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Rohstoffe > Edelmetallanalyse: Gold

Goldpreis korrigiert: Spekulanten reduzieren Long-Positionen um 13,3 %

(Foto: shutterstock)

Terminmarktdaten zeigen eine zunehmende Skepsis unter Gold-Spekulanten. Gleichzeitig deuten ETF-Abflüsse und technische Indikatoren auf eine Konsolidierung hin.

Die Rallye am Goldmarkt gerät ins Stocken. Laut dem aktuellen Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC haben große Terminspekulanten (Non-Commercials) ihre Netto-Long-Position bei Gold-Futures in der Woche zum 22. April um 13,3 % auf 175.400 Kontrakte reduziert. Dies signalisiert eine deutlich pessimistischere Markteinschätzung.

Spekulanten bauen Short-Positionen massiv aus

Konkret wurde das Short-Exposure um 14.000 Kontrakte ausgeweitet, während die Long-Positionen um 12.800 Futures reduziert wurden. Auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) verringerten ihre Netto-Long-Position um 9,4 % auf 26.900 Kontrakte. Diese Entwicklung signalisiert sowohl bei großen als auch kleinen Spekulanten eine zunehmende Skepsis gegenüber weiteren Kursgewinnen.

ETF-Abflüsse verstärken Verkaufsdruck

Unterdessen verzeichnete der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Shares massive Mittelabflüsse. Die gehaltene Goldmenge sank innerhalb einer Woche von 952,29 auf 946,27 Tonnen. Angesichts des steilen Aufwärtstrends der vergangenen zwölf Monate (+42,0 %) interpretieren Analysten dies als Gewinnmitnahmen.

Technische Analyse: Konsolidierung wahrscheinlich

Charttechnisch hat der Goldpreis mit dem Überschreiten der 3.500-Dollar-Marke zuletzt ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der Relative-Stärke-Index (RSI) signalisiert jedoch eine überkaufte Marktsituation. Eine Fortsetzung der aktuellen Konsolidierung in Richtung des nächsten potenziellen Unterstützungsniveaus bei rund 3.200 Dollar erscheint daher wahrscheinlich.

Fundamentale Faktoren bleiben bullish

Trotz der kurzfristigen Korrektur bleiben die fundamentalen Rahmenbedingungen für Gold positiv. Anhaltende geopolitische Spannungen und die expansive Geldpolitik der Notenbanken stützen weiterhin die Nachfrage nach dem Edelmetall als sicheren Hafen.

Historische Einordnung

Historisch betrachtet weist die aktuelle Goldpreisentwicklung Parallelen zur Rallye von 2011 auf. Damals folgte auf das Allzeithoch bei 1921 Dollar eine mehrjährige Konsolidierungsphase. Die Marktstruktur und das makroökonomische Umfeld unterscheiden sich jedoch deutlich, sodass ein direkter Vergleich nur bedingt möglich ist.

Fazit

Für Anleger bedeutet dies, dass kurzfristig mit erhöhter Volatilität zu rechnen ist. Technisch betrachtet liegt die nächste wichtige Unterstützungszone im Bereich von 3.200 Dollar. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte weitere Verkäufe nach sich ziehen. Langfristig orientierte Investoren können Rücksetzer jedoch als Einstiegschancen nutzen, solange der übergeordnete Aufwärtstrend intakt bleibt. Im Falle eines ausgeprägteren Rückgangs wird entscheidend sein, ob die psychologisch wichtige 3.000-Dollar-Marke hält.

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