Kosten für Fans.

Das iPhone – Symbol amerikanischer Innovationskraft, globaler Sehnsüchte und billionenschwerer Gewinne – gerät ins Visier der eigenen Regierung. Washingtons beispiellose Zolloffensive trifft besonders hart das Produktionsherz des iPhones: China. 

Mit einem Rekordzoll von mehr als 50 Prozent  könnte diese Maßnahme für Apple zum kostspieligen Albtraum werden. Der Tech-Gigant produziert einen Großteil seiner Geräte in Asien, vor allem in China. Die neuen Abgaben drohen nicht nur die Margen zu schmälern, sondern könnten auch die Endpreise für Verbraucher in die Höhe treiben – mitten in einem ohnehin angespannten Konsumklima.

Zollhammer gegen China – und gegen Apples Lieferkette

Die neue Zollpolitik wirkt wie ein wirtschaftspolitischer Paukenschlag: ein flächendeckender Mindestsatz von zehn Prozent auf alle Importe, kombiniert mit gezielten Belastungen für einzelne Länder. In Chinas Fall summieren sich die Maßnahmen auf satte 54 Prozent – eine explosive Mischung aus bestehenden Strafzöllen und neuen Abgaben.

Damit gerät ausgerechnet das Fundament der Apple-Produktion ins Wanken. Die bisherigen Strategien zur Kostenkontrolle, Effizienz und Just-in-Time-Lieferung stehen auf dem Prüfstand. Und mit ihnen ein ganzer Industriezweig, der sich über Jahrzehnte auf globale Fertigungsnetzwerke verlassen hat.

Finanzielle Auswirkungen auf Apple

Analysten von Morgan Stanley prognostizieren einen möglichen Verlust von 8,5 Milliarden US-Dollar im kommenden Jahr aufgrund der Zölle. Diese Aussichten haben bereits jetzt Auswirkungen auf den Aktienkurs des Unternehmens, der nach Bekanntgabe der Zollpläne um neun Prozent einbrach.

Um diese Verluste auszugleichen, könnte Apple gezwungen sein, die Zollgebühren auf die Produktpreise aufzuschlagen. Berechnungen von Rosenblatt Securities zufolge könnte dies zu drastischen Preiserhöhungen führen. Das günstige iPhone 16e würde demnach von 799 auf 1.142 US-Dollar steigen, während das Top-Modell iPhone 16 Pro Max von 1.599 auf 2.300 US-Dollar klettern könnte.

Strategien zur Bewältigung der Zollbelastung

Trotz dieser Prognosen gehen einige Experten davon aus, dass Apple zunächst von drastischen Preiserhöhungen absehen wird. CFRA-Analyst Angelo Zino erwartet, dass Apple frühestens im Herbst 2025 mit der Einführung des iPhone 17 Preisanpassungen vornehmen wird. Zudem sei es für das Unternehmen schwierig, mehr als fünf bis zehn Prozent der Kosten an die Verbraucher weiterzugeben.

Eine alternative Strategie könnte die Verlagerung der Produktion in die USA sein. Apple hat bereits Investitionen in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar für die heimische Fertigung angekündigt. Allerdings würde dies die Produktionskosten erhöhen, da die Fertigung in den USA teurer ist als in Asien.

Eine weitere Option wären Ausnahmegenehmigungen von der Zollpolitik, wie sie in der vorherigen Amtszeit von Präsident Trump für einige Apple-Produkte gewährt wurden. Analyst Dan Ives von Wedbush spekuliert, dass solche Ausnahmen an die Errichtung weiterer Betriebe und Fabriken in den USA geknüpft sein könnten.

Auswirkungen auf andere Technologieunternehmen

Nicht nur Apple, sondern auch andere Tech-Giganten wie Google und Microsoft könnten von den Zöllen betroffen sein. Beide Unternehmen haben Hardware-Sparten, die auf globale Lieferketten angewiesen sind. Google produziert Pixel-Smartphones und Nest-Smarthome-Geräte, während Microsoft Surface-Laptops und -Computer vertreibt.

Ein weiterer kritischer Aspekt für diese Unternehmen sind die potenziell steigenden Kosten für Bauteile von Rechenzentren. Diese sind essenziell für das Cloud-Geschäft und KI-Dienste wie Gemini, Copilot oder Azure, was indirekt auch Auswirkungen auf Endverbraucher haben könnte.

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