BASF mit starken Zahlen
Die Analysten sind überascht, die Aktionäre sind höchst erfreut. Die BASF steigert ihren Umsatz um 19 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro und erzielt einen bereinigten Betriebsgewinn von knapp 2,5 Milliarden Euro, das ist eine Verbesserung um 29 Prozent. Der Nettogewinn steigt um 23 Prozent.
Die Analysten sind überascht, die Aktionäre sind höchst erfreut. Die BASF steigert ihren Umsatz um 19 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro und erzielt einen bereinigten Betriebsgewinn von knapp 2,5 Milliarden Euro, das ist eine Verbesserung um 29 Prozent. Der Nettogewinn steigt um 23 Prozent.
Die Analysten hatten ohnehin schon viel erwartet. Doch der Chemieriese aus Ludwigshafen konnte ein Ergebnis vorlegen, dass deutlich über den höchsten Prognosen lag: zwischen drei und sieben Prozent wurden diese übertroffen. Die sehr starke Verfassung der gesamten Chemiebranche hatten zuvor bereits der US-Konzern Dupont, die niederländische Akzo Nobel und der aus der Bayer AG ausgegliederte Kunststoffhersteller Covestro mit unerwartet guten Zahlen für das erste Quartal dokumentiert. Covestro schoss den Vogel ab und wartete mit 25 Prozent Umsatzwachstum und einem gegenüber dem Vorjahr verdoppelten Betriebsgewinn auf.
BASF-Chef Kurt Bock hält sich trotz der starken Quartalszahlen bedeckt: „Wir sehen nach wie vor erhebliche Risiken mit Blick auf die makroökonomische Entwicklung und das politische Umfeld.“ Seinen bisherigen Ausblick, der auf ein Umsatzplus von mindestens sechs Prozent und eine Steigerung des Ebit um bis zu zehn Prozent hinauslaufen würde, hat der Konzern indes bestätigt. Bock demonstriert eine etwas erhöhte Zuversicht nur so weit, dass er nun einen Gewinnanstieg am oberen Ende der erwarteten Spanne erwartet. Das starke erste Quartal wird demnach nicht dazu führen, dass in Ludwigshafen die Bäume in den Himmel wachsen. Mit Blick auf das zweite Halbjahr bleibt der Bock betont zurückhaltend. Man habe einen guten überblick über die Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Monaten, danach müsse sich zeigen, ob wirtschaftliche und politische Risiken einträten.
„Andererseits profitieren die Chemiekonzerne auch von einer soliden Konjunkturentwicklung in Abnehmerbranchen wie der Automobil- und Bauindustrie sowie von Effizienzmaßnahmen in den zurückliegenden Jahren“, meint das Handelsblatt. Hier ist man eher etwas optimistischer: „Bei der BASF beflügelte die starke Chemiekonjunktur vor allem den Konzernbereich Chemikalien, in dem das Geschäft mit Grundprodukten und petrochemischen Basischemikalien zusammengefasst ist, sowie das Segment Funktionslösungen und Veredlungsprodukte, das unter anderem Katalysatoren, Kunststoffe und Lacke umfasst.Die Chemikalien-Sparte verdoppelte ihren Betriebsgewinn auf 974 Millionen Euro, der Bereich Funktionslösungen legte um 16 Prozent auf 531 Millionen Euro zu.“
Auch für die Öl- und Gassparte sind bei der BASF dank höherer Preise gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Ergebnisbeiträge zu verzeichnen. Obwohl das Vorjahresquartal eher schwach ausfiel, ist der Betriebsgewinn hier eindrucksvoll, er beläuft sich auf 170 Millionen Euro und hat sich damit mehr als verdoppelt. Und dass die von bock angesprochenen Risiken nicht fern sind, beweisen die Sparten Agrochemie und Performance-Produkte: hier verbuchte der Ludwigshafener Konzern leichte Ertragseinbußen. Bock teilt nun mit, dass im Bereich Agrochemiebereich etwas passieren soll: ein weiterer Ausbau ist geplant. Durch den Erwerb der amerikanischen Firma ZedX, einer im Agrobereich tätigen Daten-Analysefirma, hat sich die BASF hier bereits verstärkt. Nachwirkungen zeigt dagegen ein Rückschlag im Bereich des Pflanzenschutzes: Der US-Konzern Dupont hatte diese Sparte aufgrund von Kartellauflagen abgeben müssen. Die BASF hatte Intersse gezeigt, war aber leer ausgegangen. Hier kündigte Bock nun an, dass mehrere Firmen auf der Wunschliste für Zukäufe stehen.