Die große Online-Mobilmachung
Weit über eine Milliarde aktiver, täglicher Nutzer - das ist nicht die einzige Zahl, die bei Facebook derzeit berauscht. Auch ein beinahe verdreifachter Gewinn lässt bei Anlegern und Analysten die Herzen höher schlagen. Doch Mark Zuckerberg scheint erst am Anfang neuer, hochfliegender Pläne zu stehen.
Weit über eine Milliarde aktiver, täglicher Nutzer – das ist nicht die einzige Zahl, die bei Facebook derzeit berauscht. Auch ein beinahe verdreifachter Gewinn lässt bei Anlegern und Analysten die Herzen höher schlagen. Dabei scheint Mark Zuckerberg erst am Anfang hochfliegender Pläne zu stehen.
Der CEO sagt, wie es ist: „Wir hatten einen großartigen Start ins Jahr.“ Facebook hat mit seinem ersten Quartal 2016 alle Erwartungen übertroffen. Mark Zuckerberg und sein gigantisches Social Network scheinen schon immer da gewesen zu sein – dabei wurde Facebook erst vor zwölf Jahren gegründet, der Börsengang erfolgte 2012. Heute ist eine Facebook-Aktie ungefähr viermal so viel wert wie vor vier Jahren. Erst vor wenigen Wochen hatte das Papier erstmals die Grenze von 120 US-Dollar überschritten, der Konzern war damit über 277 Milliarden Dollar wert. Und dank der jüngsten Quartalsergebnisse nähert man sich diesem Rekord wieder an: Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Facebook traumhafte Zahlen.
Da ist ein Umsatz von knapp 5,4 Milliarden US-Dollar im Zeitraum von Januar bis März. Und ein im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifachter Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar. Doch die bedeutendsten Zahlen sind diese: 1,09 Milliarden Menschen – also zwei Drittel aller Mitglieder – benutzen Facebook täglich, 989 Millionen von ihnen auf einem Mobilgerät. Das ist für den Konzern Gegenwart und Zukunft: Im ersten Quartal erzielte er 82 Prozent seines Werbeumsatzes, der wiederum fast 97 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, im Mobilgeschäft. Eine Dividende zahlt Facebook bislang trotzdem nicht - dabei ist teilen doch das große Motto des Netzwerks.
Zuckerberg bleibt der Big Boss
Doch Gründer und CEO Mark Zuckerberg hat andere Pläne: Er will seine Aktionäre bei der kommenden Hauptversammlung Mitte Juni darüber entscheiden lassen, ob neue Aktien ohne Stimmberechtigung ausgegeben werden sollen – und zwar an die bisherigen Aktieninhaber. Derzeit hält Zuckerberg selbst noch rund 15 Prozent an seinem „Baby“ – wegen der Gewichtung der Aktien hat er aber weiterhin die Kontrolle über die Firma. So soll es auch in „absehbarer Zukunft“ bleiben, ließ der 31-Jährige im letzten Jahr verlauten. Langfristig will Zuckerberg jedoch 99 Prozent seiner Anteile für wohltätige Zwecke spenden - Kritiker sehen darin einen Steuertrick, denn das Geld soll an die Stiftung von Zuckerberg und seiner Frau Priscilla Chan gehen.
Auch das aktuelle Vorhaben stößt auf Gegenwind: Wie vor kurzem bekannt wurde, reichte ein Anleger in den USA am vergangenen Freitag Klage gegen die geplante Aktienumstrukturierung ein. Dem Aufsichtsrat wird vorgeworfen, nicht hart genug über einen angemessenen Gegenwert verhandelt zu haben. Das Management hält dagegen und behauptet, dass alles im besten Interesse von Aktionären und Unternehmen sei. In einem Blogeintrag betont Mark Zuckerberg, dass Facebook immer ein „gründergeführtes“ Unternehmen gewesen sei und man so bislang kurzfristigen Druck gut habe wegstecken können.
Aktie im Aufwind: Analysten überschütten Facebook mit Lob