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FlatexDegiro muss sich einen neuen CEO suchen

(Foto: WMG)

Vorstandsvorsitzender Frank Niehage legt Amt trotz Rekordzahlen nieder / Aktie fällt / Unruhe im Aktionärskreis

FlatexDegiro-Vorstandsvorsitzender Frank Niehage legt sein Amt zum Monatsende „aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen zur strategischen Entwicklung sowie zum Wohle der Gesellschaft“ nieder. Einen Nachfolger hat das Unternehmen bislang nicht. „Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat die Suche nach einem passenden Nachfolgekandidaten eingeleitet“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Grund für das abrupte Handtuchwerfen von Niehage: Die ungewöhnlich aktivistische Kritik von Großaktionär Bernd Förtsch. Der Investor aus Kulmbach hatte öffentlich allerlei Kritik am Unternehmen geäußert und angekündigt, Niehage und Aufsichtsratschef Martin Korbmacher auf der Hauptversammlung im Juni nicht zu entlasten. Förtsch ist mit rund 19 Prozent der größte Aktionär von FlatexDegiro.

Niehage weicht dem Machtkampf mit Förtsch nun offenbar vor der Hauptversammlung aus. In der Presseerklärung kündigt er zugleich aber an: „Ich werde FlatexDegiro auch weiterhin als Aktionär verbunden bleiben.“

Der Aufsichtsrat wiederum dankt Niehage demonstrativ „für seine überaus erfolgreiche Arbeit in den vergangenen zehn Jahren. Unter seiner Führung ist FlatexDegiro zu Europas größtem Online-Broker aufgestiegen.“ Die Pressemitteilung kündigt zugleich an, dass man „für das Jahr 2024 ‚erneut Rekordwerte‘ beim Umsatz und Konzernergebnis erwarte. Niehage sei es gelungen, „in einer Phase des herausragenden organischen und anorganischen Wachstums, sowohl die Kundenbasis auf mittlerweile über 2,8 Millionen Kundenaccounts zu verzwanzigfachen und das verwaltete Kundenvermögen von 4 Milliarden Euro auf 58 Milliarden Euro zu steigern als auch das Unternehmen hochprofitabel für weiteres Wachstum aufzustellen.“

Frank Niehage dankt den Mitarbeitern offiziell so: „Ihr habt Großartiges geleistet und seid ein starkes Team, um Europas am schnellsten wachsender Online-Broker zu bleiben.“ Niehage war 2014 von der Investmentbank Goldman Sachs als Vorstandschef zu Flatex gekommen. Unter seiner Ägide kaufte Flatex den niederländischen Konkurrenten Degiro.

An der Börse sorgt der Machtkampf zwischen Niehage und Förtsch für Verunsicherung.  Die Aktie, die am Montagmorgen mit Kursen von 10,50 Euro in die Woche gestartet war, notierte um 11.30 Uhr nur noch mit 9,70 Euro.

BAS

FlatexDegiro

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