Lanxess-Aktie: Mit Buffett zu neuen Kursrekorden?
Das „Orakel von Omaha“ hat wieder auf dem deutschen Aktienmarkt zugeschlagen. Über die Berkshire-Hathaway-Tochter und Rückversicherungsfirma General Reinsurance beteiligt sich Warren Buffett mit gut drei Prozent am rheinischen Spezialchemie-Produzenten Lanxess. Die Aktie reagierte prompt mit einem Kursanstieg von über neun Prozent auf knapp 69 Euro pro Anteilsschein. Und es könnte noch weiter nach oben gehen. Denn nicht nur Buffett sieht bei Lanxess die Chance auf eine hohe Rendite.
Das „Orakel von Omaha“ hat wieder auf dem deutschen Aktienmarkt zugeschlagen. Über die Berkshire-Hathaway-Tochter und Rückversicherungsfirma General Reinsurance beteiligt sich Warren Buffett mit gut drei Prozent am rheinischen Spezialchemie-Produzenten Lanxess. Die Aktie reagierte prompt mit einem Kursanstieg von über neun Prozent auf knapp 69 Euro pro Anteilsschein. Und es könnte noch weiter nach oben gehen. Denn nicht nur Buffett sieht bei Lanxess die Chance auf eine hohe Rendite.
Warren Buffett ist in die Jahre gekommen. Stolze 86 Jahre ist der bekannte Investor inzwischen alt. An seinem Ruf als „Börsenorakel“ hat das aber nur wenig geändert. Der US-amerikanische Börsen-Star genießt bei Anlegern und Aktionären weltweit immer noch großes Vertrauen. Steigt Buffett irgendwo ein, dann muss das langfristig gesehen auch irgendwie einen Sinn ergeben. Das scheint eine immer noch weit verbreitete Meinung zu sein.
Davon profitierten nun kürzlich auch die Kölner von Lanxess. In Bezug auf die Aktie des Chemiekonzerns sorgte Buffets Beteiligung für einen weiteren Kursschub. Dabei hatte sich das Lanxess-Papier in der zweiten Jahreshälfte 2016 und auch zu Beginn des laufenden Jahres ohnehin schon stark positiv entwickelt. Innerhalb eines knappen Jahres ging es von einem Tief bei zirka 38 Euro pro Papier um 75 Prozent nach oben. Derzeit notiert der Kurs bei 66,50 Euro. Nicht wenige Analysten sind mit ihren Einschätzungen trotzdem vorsichtig. Die Deutsche Bank oder Warburg Research dagegen raten mit einem Kursziel von jeweils 79 Euro zum Kauf. Neben Buffett griff zudem auch der norwegische Staatsfonds „Norges Bank Investement Management“ bei Lanxess zu und stockte seine Anteile auf gut fünf Prozent auf. Größter Einzelaktionär sind weiterhin die Vermögensverwalter von BlackRock mit 5,6 Prozent.
Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert hat den Kölner Konzern wieder zurück in die Erfolgsspur geführt. Für das erste Quartal 2017 konnte der Chemie-Spezialist am Rhein einen Gewinnzuwachs von 25 Prozent vermelden. Der bereinigte Betriebsgewinn steigerte sich auf 328 Millionen Euro. Der Umsatz stieg ebenfalls um ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro. Zusätzlich hob CEO Zachert die Prognose für das laufende Jahr an. 2017 erwartet er ein bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von zirka 1,3 Milliarden Euro. Das wäre gleichbedeutend mit dem erfolgreichsten Geschäftsjahr aller Zeiten.
Widerstandsfähiger und profitabler
„Lanxess ist sehr stark in das neue Geschäftsjahr gestartet. Wir konnten in jedem unserer Geschäftssegmente einen Nachfrageanstieg verzeichnen und in allen Marktregionen weltweit höhere Umsätze erzielen“, beurteilte Zachert vor kurzem die derzeitige Lage. Weiterhin werde das „neue Lanxess“ profitabler, widerstandsfähiger und noch weiter wachsen, sagte er. Auch die Übernahme des amerikanischen Chemie-Unternehmens Chemtura, die mit Kosten von 2,4 Milliarden Euro die teuerste in der Lanxess-Firmengeschichte war, konnte inzwischen unter Dach und Fach gebracht werden. So konnte Lanxess das Geschäft mit Schmierstoffprodukten und Flammschutzmitteln weiter ausbauen.
Die von Zachert vorangetriebene Chemtura-Übernahme könnte sich immer mehr als kluger Schachzug erweisen. Mit dieser einhergehend, steckte er das Kautschuk-Geschäft von Lanxess in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Saudi Aramco, dem größten Energiekonzern der Welt. Genau dieses Geschäft war es gewesen, das Lanxess in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereitet hatte, da es mit einer nicht unbedeutenden Abhängigkeit von der Automobilindustrie einherging. Das durch den Deal frei werdende Kapital konnte im Anschluss für den Chemtura-Deal aufgewendet werden, womit man sich im Geschäft mit hochspeziellen Chemieprodukten für die Zukunft wohl noch besser aufstellen konnte. "Sie sehen heute einen neu aufgestellten Konzern - profitabel, stabil, in den richtigen Märkten, mit den richtigen Produkten", wirbt Zachert. Nun müssten die Geschäfte der neuen Tochter zügig integriert werden, so der Vorstandschef weiter.
Wenn das klappt – und die Voraussetzungen dafür sind gut – dann dürfte Lanxess nicht nur in der Realwirtschaft sondern auch an den Finanzmärkten weiter für positive Meldungen sorgen. Die Aktie des im MDax gelisteten Chemie-Spezialisten hat definitiv das Potenzial für langfristige Kursgewinne. Seiner Börsenphilosophie nach, dürfte Buffett genau darauf hoffen. Von kurzfristigen Spekulationen hat der Mann aus Omaha noch nie viel gehalten. Wer genau so denkt, der sollte sich Lanxess in sein Depot legen. Derzeit zahlen die Kölner mit 0,70 Euro noch dazu eine ordentliche Dividende, womit die Dividendenrendite bei 1,12 Prozent liegt. Tendenz steigend. Das Warten auf einen Rücksetzer bietet sich an, erscheint aber nicht zwingend notwendig. OG