VW-Aktie: Kippt die Stimmung?
Das Büro von VW-Vorstandschef Matthias Müller ist durchsucht worden. Damit gewinnt der Skandal um die Emissionswerte von Dieselmotoren jetzt auch in Deutschland deutlich an Fahrt. Schon letzte Woche waren zahlreiche Büros bei Audi das Ziel staatsanwaltlicher Insprektionen. Fast ist der Ausstieg von Ferdinand Piëch bei VW eine Randnotiz. Aber er ist vielleicht ein Zeichen für eine historische Zäsur. Wird der Aktienkurs von VW abermals in den Keller stürzen?
Das Büro von VW-Vorstandschef Matthias Müller ist durchsucht worden. Damit gewinnt der Skandal um die Emissionswerte von Dieselmotoren jetzt auch in Deutschland deutlich an Fahrt. Schon letzte Woche waren zahlreiche Büros bei Audi das Ziel staatsanwaltlicher Insprektionen. Fast ist der Ausstieg von Ferdinand Piëch bei VW eine Randnotiz. Aber er ist vielleicht ein Zeichen für eine historische Zäsur. Wird der Aktienkurs von VW abermals in den Keller stürzen?
Schon mehrfach dachten die Anleger, der Abgasskandal sei endlich überstanden. Vor allem nach der Einigung mit den US-Behörden ging ein Aufatmen durch die Anlegerschaft, die VW-Aktie stieg, von dieser psychologischen wie bilanzwirksamen Bürde befreit, dynamisch und weit an und brach dabei aus einem großen, ansteigenden Dreieck nach oben aus, das man als Bodenbildungsformation ansehen durfte. Zum Wochenschluss notierte die Volkswagen-Aktie im Bereich des oberen Randes, schon macht sie Anstalten, in dieses Dreieck abzusacken. Mehr und mehr Investoren fragen sich, ob das auch so bleibt.
Die überraschende Durchsuchung von Audi-Standorten und auch dem Büro von VW-Chef Müller durch die Staatsanwaltschaft – und das auch noch im selben Moment, als Audi seine Jahresbilanz präsentierte – macht deutlich: Es ist wohl noch nicht vorbei. Und da gerade Audi zu den VW-Marken gehörte, die wesentlich halfen, die „Delle“ auszubügeln, die der Abgasskandal bei der Kernmarke VW hinterlassen hatte, könnte jetzt die momentan noch optimistische Stimmung gegenüber dem Konzern nachhaltig kippen.
Ein Blick auf die Charttechnik: War der Optimismus verfrüht?
Bis Ende Januar war der Optimismus der Anleger scheinbar grenzenlos. Man unterstellte, dass VW angesichts der soliden Umsätze sogar gestärkt und dynamischer aus der Krise hervorgehen würde. Aber dass man beim Konzern nicht ganz so offen agierte wie das ursprünglich avisiert worden war, dass immer wieder neue klagen quer über den Globus auftauchten, machte nervös. Die Konsequenz waren seither niedrigere Zwischenhochs, die die Aktie auch optisch immer enger an die obere Begrenzung dieser Dreiecksformation drücken. Dass daraus nicht unmittelbar eine Chance auf der Short-Seite entstehen würde, weil bis hinunter an die untere Begrenzung des ansteigenden Dreiecks, die bei 122 Euro zu finden ist ein dichtes Netz an Auffanglinien wartet, gibt gewisse Hoffnung.
Aber was, wenn sie weiter purzelt? Sollte die Aktie mit Schlusskuren unter 135 Euro wieder in diese Formation zurückfallen, wäre es auf jeden Fall zu überlegen, auf der Long-Seite erst einmal die Segel zu streichen, sofern man hier nicht mittel- oder langfristig ausgerichtet agiert. Sollte die Stimmung aber so deutlich kippen, dass der Kurs sogar diese 122 Euro-Linie, den Februar 2016-Aufwärtstrend, durchbricht, wäre der Ausstieg auch für weniger kurzfristige Marktteilnehmer zu überlegen … denn dann wäre die VW-Aktie in der Tat eine Chance auf der Short-Seite! sig, mit Material von lynxbroker