LKW-Sparte bremst Daimlers Erfolgsstory
Daimler fährt erneut Rekordergebnisse ein: Das dritte Quartal lief herausragend gut. 2016 wird abermals das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Allerdings werden die wahrlich hochfliegenden Absatz- und Umsatzerwartungen wohl nicht erreicht. Die Daimler-Aktie ist DAX-Schlusslicht. Liegt das nur an den Ergebnissen der LKW-Sparte oder auch an den hochgesteckten Erwartungen?
Daimler fährt erneut Rekordergebnisse ein: Das dritte Quartal lief herausragend gut. 2016 wird abermals das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Allerdings werden die wahrlich hochfliegenden Absatz- und Umsatzerwartungen wohl nicht erreicht. Die Daimler-Aktie ist DAX-Schlusslicht. Liegt das nur an den Ergebnissen der LKW-Sparte oder auch an den hochgesteckten Erwartungen?
Der Stuttgarter Autobauer Daimler schließt erstmals in seiner traditionsreichen Geschichte ein Quartal mit einer vier vor dem Komma ab. Gemeint ist das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen, das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte zehn Prozent auf 4,037 Milliarden Euro gesteigert werden konnte. Der Reingewinn erreichte 2,746 Milliarden Euro- 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei kletterte auch der Konzernumsatz um vier Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Diese Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt ein bereinigtes Ebit von 3,8 Milliarden Euro sowie einen Umsatz von 38,5 Milliarden Euro prognostizierten. Einen wesentlichen Teil zum aktuellen Erfolg steuerte das Autogeschäft bei. In den ersten neun Monates des Jahres verkaufte der DAX-Konzern 1,6 Millionen Autos, was einem Plus von 12 Prozent entspricht. Im dritten Quartal legte der Absatz um 11 Prozent auf 565.000 Autos zu. Dies brachte der Mercedes Car Group 23,2 Milliarden Euro Umsatz (plus 12 Prozent). Daimler lag im abgelaufenen Quartal somit sowohl bei Absatz als auch bei Profitabilität vor den Rivalen BMW und Audi. Einzig die schwache LKW-Sparte bereitete den Schwaben Probleme. Hier gab es im dritten Quartal einen Rückgang um 19 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zu beklagen.
Aufgrund dieser Verfehlungen rechnet Daimler hinsichtlich der Erlöse fürs Gesamtjahr mit einem Wert von 150 Milliarden Euro. Damit würden sich die Stuttgarter in der Größenordnung des Vorjahres bewegen. Bisher waren sie von einer merklichen Steigerung ausgegangen. Der Absatz dürfte wohl nur noch leicht und nicht mehr deutlich steigen- also um maximal fünf Prozent. Finanzchef Bodo Uebber will aber "trotz volatiler Absatz- und Finanzmärkte" an der Gewinnprognose festhalten. Beim operativen Ergebnis wird ein Wert angepeilt, der leicht über den knapp 14 Milliarden Euro des Vorjahres liegen soll. Die Commerzbank hat die Einstufung für Daimler nach Zahlen zum dritten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 95 Euro belassen. Das operative Ergebnis (Ebit) sei besser als von ihm und vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Sascha Gommel in einer Studie vom Freitag. Auch der Umsatz des Autokonzerns habe seine Prognose leicht übertroffen. Insgesamt ein solides Zahlenwerk der Stuttgarter.