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Über 200.000 US-Dollar für ausgelatschte Sandalen von Steve Jobs

Sie sind alt, ausgetreten und gehörten einer Legende: Birkenstock-Sandalen des verstorbenen Apple-Mitbegründers Steve Jobs sind in den USA zum Rekordpreis von 218.750 US-Dollar versteigert worden.

Wo alles begann: In dieser Garage hat Apple-Legende Steve Jobs im Jahr 1976 zusammen mit Steve Wozniak und Ron Wayne die ersten Schritte gemacht (Foto: picture alliance).

Sie sind alt, ausgetreten und gehörten einer Legende: Birkenstock-Sandalen des verstorbenen Apple-Mitbegründers Steve Jobs sind in den USA zum Rekordpreis von 218.750 US-Dollar versteigert worden.

Eine Flasche Wein für 10.000 US-Dollar, ein Diamantring für 100.000 Dollar oder eine Villa für 10 Millionen US-Dollar: Solche horrenden Summen bei Auktionen ist man längst gewöhnt. Doch mehr als 200.000 US-Dollar für ausgelatschte Schuhe? Das überrascht selbst Auktions-Kenner. Für insgesamt 218.750 US-Dollar (umgerechnet rund 212.000 Euro) kamen kürzlich in den USA die Birkenstock-Schlappen von Computer-Guru Steve Jobs unter den Hammer. Laut Auktionshaus Julien‘s Auctions in New York haben die „gut genutzten“ Latschen den höchsten jemals für ein Paar Sandalen gezahlten Preis erzielt. Der Käufer wurde nicht genannt. Im Vorfeld hatte das Auktionshaus mit einem Endgebot zwischen 60.000 und 80.000 Dollar für das Schuhwerk gerechnet.
 
Bei den Uralt-Tretern handelt es sich um Birkenstock-Sandalen des Modells „Arizona“ aus braunem Wildleder. „Das Fußbett aus Kork und Jute enthält die durch jahrelangen Gebrauch geformten Abdrücke von Steve Jobs‘ Füssen“, schrieb das Auktionshaus auf seiner Website. Zum Angebot gehörte auch ein Non-Fungible Token (NFT). Die versteigerten Latschen hat Jobs, der Apple von der Garagen-Firma zum Welt-Unternehmen machte und dieses als Ikone verkörperte, vor allem in den 70er- und 80er-Jahren ausgiebig getragen. Auch in bedeutenden Momenten der Firmengeschichte.
 
Steve Jobs hatte Apple 1976 gemeinsam mit Steve Wozniak im Haus von Jobs‘ Eltern in Los Altos (Kalifornien) gegründet. Die versteigerten Birkenstocks habe er in der legendären Garage gelegentlich getragen, ebenso „in vielen entscheidenden Momenten der Geschichte von Apple“, hieß es in der Angebotsbeschreibung. Trotz sichtbarer Abnutzung betonte das Auktionshaus, seien die Sandalen „noch intakt“. Dem Apple-Mitgründer, der im Jahr 2011 mit 56 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb, wurde ohnehin ein besonderes Verhältnis zu Birkenstocks nachgesagt. Eine frühere Lebensgefährtin von Jobs erzählte der Presse, Jobs habe die Sandalen sogar im Winter angehabt, sie seien „seine Uniform“ gewesen. Fasziniert von der Form und dem Material, habe er alles über die Schuhe herausfinden wollen. Die nun versteigerten Wildleder-Birkenstocks der Tech-Ikone waren zuvor bereits in verschiedenen Ausstellungen zu sehen gewesen. Laut Auktionshaus seien die Schuhe von Mark Sheff, einem ehemaligen Hausverwalter von Steve Jobs, bei einer Entrümpelung aus dem Müll gerettet worden.
 
Neben der Vorgeschichte der Schuhe und Jobs‘ Aura könnte noch ein anderer Fakt den Preis getrieben haben: Die Schuhe des deutschen Herstellers aus Linz am Rhein sind gerade extrem nachgefragt. Auch in Deutschland genießen Birkenstocks – auch als Jesuslatschen bezeichnet – von jeher eher ein besonderes Image.
 
Wer nun selbst ein Paar ausgelatschter Birkenstocks besitzt, der braucht allerdings nicht auf Höchstsummen bei einer Auktion zu hoffen: Ohne Promifaktor des Besitzers sind die ausgedienten Latschen lediglich zu entsorgen.