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Tops und Flops der Woche u. a. mit Netflix, flatexDEGIRO und Tesla

Netflix meldete in der vergangenen Woche ein starkes Abonnentenwachstum und die Aktie kletterte deutlich. Auch der SDAX-Wert flatexDEGIRO konnte nach Vorlage der Quartalszahlen kräftig zulegen. Ein ganz anderes Bild zeigte sich bei Tesla. Hier wurde nach der Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen der Rückwärtsgang eingelegt.

Kalenderwoche 42

Netflix meldete in der vergangenen Woche ein starkes Abonnentenwachstum und die Aktie kletterte deutlich. Auch der SDAX-Wert flatexDEGIRO konnte nach Vorlage der Quartalszahlen kräftig zulegen. Ein ganz anderes Bild zeigte sich bei Tesla. Hier wurde nach der Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen der Rückwärtsgang eingelegt.

+++ Tops +++

Netflix: starkes Abo-Wachstum beflügelt

Die Aktie von Netflix (WKN: 552484) befindet sich seit dem Zwischenhoch im Juli dieses Jahres in einer Korrektur. Dabei wurden in der vergangenen Woche zunächst neue Verlaufstiefs markiert, bevor es am Donnerstag zu einem kräftigen Kurssprung kam. Auslöser war die vorgelegte Quartalsbilanz. Der Streaming-Riese hatte das beste Abonnentenwachstum seit Jahren verzeichnet und bekräftigt, die Preise erhöhen zu wollen. Das Unternehmen konnte im 3. Quartal weltweit 8,76 Millionen zahlende Abonnenten hinzugewinnen und damit die Kundenbasis auf über 247 Millionen steigern. Die Wachstumsrate im Jahresvergleich betrug 10,8 % und lag damit über den 8 % des zweiten Quartals und den 4,9 % des ersten Quartals.

FlatexDEGIRO: Zahlen beflügeln

Innerhalb der DAX-Indizes-Familie gehörte die Aktie von flatexDEGIRO (WKN: FTG111) in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern. Der SDAX-Wert profitierte offenbar von der Vorlage der vorläufigen Q3-Zahlen. Das Unternehmen habe in einem schwierigen Umfeld das profitabelste Quartal seit dem Börsengang vor zweieinhalb Jahren erzielt, freute sich Vorstandschef Frank Niehage. FlatexDEGIRO verzeichnete zwar weniger Transaktionen, konnte aber dank höherer Zinsen und Provisionen pro Transaktion den Umsatz steigern. Gleichzeitig stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) deutlich und die Marge verbesserte sich entsprechend. Für das vierte Quartal kündigte das Management eine weitere Steigerung an und bestätigte die bisherigen Prognosen. Das kam offenbar auch an der Börse gut an. Mit dem jüngsten Kursanstieg könnte die Aktie den Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch im Mai dieses Jahres gebildet hatte, beendet haben. Dieser Hochpunkt stellt jedoch zusammen mit dem Zwischenhoch vom Juli eine potenzielle Widerstandszone dar, die es im Rahmen einer bullishen Ausrichtung als nächstes zu überwinden gilt.

VF Corporation: aktive Investor steigt ein

Zu den größten Gewinnern im S&P 500 gehörte in der vergangenen Woche die Aktie der VF Corporation (WKN: 857621). Sie reagierte mit einem kräftigen Kurssprung auf die Nachricht, dass der Aktivist Engaged Capital bei dem Bekleidungs- und Schuhkonzern eingestiegen ist. Dieser traut VFC in drei Jahren einen Aktienkurs von über 40 US-Dollar zu, wie aus einer Präsentation hervorgeht. Engaged erwartet vom Unternehmen operative Verbesserungen einschließlich Kostensenkungen, die sich auf mehr als 300 Mio. US-Dollar pro Jahr belaufen könnten. Der Aktivist möchte auch, dass das Unternehmen eine strategische Überprüfung seiner nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerte und Immobilien durchführt und möglicherweise seinen Vorstand erneuert. Zu den Marken, von denen sich VFC trennen könnte, gehören Timberland, Dickies, Supreme und Smartwool. Insgesamt umfasst das Portfolio des US-Bekleidungskonzerns 12 Marken, darunter auch The North Face und Eastpak. Verkauft wird an Bekleidungshändler und in 1.265 eigenen Läden. Die Frage ist, wie nachhaltig der jüngste Kursschub ist. Zudem hat sich am schwachen Chartbild mit übergeordnetem Abwärtstrend bislang nichts geändert.
 
