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Biden-Aktien: Das sind die möglichen Wahlgewinner

Joe Biden wird der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach einer historischen Hängepartie löst der Demokrat Donald Trump im Weißen Haus ab. Was das für die Märkte bedeutet und welchen Aktien nun besonders profitieren könnten.

Gemeinsam werden der neue US-Präsident Joe Biden und die Vizepräsidentin Kamala Harris die USA künftig führen. Die Märkte reagieren positiv.

Joe Biden wird der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach einer historischen Hängepartie löst der Demokrat Donald Trump im Weißen Haus ab. Was das für die Märkte bedeutet und welchen Aktien nun besonders profitieren könnten.

Historisch betrachtet war das erste Jahr nach US-Präsidentschaftswahlen meist ein gutes Börsenjahr.  Während in den Monaten zuvor oft Unsicherheiten über den Wahlausgang zu mehr Volatilität an den Märkten führten, folgte nach Bekanntgabe des Ergebnisses wiederholt die große Erleichterungsrally. So passierte es auch dieses Mal.

Schwankungen mit gewissen Talfahrt-Tendenzen waren seit Anfang September sichtbar. Ihre Hochs hatten viele Aktien – dies- und jenseits des Atlantiks – im Sommer aufgestellt und seither nicht mehr angegriffen. Das lag freilich auch am Wiederaufflammen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden zweiten Infektionswelle. Doch auch die US-Wahl warf ihre Schatten voraus. Gewinne, die viele Anleger mit der Comebackrally nach dem Corona-Crash im März gemacht hatten, wollten in Sicherheit gebracht werden.

Wer das rechtzeitig tat, umging die ins Negative tendierende volatile Phase an den Märkten. Wer nach der Wahl nicht gleich wieder einstieg, verpasste hingegen auch eine gewaltige Erholungsrally innerhalb weniger Tage. Während diese viel mit Erleichterung zu tun hatte und der wahrscheinlichen Tatsache, dass die Demokraten keine Mehrheit im Senat erhalten würden, sowie schlussendlich mit positiven Nachrichten rundum einen möglichen Corona-Impfstoff, bleibt aus längerfristiger Perspektive die Frage: Wie geht es unter einen US-Präsidenten Joe Biden weiter an den Märkten.

Durchaus gibt es einige Branchen, deren Geschäfte unter dem neuen mächtigsten Mann der Welt aufblühen könnten. Und damit bestimmte Aktien, die mit Joe Biden im Weißen Haus zum Jahresende hin, in den Rallymodus schalten könnten.

Aktien für den Biden-Sieg – Grüne Technologien, Baufirmen und Konsumgüterhersteller

Mit als erstes kommen einem da die Papiere von Unternehmen in den Sinn, die in irgendeiner Weise  von Anstrengungen zur CO2-Vermeidung wie grünen Infrastrukturmaßnahmen profitieren. Joe Biden hat angekündigt, in seiner Amtszeit zwei Billionen Dollar investieren zu wollen, um die USA bis 2050 klimaneutral werden zu lassen. Besonders Aktien aus der Solarindustrie könnten entsprechend zu den Gewinnern gehören. Zu den aussichtsreichen Titeln gehören die Aktien von First Solar, deren Kurs sich zuletzt bereits wieder besser entwickelt hat. Ebenfalls spannend scheint der Blick auf NextEra Energy, ein Entwickler von Sonnen- und Windenergieparks. Anleger sollten die gesamte Branche auf dem Schirm haben. Im erweiterten Sinn gehören dazu sicher auch die Titel von Tesla.

Hinzu kommen Bidens Bestrebungen die marode Infrastruktur seines Landes wieder auf Vordermann zu bringen. Ein sündhaft teures Unterfangen, das aber gleichzeitig Jobs schaffen und das Wachstums ankurbeln würde. Und natürlich einigen Unternehmen lukrative Aufträge bescheren könnte. Allen voran in der Bauindustrie. Der Bautechnik-Hersteller Caterpillar wäre ein möglicher Profiteur.

Bei Biden darüber hinaus auf der Agenda: Die unteren Einkommensschichten steuerlich entlasten und dafür den Spitzensteuersatz anheben. Möglich, dass dies – wie von Biden gewünscht – den Konsum ankurbelt. Auch eine Anhebung des Mindestlohns könnte sich positiv auf die Verbraucherausgaben auswirken, blickt JPMorgan voraus. Das ist grundsätzlich gut für die Börse, vor allem große Konsumgüterhersteller wie Pepsi, Coca-Cola und Co. könnten profitieren. Deren Aktienkurse notieren aktuell vergleichsweise niedrig, da die Corona-Pandemie die Geschäfte im Jahr 2020 ordentlich verhagelt hat, versprechen damit aber auch starke Dividendenrenditen. Wer an Bidens Theorie glaubt und Besserung in Sachen Corona nahen sieht, dem ergibt sich aktuell eine günstige Einstiegschance.

Waffenhersteller und Marihuana-Produzenten gefragt

Ausgerechnet Biden dürfte als demokratischer Präsident aber auch den Waffenverkauf ankurbeln. Gemeinsam mit seiner Partei will er schärfere Waffengesetze einführen, was auf kurze Sicht zu einer steigenden Nachfrage führen dürfte. Schon in den vergangenen Monaten kauften US-Amerikaner mehr Waffen als üblich. Die Aktien von Smith & Weson (plus 105 Prozent) und Sturm Ruger (plus 24 Prozent) haben sich seit Jahresbeginn weit besser entwickelt als der S&P 500 (plus sieben Prozent). Und auch Aktien von Marihuana-Produzenten könnte Joe Biden Auftrieb geben. Eine liberalere Gesetzgebung im Hinblick auf die Droge scheint denkbar.

Für die Märkte gab es keinen klaren Favoriten

Wer nicht gerne spekuliert, sollte Bidens erste Monate in neuer Funktion abwarten. Das Aktienumfeld insgesamt dürfte hingegen aller Wahrscheinlichkeit nach günstig bleiben. Ein weiteres Konjunkturpaket wird es wohl auch mit Joe Biden geben und die Notenbankpolitik wird sich ebenso nicht auf einmal ändern. Sorgt ein Impfstoff in Sachen Corona noch dazu für Entspannung, könnte Bidens Präsidentschaft zumindest am Finanzmarkt gut losgehen.

BAS

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