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Olymp: Knitterfreie Erfolgshemden

In vielen Berufen gehören ein gepflegtes Hemd und eine dazu passende Krawatte zum Arbeitsalltag. Auch in der Freizeit, wenn es mal etwas legerer zugeht, legen viele Männer Wert auf ein schönes Freizeithemd oder wenigstens auf ein Poloshirt, das viele als schicker empfinden als ein schlichtes T-Shirt ohne Kragen. Maßstäbe bei der Männerbekleidung setzt das Unternehmen Olymp, das in diesem Jahr sein 60jähriges Bestehen feiert.

BÖRSE am Sonntag

1951 gründete Eugen Bezner in Bietigheim-Bissingen in der Nähe von Stuttgart die Bekleidungsfirma Olymp Bezner. Mit nur wenigen Mitarbeitern produzierte er zu Hause in seiner Waschküche Hemden und musste sich dabei mit verschiedenen Materialien behelfen, wie zum Beispiel Fallschirmseide. Trotzdem verkauften sich seine Hemden gut und so konnte er schon bald ausgebildete Näherinnen einstellen und eine größere Fertigungsstätte beziehen. Ab 1953 arbeitete sein Sohn Eberhard im Unternehmen mit und fasste überall mit an, wo es etwas zu tun gab, egal ob es um das Schreiben von Rechnungen, den Briefverkehr mit Lieferanten und Kunden oder das Verpacken und den Versand der Ware ging. 1960 starb der Unternehmensgründer überraschend und Eberhard nahm im Alter von erst 24 Jahren die Herausforderung an, das aufstrebende Unternehmen zu leiten. So erweiterte er die Firma kontinuierlich und verlegte ab Ende der 1960er-Jahre die Produktion der Hemden nach und nach ins Ausland, zum einen aus Kostengründen, zum anderen, weil fähige Hemdennäherinnen Mangelware waren – zunächst nach Kroatien, später auch in asiatische Länder wie Indonesien oder Taiwan. Mit einigen dieser Produktionsstätten arbeitet Olymp bis heute zusammen. Überdies arbeitete Eberhard Bezner ständig daran, die Produkteigenschaften der Olymp-Hemden immer weiter zu verbessern. So sollten sie zum Beispiel länger halten, besonders der Kragen sollte strapazierfähig sein. Außerdem sollten sie weniger knittern und leichter zu bügeln sein. Auch die Entwicklung der Marke Olymp trieb er voran. In den 1990er-Jahren stieg Eberhard Bezners Sohn Mark ins Unternehmen ein. Vater und Sohn leiteten das Unternehmen zunächst gemeinsam. Unter anderem optimierten sie das Produktangebot und erweiterten es um eine sehr erfolgreiche bügel- und knitterfreie Hemdenlinie. Auch die internationale Expansion wurde in Angriff genommen. In mehr als 40 Ländern Europas, des Nahen Ostens sowie Fernasiens tragen Männer Olymp-Hemden und -Krawatten. So gelang es dem Modeunternehmen, die Umsätze kontinuierlich zu steigern: Waren es im Jahr 2000 44,5 Mio. Euro, setzte das Unternehmen im vergangenen 141,8 Mio. Euro um.

Auf Wachstumskurs

Eberhard Bezner wechselte 2010 in den Unternehmensbeirat, seither ist Marc Bezner Geschäftsführer. Weiteres Wachstum der nach einer Studie des Branchenmagazins „TextilWirtschaft“ führenden Hemdenmarke Deutschlands steht auf dem Programm: Nachdem Olymp im Frühjahr 2011 einen Hersteller von Männerstrickmode übernommen hatte, soll es ab Herbst 2011 eine erste Strickkollektion als Ergänzung zu den jährlich vier Hemden- und Krawattenkollektionen geben. Pünktlich zum Start der kühleren Jahreszeit sollen hochwertige Pullover, Strickjacken und Pullunder den Weg in die Kleiderschränke stilbewusster Männer finden. Außerdem wird am Firmenstandort in Bietigheim-Bissingen kräftig investiert, obwohl erst 2007 Büros und Logistikflächen vergrößert worden waren. Insgesamt etwa 28 Mio. Euro sollen in die Aufstockung des Verwaltungsgebäudes und in ein Logistikzentrum mit voll automatisierter Fördertechnik fließen. Damit will das Unternehmen gewährleisten, dass der Fachhandel jedes verkaufte Produkt aus dem Standardsortiment sofort nachbestellen kann und dem Kunden keine langen Wartezeiten entstehen. Nicht zuletzt soll auch die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland von derzeit 450 weiter steigen: 50 weitere Stellen will Olymp schaffen.