Corona-Virus: Bleibt der Markt stabil?
Der Ausbruch des Corona-Virus hat jüngst für deutliche Kursschwankungen an den Finanzmärkten gesorgt und damit die seit Oktober ununterbrochene Kursrallye beendet. Wo liegen jetzt die Potentiale?
Der Ausbruch des Corona-Virus hat jüngst für deutliche Kursschwankungen an den Finanzmärkten gesorgt und damit die seit Oktober ununterbrochene Kursrallye beendet. Wo liegen jetzt die Potentiale?
Marktkommentar von Amundi
Märkte neigen im Allgemeinen zu Überreaktionen zu Beginn einer Krise und stabilisieren sich dann oft, trotz anhaltend schlechter Nachrichten. Daher könnte es nach unserer Auffassung durchaus möglich sein, dass der Markt seine Talsohle bereits deutlich vor dem Höhepunkt der Epidemie erreicht.
Generelle Einschätzung
Sofern die höhere Unsicherheit die Weltwirtschaft nicht aus der Bahn wirft, könnten sich aus übertriebenen Kursrückgängen Einstiegsmöglichkeiten in Wertpapierklassen mit attraktiven Bewertungen und robusten Fundamentaldaten ergeben. Potenzial sehen wir insbesondere in einigen Bereichen der Schwellenländer-Aktienmärkte, die nicht nur von steigendem Ertragswachstum und attraktiven Bewertungen profitieren, sondern auch von der Aussicht auf eine Abwertung des US-Dollar. Sofern die Lage in China keinen globalen Abschwung einleitet, macht sie Aktien aus Schwellenländern aus unserer Sicht attraktiver.
Multi Asset (Mischfonds)
Nach unserer Auffassung könnte eine möglichst breite Risikostreuung Anlegern helfen, diese Phase der Unsicherheit zu überstehen. Wir haben momentan eine im Allgemeinen eher risikoorientierte Einstellung und favorisieren vor allem Aktien und Unternehmensanleihen aus Europa. Denn wir können keine fundamentale Veränderung in der wirtschaftlichen Lage des Kontinents erkennen. Es könnte für Anleger aus unserer Sicht – neben einer breiten Streuung des Risikos – aber durchaus Sinn machen, das Portfolio gegen Extremrisiken abzusichern. Die wichtigste „Renditequelle“ der Märkte ist aus unserer Sicht jetzt das Wirtschaftswachstum. Um die Kursschwankungen in unseren Portfolios zu reduzieren, die auf einen zyklischen Aufschwung setzen, haben wir unsere Einschätzung für die Schwellenländer-Währungen auf neutral zurückgesetzt. Denn die Währungen der Schwellenländer sind anfälliger für kurzfristige Schwankungen.
Schwellenländer
Am Aktienmarkt sind wir vorsichtiger in allen Sektoren mit Bezug zu Tourismus in China: Gastgewerbe, Luftfahrt und zyklische Konsumgüter. Letztere behalten wir jedoch genau im Blick und achten bei soliden Unternehmen auf Einstiegsmöglichkeiten, sollten die Kurse deutlich einbrechen. Am Rentenmarkt erwarten wir Auswirkungen durch Währungsabwertungen, die jedoch zum Teil durch die weltweit sinkenden Zinsen ausgeglichen werden sollten. Anleihen in Hartwährung dürften weniger betroffen sein.
Rentenmärkte
An den Fundamentaldaten hat sich nichts geändert, die Nachrichtenlage ändert sich dagegen täglich. Anstatt ihre Portfolios danach auszurichten, könnte es aus unserer Sicht für Anleger Sinn machen, sich auf die Absicherung wesentlicher Risiken zu konzentrieren. Sichere Häfen könnten möglicherweise US-Staatsanleihen darstellen, die sich bisher als gute Absicherung erwiesen und sich gut entwickelt haben. Außerdem könnten nach unserer Auffassung Währungen wie der Euro und das britische Pfund interessant sein, die bisher kaum von dem Ausbruch betroffen waren.
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