Analystenmeinung der Woche: FinTech Group AG
GBC AG-Analyst Cosmin Filker rät in seiner kürzlich veröffentlichten Studie mit einem Kursziel in Höhe von 28,00 Euro zum Kauf der FinTech Group-Aktie. Zuletzt war das Papier des Finanztechnologieanbieters einmal mehr stark gestiegen. In den letzten fünf Jahren steht nun schon ein Plus von 270 Prozent zu Buche. Wie viel geht da noch?
GBC AG-Analyst Cosmin Filker rät in seiner kürzlich veröffentlichten Studie mit einem Kursziel in Höhe von 28,00 Euro zum Kauf der FinTech Group-Aktie. Zuletzt war das Papier des Finanztechnologieanbieters einmal mehr stark gestiegen. In den letzten fünf Jahren steht nun schon ein Plus von 270 Prozent zu Buche. Wie viel geht da noch?
Auch wenn die Umsatzerlöse der FinTech Group AG mit 49,56 Millionen Euro – im Vorjahr: 48,35 Millionen – auf dem ersten Blick eine nur geringe Wachstumsdynamik vorweisen, die Gesellschaft weist dennoch eine klar aufwärtsgerichtete Tendenz bei den wichtigsten Ertragspositionen auf. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um einen deutlichen Anstieg der Provisionserlöse um 6,19 Millionen auf 36,71 Millionen Euro sowie der Zinserträge um 2,37 Millionen auf 4,26 Millionen Euro. Die Umsätze der IT-Dienstleistungen waren aufgrund des Wegfalls eines wesentlichen Kunden von rückläufigen Umsätzen in Höhe von 2,66 Millionen auf nurmehr 7,16 Millionen EUR betroffen. Hier konnten jedoch im ersten Halbjahr drei neue große B2B-Mandate gewonnen werden, welche ab dem zweiten Halbjahr 2017 nennenswerte Umsatz- und Ergebnisbeiträge liefern und damit den Wegfall des weggefallenen Kunden überkompensieren werden.
Die Grundlage für die weiterhin sehr erfreuliche Entwicklung der Provisionserträge, als größte Ertragsposition der FinTech Group AG, bildet die mittlerweile stark angestiegene Kundenanzahl sowie darauf aufbauend die deutlich erhöhte Anzahl ausgeführter Transaktionen. So wurde die Kundenzahl zum 30. Juni 2017 auf 234.874 (im Vorjahr: 193.773) weiter erhöht, die Anzahl der ausgeführten Transaktionen lag mit 5,51 Millionen um 10,6 Prozent signifikant über Vorjahresniveau. Ausgehend von der dargestellten konstanten Umsatzentwicklung weist die FinTech Group AG einen leichten Rückgang des EBITDA auf glatt 13 Millionen Euro (im Vorjahr: 13,78 Millionen) auf. Auch an dieser Stelle ist das hohe Niveau der sonstigen betrieblichen Erträge des Vorjahres zu erwähnen, die das Ergebnis im hohen Maße positiv beeinflusst haben. Bereinigt um den Effekt aus der Auflösung von Rückstellungen hätte die Gesellschaft einen Ergebnisanstieg von circa 12,3 Millionen auf exakt 13 Millionen EUR erreicht.
Das nun erreichte Rentabilitätsniveau ist unseres Erachtens ein guter Beleg für die hohe Skalierbarkeit des Geschäftsmodells der FinTech Group AG, die vor dem Hintergrund eines steigenden Umsatzniveaus mit einem überproportionalen Ergebniswachstum einhergehen dürfte. Mit Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2017 hat die FinTech Group AG die zum Beginn des Geschäftsjahres 2017 ausgegebenen Prognosen bestätigt. Weiterhin werden für das Gesamtjahr ein EBITDA in einer Bandbreite von 32 bis 34 Millionen Euro sowie ein Konzernergebnis in Höhe von 16 Millionen Euro erwartet.
Grundlage für Steigerungen: Solide Zahlen
Die Halbjahreszahlen 2017 liegen, angesichts der erwarteten Gesamtjahresentwicklung, voll im Plan. Die zum Stichtag 30. Juni erreichte Kundenanzahl liegt bei knapp 235.000, sie bildet eine solide Basis für eine weiterhin steigende Anzahl an Transaktionen. Angesichts der auch im zweiten Halbjahr anhaltend positiven Entwicklung der Kapitalmärkte, der umgesetzten Wachstumsstrategie ins europäische Ausland (siehe flatex Österreich) oder der anhaltenden Konso- lidierungstendenzen im Bereich der Online-Broker sollte die Dynamik bei den Transaktionszahlen weiter ausgebaut werden können. Auf Gesamtjahresbasis rechnen wir mit einem Anstieg der Transaktionszahlen auf 11,87 Millionen, nachdem im ersten Halbjahr 5,51 Millionen Transaktionen getätigt wurden.
Analog dazu sollte im Zuge des geplanten Ausbaus des Kreditgeschäftes das Zinsergebnis ausgeweitet werden. Bei einem durchschnittlichen Zinssatz in Höhe von etwa 4,0 Prozent wurde das größtenteils besicherte Kreditbuch zum Stichtag 30. Juni 2017 auf rund 180 Millionen Euro ausgebaut. Ziel ist es, das Kreditbuch bis zum Geschäftsjahresende 2017 auf bis zu 250 Millionen Euro auszubauen und daraus überdies einen weiteren Anstieg beim Zinsergebnis zu erreichen.
Anleger können optimisisch sein
Auch im B2B-Bereich ist die Zielsetzung der Gesellschaft, jährlich drei bis fünf neue Mandate zu gewinnen. Im ersten Halbjahr 2017 konnten bereits drei neue, große B2B-Mandate gewonnen werden, und damit ist die jährliche Zielsetzung fast erfüllt. Diese Mandate werden jedoch erst im zweiten Halbjahr 2017 einen nennenswerten Umsatz- und Ergebnisbeitrag liefern, damit dann allerdings zu einem überproportionalen Wachstum in diesem Bereich führen. Vor den genannten Hintergründen gehen wir unverändert davon aus, dass die FinTech Group AG Umsatzerlöse in Höhe von 108 Millionen Euro erreicht, wir erwarten damit das Übertreffen der oberen Guidance-Spanne.
Aufgrund unseren unveränderten Umsatz- und Ergebnisprognosen für die kommenden beiden Geschäftsjahre behalten wir auch unser im Rahmen eines Residualeinkommensmodells ermittelten fairen Unternehmenswert in Höhe von 28 Euro je Aktie bei. Ausgehend vom derzeitigen Aktienkurs in Höhe von rund 19 Euro ergibt sich ein hohes Aufwärtspotential je Aktie in Höhe von über 45 Prozent. Daraus lässt sich weiterhin das Rating „Kaufen“ ableiten.
Die vollständige Analyse inklusive Grafiken und Tabellen gibt es hier zum Download hier zum Download: http://www.more-ir.de/d/15661.pdf