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Fünf Gründe für eine Comeback-Rally an den Börsen

Der Dax hat die nächste düstere Woche hinter sich gebracht. Auch anderswo purzelten die Kurse weiter. Doch die Zeit der großen Abstürze könnte vorbei sein. Fünf Gründe, warum es jetzt wichtig ist, eine mögliche Trendwende im Blick zu behalten.

Wie stehen die Chancen für eine Rally? (Foto: Andy Dean Photography / Shutterstock.com)

Der Dax hat die nächste düstere Woche hinter sich gebracht. Auch anderswo purzelten die Kurse weiter. Doch die Zeit der großen Abstürze könnte vorbei sein. Fünf Gründe, warum es jetzt wichtig ist, eine mögliche Trendwende im Blick zu behalten.

Die Historie

Crashs hat es an den Finanzmärkten schon viele gegeben. Manche waren mehr, manche weniger heftig. Doch egal wann und wie lange im Anschluss ein Bärenmarkt Bestand hatte, ging es auf Dauer immer wieder bergan. Oft sogar sehr schnell. Wer beispielsweise am Black Friday im Oktober 1989 in den S&P 500 investierte, konnte sich fünf Jahre später über ein Kursplus von 64 Prozent freuen. Und stürzte selbiger Index am 20. November 2008 im Zuge der Finanzkrise noch um 6,7 Prozent ab, stand er ein Jahr später schon wieder mit fast 50 Prozent im Plus. Fünf Jahre später mit 164 Prozent. Auch die Höchststände vor den jeweiligen Kursstürzen wurden meist zügig zurückerobert. Nach der Rezession 2007/2008 dauerte es vier Jahre und die Verluste waren wieder ausgeglichen. Ähnlich lang – oder eben auch kurz – dauerte es nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Wer also in schwierigen Zeiten Mut zum Einstieg bewies, hat bis dato immer profitiert. Da die Börse die Zukunft handelt, hat eine Trendwende übrigens meist schon eingesetzt, als die Realwirtschaft noch in der Krise steckte. Auch darauf sollten Anleger nun achten, denn viele negativen Szenarien scheinen eingepreist.

Der Nachholeffekt

Ob die Märkte derzeit übertreiben oder nicht, lässt sich nur schwer beurteilen. Fakt aber dürfte sein: Sie preisen bereits viele negative Eventualitäten ein. Alles hängt von der weiteren Ausbreitung des Coronavirus ab. Verläuft diese jedoch weitestgehend kontrolliert, wie nun durch die global ergriffenen Maßnahmen zu erwarten ist, könnte es zum Jahresende hin manch positive Überraschung geben. Umsätze, die jetzt ausbleiben, könnten bei einer Entspannung der Lage im zweiten Halbjahr, nachgeholt werden. Nicht vollständig und auch nicht in jeder Branche, aber immerhin teilweise. Fallen die Zahlen also plötzlich deutlich besser aus als erwartet, könnte das für deutliche Kurssteigerungen sorgen. Besonders, da an der Börse nach den besonders rapiden Kursstürzen ebenso Nachholeffekte auftreten könnten. Hier empfiehlt es sich durchaus auf einzelne Aktien und Branchen zu schielen. Die Aktien der großen Tech-Konzerne beispielsweise sind im Zuge des Crashs mit nach unten gestürzt – Apple und Microsoft beispielsweise haben über 20 Prozent an Wert verloren. Ihre Geschäftsmodelle jedoch werden weit weniger von der Corona-Pandemie tangiert, als die von Maschinenbauern, Autoherstellern oder Fluglinien. Aber auch in diesen Branchen bieten sich manchen Konzernen und Unternehmen Chancen. Gehen beispielsweise im Zuge der Corona-Pandemie Konkurrenten pleite und schreitet die Konsolidierung voran, können große und starke Player profitieren. Hier gilt es jedoch ein gutes Händchen bei der Auswahl zu beweisen.

Die Zinspolitik

Inzwischen haben die großen Notenbanken reagiert. Sowohl die Fed als auch die EZB haben die Zinsen gesenkt.Was die Wirtschaft stützen soll, verstärkt jedoch das ohnehin gegebene Problem der fehlenden Alternativen bei der Suche nach Rendite. Auf Dauer wird es Investoren also erzwungener maßen wieder in Aktien treiben. Freilich ist die große Frage, wann. Aber: Neben den Notenbanken haben auch Regierungen weltweit auf die Krise reagiert. Ob nun China, die USA oder Europa, alle haben sie in den „Whatever-it-takes“-Modus geschaltet. Heißt: Sie stehen bereit, um einzugreifen. Koste es, was es wolle. Das wird die Märkte auf kurz oder lang stützen. Freilich erhöht sich die weltweite Staatsverschuldung weiter, auch das jedoch könnte aus Angst vor Pleiten oder einer Geldentwertung, Investments in Sachanlagen anschieben. Dazu gehören auch Aktien.

Der China-Effekt

China scheint, sofern man den überlieferten Zahlen Glauben schenken darf, auf dem Weg zurück zu einer Art von Normalität. Seit Anfang März ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Die Industrieproduktion läuft vielerorts wieder an. Auch wenn es jederzeit zu einer zweiten großen Infektionswelle kommen kann, zeigt dies: Es ist möglich, das Coronavirus einzudämmen. Hoffnung machen auch Nachrichten, wie die des Tübinger Biotech-Spezialisten CureVac. Miteigentümer Dietmar Hopp hat sich jüngst im Hinblick auf eine Impfstoffentwicklung bis zum Herbst diesen Jahres optimistisch geäußert. Das stiftet Hoffnung, die irgendwann auch an den Märkten ankommen wird. Da es sich bei der Corona-Pandemie um einen externen Schock handelt, könnten sich die Kurse, nachdem sie zunächst entsprechend schnell gefallen sind, auch vergleichsweise zügig erholen.

Die Angst

Derzeit überwiegen noch Angst und Panik. Auch an der Börse. Der Greed & Fear Index stand zuletzt auf „Extreme Fear“. Aussichtsreiches sieht gewöhnlich anders aus. Jedoch war ausgerechnet ein sehr schlecht stehender Greed & Fear Index in der Vergangenheit ein sehr guter Zeitpunkt, um in den Markt einzusteigen. „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“, hat Starinvestor Warren Buffett einmal gesagt. Man darf dabei nicht zu früh zu gierig sein. Doch nach sechs schwarzen Börsentagen und einer beispiellosen Talfahrt, was den Dax anbelangt, darf man inzwischen darüber nachdenken, ob ängstliche Zurückhaltung noch der richtige Ansatz ist. Buffett hält es momentan jedenfalls für falsch sich am tagesaktuellen Marktgeschehen zu orientieren. Das sagte er jüngst in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNBC. Keiner könne sagen wie es weitergeht, Anleger sollten sich bei Investitionen auf den Unternehmenswert konzentrieren, so Buffett. Bereits 2008 hatte der Milliardär aus Nebraska die Krise als Chance begriffen und sich im September 2008 Goldman Sachs-Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar ins Depot gelegt. 2011 verkaufte er seine Anteile und erzielte einen Gewinn in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar.

OG

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