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Gold-ETFs mit Zuflüssen im Juli

(Foto: Degussa)

Im Juli 2024 verzeichneten globale Gold-ETFs die höchsten Zuflüsse seit April 2022 und zogen 3,7 Milliarden US-Dollar an, was den dritten Monat in Folge mit positiven Zuflüssen markiert.

Ein Auszug aus dem Marktkommentar von Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe

Diese Zuflüsse, kombiniert mit einem Anstieg des Goldpreises um 4 %, erhöhten das weltweit verwaltete Vermögen (AUM) auf 246 Milliarden US-Dollar, ein Rekordhoch zum Monatsende. Die globalen Bestände stiegen um 48 Tonnen auf 3.154 Tonnen, den höchsten Stand seit Januar. Dennoch gibt es aktuelle noch einen Jahresverlust der globalen Gold-ETFs von 3 Mrd. US-Dollar, während die aggregierten Bestände im Jahr 2024 bisher um 72 Tonnen (-2 %) gesunken sind.

Im Juli verzeichneten nordamerikanische Fonds einen Zufluss von ca. 31 Tonnen. Im Jahresvergleich 2024 bleibt Nordamerika jedoch mit einem Nettoabfluss von 52 Tonnen und einem Rückgang von 2,9 Milliarden USD belastet. Europäische Fonds verzeichneten im Juli einen Zufluss von etwa 18 Tonnen. Trotz dieser positiven Entwicklung verzeichnete Europa im bisherigen Jahresverlauf einen Abfluss von 66 Tonnen, was einem Verlust von 3,7 Milliarden USD entspricht. Asiatische Fonds verzeichneten im Juli einen Zufluss von ca. 8 Tonnen. Im Jahresvergleich hebt sich Asien als positive Ausnahme hervor,

mit Zuflüssen von insgesamt 47 Tonnen und einem Plus von 3,6 Milliarden USD. Regionen wie Südafrika und Australien verzeichneten im Juli milde Zuflüsse von etwa 2 Tonnen. Im Jahr 2024 gab es bisher in diesen Regionen Zuflüsse von insgesamt 40 Millionen US-Dollar.

Trotz der starken Zuflüsse im Juli zeigt der Jahresvergleich 2024, dass Nordamerika und Europa weiterhin Nettoabflüsse in Höhe von insgesamt 118 Tonnen zu verzeichnen haben. Asien hingegen bleibt die einzige Region mit signifikanten Zuflüssen sowohl im Juli als auch im Jahresverlauf. Die globalen Bestände erholen sich langsam, unterstützt durch den starken Goldpreis und eine erneute Nachfrage nach sicheren Anlagen.

Zentralbanken kaufen im Juni mehr Gold

Im Juni meldeten Zentralbanken über den IWF und andere öffentliche Quellen einen Nettokauf von 12 Tonnen Gold. Die Nachfrage war in diesem Monat eher moderat, da Bruttokäufe von insgesamt 31 Tonnen durch Bruttoverkäufe von 18 Tonnen nahezu ausgeglichen wurden.

Zentralbanken aus Schwellenländern waren erneut die treibende Kraft hinter diesen Bewegungen. Die Zentralbank von Usbekistan und die Reserve Bank of India erhöhten im Juni ihre Goldreserven jeweils um 9 Tonnen, was auf eine anhaltende strategische Diversifikation ihrer Währungsreserven hindeutet. Auf der anderen Seite war die Monetary Authority of Singapore der größte Verkäufer und reduzierte ihre Goldreserven um 12 Tonnen. Dies könnte auf eine taktische Neuausrichtung im Rahmen ihrer Portfoliostrategie hinweisen.

Im bisherigen Jahresverlauf 2024 zeigt sich weiterhin eine starke Nachfrage nach Gold seitens der Zentralbanken, obwohl die Volumina der Bruttokäufe und -verkäufe im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer ausfallen. Besonders bemerkenswert ist, dass Schwellenländer erneut die Hauptakteure sowohl bei den Käufen als auch bei den Verkäufen sind. Dies unterstreicht den anhaltenden Trend, dass diese Länder Gold als wichtiges Instrument zur Absicherung gegen globale wirtschaftliche Unsicherheiten und zur Stärkung ihrer Währungsreserven nutzen. Die vorsichtige Balance zwischen Käufen und Verkäufen deutet darauf hin, dass die Zentralbanken strategisch auf die sich verändernden globalen Finanzmärkte reagieren.

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