+++ Flops +++

Tesla: „Wir haben unser eigenes Grab geschaufelt“

Die Aktie des Elektroautobauers Tesla (WKN: A1CX3T) verzeichnete in der vergangenen Woche die auffälligste Entwicklung unter den US-Börsenschwergewichten. Diese war stark abwärtsgerichtet. Vor allem am Donnerstag reagierte der Kurs mit einem deutlichen Minus auf die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen. Analysten bemängelten vor allem, dass die Margen im dritten Quartal sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch zum Vorjahr deutlich gesunken seien. Dies sei auf niedrigere Verkaufspreise und höhere Betriebskosten zurückzuführen. Die Lesart war, dass der Margenschmerz noch nicht vorbei sein könnte. Auch die Aussagen von Firmenchef Elon Musk zum Cybertruck, mit denen er die Erwartungen an das Modell zu dämpfen versuchte, dürften bei der Fangemeinde nicht gut angekommen sein. „Ich meine, wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab geschaufelt“, sagte Musk. „Der Cybertruck ist eines dieser besonderen Produkte, die es nur einmal in langer Zeit gibt. Und besondere Produkte, die nur einmal in einer langen Zeit auftauchen, sind einfach unglaublich schwer auf den Markt zu bringen, Volumen zu erreichen und erfolgreich zu sein.“

Vonovia: steigende Zinsen belasten

Immobilienaktien gehörten in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten am deutschen Aktienmarkt. So musste auch das DAX-Mitglied (WKN: A1ML7J) deutliche Verluste hinnehmen und gehörte damit zu den größten Verlierern im Leitindex. Neben dem insgesamt schwachen Aktienmarktumfeld dürfte auch das weiter steigende Zinsniveau belastend gewirkt haben. Hier stand insbesondere die Entwicklung der US-Zinsen im Fokus, die neue temporäre Höchststände markierten. Aber auch hierzulande zogen die Renditen wieder an, was sich somit auf die deutschen Immobilienaktien auswirkte. Aus charttechnischer Sicht rutschte die Vonovia-Aktie unter das Zwischentief von Anfang Oktober dieses Jahres und weist damit seit dem Zwischenhoch im September bei 24,46 Euro einen kurzfristigen Abwärtstrend auf.

Moderna mit neuen Tiefstständen

Das Biotech-Unternehmen Moderna erforscht und entwickelt Boten-RNA-Therapeutika und -Impfstoffe (mRNA-Medikamente und -Impfstoffe), unter anderem für COVID-19. Die Aktie (WKN: A2N9D9) gehörte in der vergangenen Woche zu den deutlichsten Verlierern im NASDAQ-100 und im S&P 500 und setzte damit ihre übergeordnete Talfahrt mit neuen Tiefstständen fort. Auslöser dürften die unsicheren Aussichten für den COVID-19-Impfstoff gewesen sein. Konkurrent Pfizer (WKN: 852009) hatte zuletzt seine Prognosen aufgrund niedriger als erwarteter Umsätze für seine COVID-Produkte gesenkt. Moderna bekräftigte zwar kürzlich die eigene Jahresprognose für den COVID-Impfstoffumsatz von 6 bis 8 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen fügte jedoch hinzu, dass es in der US-Impfsaison noch zu früh sei, um die Impfraten für das Gesamtjahr genau vorherzusagen. Vielleicht wird das Unternehmen bei der Vorlage seiner Quartalszahlen am 2. November mehr Klarheit schaffen.

Thomas Behnke

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