Deutschlands heißeste Öl-Aktie
Die Ölpreise steigen. Für die ausgebombten Öl-Aktien steht ein großes Comeback bevor. Ein Wert aus Deutschland könnte besonders profitieren: Die „Deutsche Rohstoff“ aus Mannheim
Die Ölpreise steigen. Für die ausgebombten Öl-Aktien steht ein großes Comeback bevor. Ein Wert aus Deutschland könnte besonders profitieren: Die „Deutsche Rohstoff“ aus Mannheim
Ölaktien haben Anleger im vergangenen Jahr regelrecht gequält. Die Kurse brachen ein, die Depots verfärbten sich blutrot. Selbst Marktriesen wie Royal Dutch Shell (83.000 Mitarbeiter, 350 Milliarden Dollar Jahresumsatz) brachen brutal ein. Vor Jahresfrist kostete die Aktie noch 26,75 Euro, sie sackte zwischenzeitlich unter die Marke von 10 Euro ab. Seit dem Novembertief geht es freilich mächtig aufwärts. Mit den steigenden Ölpreisen erholen sich auch die Börsenkurse. Royal Dutch hat binnen zwei Monaten 50 Prozent Kursplus erzielt.
Genauso rasant erholen sich auch die Kurse von Deutsche Rohstoff. Vom Tief Ende Oktober (6,40 Euro) ist die Aktie jetzt wieder auf knapp 10 Euro gestiegen. Hier halten Analysten sogar eine Vervielfachung des Kurses für möglich, denn die Aktie kostete vor zweieinhalb Jahren noch 26 Euro. Die Deutsche Rohstoff funktioniert zuweilen wie eine Hebel-Wette auf fallende oder eben steigende Ölpreise. Das Unternehmen hat sich ziemlich geschickt durch die Krise bewegt, mitten im Öldesaster mutig neue Bohrfelder zu günstigen Preisen gekauft und die eigene Produktion bei niedrigen Ölpreisen radikal gedrosselt. Jetzt laufen die Pumpen auf Touren, neue Bohrungen sind fertig, die Erlöse sprudeln plötzlich kräftig. Die Wette antizyklischer Investitionen könnte aufgehen: Insgesamt plant die Deutsche Rohstoff AG aus den bestehenden Bohrungen im Laufe des Jahres 2021 eine Nettoproduktion von 5.700 bis 6.300 Barrel Öläquivalent pro Tag (BOEPD) bzw. 2.300 bis 2.600 Barrel Öl pro Tag (BOPD).
Thomas Gutschlag, Gründer und seit anderthalb Jahrzehnten CEO der Deutsche Rohstoff, verkündet selbstbewußt: „Insgesamt haben wir einen guten Start in das Jahr 2021 verzeichnet, insbesondere da der US-Ölpreis zum Jahresbeginn über 50 USD/Barrel gestiegen ist. Für den weiteren Jahresverlauf sind wir bezüglich der Preise ebenfalls optimistisch. Wir haben deshalb beschlossen, unsere Produktion kurzfristig deutlich zu erhöhen. Auch für den Metallbereich sehen wir deutlich verbesserte Aussichten.“
Konkret heißt das: Die Beteiligung „Cub Creek Energy“ hat die Öl- und Gasproduktion vom Olander-Bohrplatz zum Jahresbeginn wieder aufgenommen. Sie war im Zuge des Preisrückgangs im vergangenen Jahr komplett eingeschlossen worden. Für das laufende Jahr plant das Management mit einer durchschnittlichen Brutto-Tagesproduktion von rund 2.200 Barrel Öl vom Olander-Bohrplatz. Die älteren Bohrplätze Vail, Markham, Haley und Litzenberger produzieren bereits seit Anfang Oktober wieder rund 1000 BOPD (brutto) und damit im Rahmen der Erwartungen.
Voraussichtlich ab Februar wird Cub Creek neue Bohrungen vom Knight-Bohrplatz abteufen. Möglich sind bis zu 12 Bohrungen mit 2,25 Meilen horizontaler Länge. Produktionsbeginn für die neuen Bohrungen wird voraussichtlich im vierten Quartal 2021 sein.
Die Beteiligung „Bright Rock Energy“ produziert aus den bestehenden Bohrungen in Utah und den neu erworbenen Bohrungen in Wyoming aktuell rund 400 BOEPD. Rund die Hälfte entfällt davon auf die neu erworbenen Bohrungen in Wyoming. Im Juni 2020 konnte Bright Rock die Akquisition von rund 30.000 acres Flächen im Powder River Basin in Wyoming abschließen. Aufgrund des Preisanstieges liegt die Wirtschaftlichkeit der Akquisition bereits jetzt deutlich über der Planungsrechnung zum Akquisitionszeitpunkt. Bright Rock plant für die weitere Entwicklung der Flächen aktuell ein Bohrprogramm und zahlreiche zusätzliche Bohrgenehmigungen. In Summe bieten die erworbenen Flächen Potential für bis zu 100 Bohrungen.
Andere Operator im Powder River Basin wie EOG Resources und Devon Energy gaben zuletzt zahlreiche Bohrungen mit Anfangsproduktion deutlich oberhalb von 1,000 BOEPD bekannt und erwarten eine Reduktion der Bohrkosten um Vergleich zu 2019 um rund 20 Prozent.
Die Beteiligung "Elster Oil & Gas“ produziert eine aktuelle Nettoproduktion liegt bei ca. 850 BOEPD (375 BOPD). Die Gesellschaft hat keine Bohrverpflichtungen oder Verbindlichkeiten und liefert einen kontinuierlichen Freien Cash Flow nach Abzug aller Kosten, der im Jahr 2020 bei rund 7 Millionen US-Dollar lag.
Lesen Sie auch: Plug Power: Warum diese Wasserstoff-Aktie aufgehen könnte