Anhaltende Flucht ins Gold
Die Nerven bei den Investoren liegen weiterhin blank und an den Finanzmärkten ging es jüngst erneut turbulent zu. Vollkommen verunsichert und nervös flüchten viele Anleger daher weiter in die vermeintlich sicheren Häfen, wie auch Gold.
Sämtliche Versuche, die Finanzmärkte zu beruhigen, sind bislang gescheitert. Weder der Ankauf von Staatsanleihen weiterer europäischer Krisenländer wie Italien oder Spanien durch die Europäische Zentralbank (EZB) noch die Ankündigung der US-Notenbank (Fed) im Kampf gegen die flaue US-Konjunktur zu einzigartigen Mitteln zu greifen und beispielsweise mindestens zwei weitere Jahre an ihrer extremen Niedrigzinspolitik festzuhalten, sorgten für nachhaltige Entspannung.
Stattdessen wird derzeit vor allem auf die negativen Nachrichten geschaut, die entsprechend die Verunsicherung weiter schüren und für anhaltende extreme Kursschwankungen sorgen. Beispielsweise hatte am Mittwoch das Gerücht, dass Frankreich die Bestnote bei der Kreditwürdigkeit verlieren könnte, für erneut kräftige Abgaben an den Aktienmärkten gesorgt. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten wegen der Schuldenkrise haben Frankreich, aber auch das schon länger unter Beschuss stehende Italien weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Wirklich beruhigen ließen sich die Märkte aber auch davon nicht.
Angesichts dieser Gemengelage, wobei sicherlich auch die Senkung der US-Kreditwürdigkeit vom Freitag der Vorwoche nachwirkte, war der Nährboden für weiter steigende Goldpreise gegeben. Sowohl in Euro als auch in US-Dollar legte das Edelmetall kräftig zu, kletterte dabei auf neue, noch nie da gewesene Höhen. Die beinahe panisch anmutende Flucht ist aus kurzfristiger Sicht jedoch mit Vorsicht zu genießen, sieht es doch nach einer irrationalen Übertreibung nach oben aus. Jetzt den steigenden Kursen hinterher zu rennen scheint daher nicht sinnvoll, nimmt angesichts der überkauften Situation das Risiko von Korrekturen, möglicherweise auch etwas größeren, stetig zu. Auf solche gilt es nun zu warten, hat sich an den längerfristigen Argumenten für Long-Positionen in Gold doch nichts geändert.