Heraeus bietet mehr als Gold und Silber
Das Traditionsunternehmen Heraeus steht wie kaum ein anderes für Edelmetalle. Seit über 160 Jahren ist der Hanauer Konzern schon mit der Gewinnung und Verarbeitung von Gold, Silber und Platin beschäftigt. Das ist aber längst noch nicht alles.
Heute ist der 1851 aus einer Apotheke hervorgegangene Konzern in sieben Geschäftsfeldern tätig, die von Edelmetallen über Medizintechnik bis hin zu Speziallichtquellen reichen. Die Bedeutung von Heraeus unterstreichen eindrucksvoll die Zahlen: Im Jahr 2010 erwirtschaftete das Unternehmen mit über 12.900 Mitarbeitern einen Produktumsatz von 4,1 Mrd. Euro und einen Edelmetallhandelsumsatz von 17,9 Mrd. Euro.
Den Kern bildet die Hanauer Konzernzentrale, um die sich mehrere rechtlich selbstständige Tochtergesellschaften scharen, die sich in ihren Bereichen als jeweils führende Anbieter etabliert haben. In einer Hinsicht ist sich das Unternehmen aber treu geblieben: Die Kernkompetenz sind nach wie vor Edelmetalle.
Die Aktivitäten, die im Geschäftsbereich Heraeus Precious Metals gebündelt sind, beginnen bei der Beschaffung der Metalle. Heraeus agiert dabei als weltweit vertretenes Edelmetallhandelshaus mit Stammsitz in Hanau sowie Vertretungen in New York, Schanghai und Hongkong. So können die lokalen Edelmetallmärkte und ihre Besonderheiten optimal berücksichtigt und die Risiken in Hinblick auf Beschaffung, Preisschwankungen und Finanzierung professionell gemanagt werden.
Die Edelmetalle wie Gold, Silber und Platingruppenmetalle werden vor allem zu industriellen Produkten verarbeitet. Dabei umfasst die Fertigung alle Stufen der Edelmetallgewinnung und -verarbeitung. Hauptabnehmer der Produkte sind Kunden aus den Bereichen Umwelt, Mobilität, Kommunikation, Energie sowie Medizin, wobei Letzterer besonders stark wächst.
Heraeus beschränkt sich aber nicht nur auf die Rolle des Zulieferers von Ausgangsmaterialien, sondern fertigt im Geschäftsbereich Heraeus Materials Technology selbst industrielle Hightech-Produkte. Das sind zum Beispiel Drähte aus Gold, die feiner als ein menschliches Haar sind und in Computern und Mobiltelefonen zu Einsatz kommen.
Die Stahl-, Aluminium- und Gießereiindustrie beliefert Heraeus auch mit Sensoren und Messsystemen, die Messungen in flüssigem Stahl, Eisen oder Aluminium erlauben, um so Effizienz und Qualität zu steigern. Heraeus Electro-Nite, so der Name des Bereichs, ist hier mit seinen 3.144 Mitarbeitern sogar Weltmarktführer.
In Medizingeschäft sind die Hanauer gleich auf zwei wichtigen Gebieten vertreten. Die Tochter Heraeus Dental fertigt ein umfassendes Programm für Dentallabors und Zahnarztpraxen. Dazu gehören Produkte zur Erhaltung und Restauration von Zähnen sowie Zahnprothesen. Der Geschäftsbereich Heraeus Medical konzentriert sich dagegen auf medizinische Produkte für die Orthopädie sowie Unfallchirurgie. Dazu gehören Produktion und Entwicklung von Materialien, mit denen Gelenkprothesen im Knochen fixiert sowie Wirbelsäulenfrakturen stabilisiert werden können. Im Bereich Biochirurgie wird eine innovative Technologie zur Beschichtung medizinischer Implantate angeboten, mit deren Hilfe Infektionen vermieden werden können.
Der Geschäftsbereich Heraeus Quarzglas ist auf die Herstellung und Verarbeitung von hochreinem Quarzglas konzentriert. Derartige Gläser kommen sowohl in der Halbleiter- und Telekommunikationsproduktion als auch in der optischen, chemischen und in der Lampenindustrie zum Einsatz. Um das Thema Licht geht es bei Heraeus Noblelight. An Standorten in Deutschland, Großbritannien, China und den USA stellt die Tochter unter anderem Speziallichtquellen für analytische Messverfahren und Infrarotstrahler für industrielle Wärmeprozesse her. Hinzu kommen Produkte zur Wasserentkeimung.
Auch private Kunden profitieren von den Dienstleistungen von Heraeus. So können private Investoren Edelmetallbarren zwar nicht direkt bei den Hanauern, dafür aber über Banken, Sparkassen und Edelmetallhändler in ganz Deutschland erwerben.