Hama: Fotografie und mehr
Fotografieren liegt voll im Trend: Handliche Digitalkameras oder Handys mit Kamera ermöglichen jederzeit einen guten Schnappschuss, mithilfe des Computers können Bilder nachbearbeitet und ins Internet gestellt werden. Für richtig gute Bilder dürfen Blitzgeräte, Objektive, Stative, Speicherkarten oder Kamerataschen nicht fehlen. Mit Film und Fotografie und vor allem dem nötigen Zubehör kennt man sich bei der bayerischen Firma Hama bestens aus – aber nicht nur damit.
Besondere Momente im Bild festzuhalten und sie mit anderen Menschen zu teilen, ist dank moderner Technik selbst für Laien kein großes Problem mehr: Smartphones und digitale Kameras machen es möglich und am Tablet-Computer lassen sich die Bilder unkompliziert nachbearbeiten. Moderne Kommunikation ohne Videos und Bilder ist geradezu unvorstellbar: Facebook oder das Videoportal YouTube sind nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil die Mitglieder hier fleißig ihre Fotos und Filme hochladen und sie mit anderen Nutzern teilen können. Kein Wunder, dass der Markt wächst: Nach Angaben des Photoindustrie-Verbands legte das Wertwachstum im vergangenen Jahr um über 5% auf 6,6 Mrd. Euro zu. Hama setzte früh auf das Potenzial der Fotografie: 1923 gründete Martin Hanke in Dresden eine Firma namens Hamaphot. Er handelte mit Zubehör für Fotografen und stellte Geräte für Fotolabors her. Nachdem der Betrieb während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, wagte man 1945 in Monheim bei Augsburg den Neuanfang unter der Leitung von Rudolph Hanke, dem Sohn des Firmengründers, sowie dessen Schwager Adolf Thomas. Zu den Meilensteinen gehören die 1972 auf den Markt gebrachte automatische Filmklebepresse und ein System zur Rahmung von Dias namens Hamafix aus dem Jahr 1975. Vier Jahre später zählte das Unternehmen bereits 300 Mitarbeiter. In den 1980er-Jahren wurde das Sortiment um Zubehör für den Audio- und Videobereich erweitert, außerdem expandierte man verstärkt ins Ausland, zunächst nach Frankreich. Heute unterhält das Unternehmen Niederlassungen unter anderem in China, Österreich, Polen, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 1993 wurde Hamaphot in Hama umbenannt. Das Produktangebot wurde um Zubehör für Computer und Telekommunikation erweitert, später folgten Kamerataschen, die Hama zusammen mit dem Koffer- und Gepäckspezialisten Samsonite entwickelt hatte. Die Zusammenarbeit mit namhaften Markenherstellern sowie das Lizenzgeschäft baute Hama in den folgenden Jahren aus.
Zubehör rund um Elektronik
Heute produziert und vertreibt Hama ein umfangreiches Sortiment an Zubehör für nahezu alle erdenklichen Einsatzmöglichkeiten: Vom Ladegerät für Fotoakkus oder andere Geräte, Speicherkarten und digitale Bilderrahmen über Schutzhüllen fürs iPhone oder andere Handys, Freisprecheinrichtungen fürs Auto, 3-D-Brillen für dreidimensionales Kinoerlebnis in den eigenen vier Wänden, Mikrofone und Kopfhörer, Staubsaugerbeutel oder Babyfon bleibt nahezu kein Wunsch offen. Insgesamt können Kunden aus 18.000 Produkten rund um Foto, Video, Audio, Computer und Telekommunikation wählen, die entweder im Fachhandel oder in ausgewählten Onlineshops erhältlich sind. Im Jahr 2010 beschäftigte das Familienunternehmen nach eigenen Angaben 2.500 Mitarbeiter, davon 1.500 am Hauptsitz in Monheim. Hier befindet sich auch ein modernes Vertriebs- und Logistikzentrum, damit die Ware den Kunden so schnell wie möglich geliefert werden kann. Nach dem Tod von Adolf Thomas im Jahr 2002 führen heute Christoph Thomas und der technische Leiter Rudolph Hanke die Firma. Damit ist inzwischen die dritte Generation am Ruder. Auch wenn es bei Hama längst nicht mehr nur ums Fotografieren geht, fühlt man sich der Fotografie immer noch verbunden. Auf der photokina, einer der weltweit wichtigsten Messe für Fotografie, ist das Unternehmen seit 1950 regelmäßig vertreten. Christoph Thomas, der auch Vorsitzender des Photoindustrie-Verbands ist, wurde für seinen Einsatz rund um die Fotobranche mit der goldenen photokina-Nadel geehrt.