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Gut positioniertes Traditionsunternehmen

Sowohl 2011 als auch im ersten Halbjahr 2012 liefen die Geschäfte bei Dürr hervorragend. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die starke Präsenz des Maschinen- und Anlagenbaukonzerns in Schwellenländern wie Brasilien, Mexiko, China, Indien und Russland.

BÖRSE am Sonntag

Die Historie der Dürr AG reicht bis ins Jahr 1895 zurück. Damals gründete Paul Dürr im schwäbischen Bad Cannstatt in der Nähe von Stuttgart eine Bauflaschnerei. Deren Geschäftstätigkeit wurde 1917 auf den Bereich Blechbearbeitung ausgeweitet. 1932 übergab der Gründer das Unternehmen an seinen Sohn Otto Dürr, der ein Konstruktionsbüro einrichtete.

Mit dem Anlagenbau begann das Unternehmen 1950. Des Weiteren installierte Dürr 1963 in einem Ford-Werk eine Anlage zur Tauchlackierung von Autokarossen. In den Jahren 1964 und 1966 wurden Tochtergesellschaften in Brasilien und Mexiko gegründet und 1970 wurde eine Niederlassung in Amerika errichtet. Acht Jahr später expandierte das Unternehmen in die Bereiche Automation und Fördertechnik.

Fokussierung auf die Automobilbranche

Den Sprung aufs Börsenparkett wagte Dürr 1989. Seither ist die Gesellschaft kräftig gewachsen. Der Fokus des Geschäftsmodells lag dabei stets auf der Automobilindustrie. Diese Branche beliefert der weltweit aktive Konzern mit Lackierstraßen, Endmontageprodukten sowie Reinigungs- und Filtrationsanlagen. Aufgrund einer hohen Nachfrage aus Asien und Osteuropa erweiterte Dürr 2006 und 2007 die Fertigungskapazitäten und gründete weitere Tochterunternehmen. Außerdem verlagerte das Traditionsunternehmen im Sommer 2009 seine Stuttgarter Aktivitäten nach Bietigheim-Bissingen.

Geschäft in den Schwellenländern ist ein Wachstumstreiber

Ein bedeutsamer Erfolgsfaktor des Maschinen- und Anlagenbaukonzerns ist dessen starke Präsenz in den Schwellenländern, auf die im vergangenen Jahr 65% des Auftragseingangs entfielen. Erfreulicherweise bieten die Emerging Marktes nach wie vor Wachstumspotenzial für Dürr. Denn Analystenschätzungen zufolge wird die Anzahl der in diesen wirtschaftlich starken Ländern produzierten Autos von 42 Mio. in diesem Jahr auf 55 Mio. im Jahr 2015 steigen. In den Industrienationen wird im selben Zeitraum lediglich ein Anstieg der Jahresproduktion von 36 auf 42 Mio. Fahrzeuge erwartet.

Deutlicher Gewinnanstieg und ein stattlicher Auftragsbestand

Im Geschäftsjahr 2011 steigerte Dürr den Umsatz um 52,4% auf 1,92 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 2,9% auf 5,5% und der Nettogewinn sprang von 7,1 auf 64,3 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2012 ist der Konzern auf Wachstumskurs geblieben. Der Umsatz erhöhte sich in diesem Zeitraum um 49% auf 1,16 Mrd. Euro und das EBIT ist um 113% auf 72,3 Mio. Euro gestiegen. Ende Juni 2012 standen Aufträge im Gesamtwert von 2,39 Mrd. Euro in den Büchern des MDAX-Unternehmens – somit sind dessen Produktionskapazitäten bis weit ins kommende Jahr hinein ausgelastet. Zudem geht Vorstandschef Ralf Dieter davon aus, dass Dürr das Fiskaljahr 2012 wie geplant mit einer EBIT-Marge zwischen 6,5% und 7,0% abschließen wird.

Weltmarktführer in den meisten Geschäftsbereichen

Erfreulich ist neben dem beeindruckenden Umsatz- und Gewinnwachstum auch die Tatsache, dass sich das Management von Dürr nicht den Kopf über die Konkurrenz zerbrechen muss. Schließlich verfügt der Konzern in den meisten Geschäftsbereichen über eine weltweit führende Marktstellung. Vorteilhaft ist auch, dass Dürr in Brasilien schon seit 48 Jahren aktiv ist und in China immerhin seit 28 Jahren.

Weitere Innovationen in der Pipeline

Dank hoher Eintrittsbarrieren in allen Sparten ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Wettbewerber Dürr Marktanteile abjagen werden. Verhindert wird dies auch dadurch, dass im Rahmen der Umsetzung der Unternehmensstrategie „Dürr 2015“ weitere Innovationen auf den Markt gebracht werden. Diese Strategie umfasst Wachstumsmaßnahmen wie die Expansion in China sowie Optimierungsmaßnahmen wie die sukzessive Erweiterung der Produktionskapazitäten in den Emerging Markets.